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# taz.de -- Texte aus dem Afrika-Magazin 2024: Transcontinental
> Die taz Panter Stiftung bringt Journalist:innen aus Afrika zu
> Debatten nach Berlin und Brüssel. Brücken bauen zwischen Kontinenten.
Bild: Das Magazin zum taz Panter Workshop „Afrikas Zukunft und der Wettbewerb…
Es waren die neuen Kriege, die jüngst zeigten, wie belastet das Verhältnis
zwischen Afrika und dem Westen ist. Nach Russlands Überfall auf die Ukraine
hofften die USA und die EU, die Länder südlich des Mittelmeeres würden sich
an ihre Seite stellen und Putins Aggression einhellig verurteilen. Doch
längst nicht alle taten dies.
Dann kam der Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dessen
Offensive in Gaza. Südafrika verklagt Israel wegen Völkermord vor dem
Internationalen Strafgerichtshof, und auch vielen anderen Ländern des
Globalen Südens fehlt jedes Verständnis für Israels Vorgehen in Gaza. Den
Westen sehen sie dabei als blind für das Leid der Palästinenser:innen.
Vielen Menschen im Süden der Welt scheint klar: Der Westen misst mit
zweierlei Maß, ist gleichgültig gegenüber ihrem Schmerz.
Der 2023 wieder aufgeflammte Krieg im Sudan, die Wetterkatastrophen und
Hungersnöte in Ostafrika – viele fragen sich: interessiert es die Menschen
hier, wenn dort Millionen vom Tod bedroht sind? Die antikoloniale Stimmung
in Afrika wird so befeuert. Auch der Konflikt um die Covid-Impfstoffe
während der Pandemie hatte das Verhältnis zum Westen beschädigt. Die Folgen
sind deutlich. Auf den Westen will man sich heute bei der Bekämpfung des
Dschihad – eines der drängendsten Probleme im Sahel – oft nicht mehr
verlassen. Russland scheint nicht nur den neuen Putsch-Regierungen ein
geeigneterer Partner. Die Wagner-Gruppe bietet vermeintlich militärische
Hilfe, ohne den Ballast einer kolonialen Vergangenheit. Davon frei ist auch
China. Es tauscht Infrastruktur gegen den Zugriff auf Rohstoffe und den
Zugang zu Märkten – und wird in Afrika so immer stärker.
Die Europäer wollen dasselbe, aber immer noch mehr: neben
Migrationskontrolle auch „Good Governance“. Doch vielen Afrikaner:innen
scheint es angesichts der Kolonialgeschichte verlogen, wenn die
EU-Diplomatie heute die Moral hochhält – und die Menschen aus Afrika
gleichzeitig vor ihrer Haustür ertrinken lässt.
Es ist keine leichte Zeit für das Verhältnis der beiden Kontinente, die
Nachbarn sind und eine gemeinsame Geschichte teilen. Haben sie auch eine
gemeinsame Zukunft? Und wie könnte die aussehen? Europa hat harte
Interessen, und es kann Afrika dort helfen, wo der Kontinent Unterstützung
nötig hat. Doch dabei steht es in einer sich verschärfenden Konkurrenz zu
China, Russland, der Türkei, den Golfstaaten, die heute mehr denn je
ihrerseits Zugang und Einfluss suchen. Was denken die Menschen in Afrika
über diesen Wettbewerb globaler Mächte? Und: Was wollen die
Afrikaner:innen selber? Darüber haben sich die Teilnehmer:innen des
4. taz Panter Afrika Workshops Gedanken gemacht. Entstanden ist dabei
dieses Magazin. Wir wünschen eine interessante Lektüre!
[1][Hier] erfahren Sie mehr über den Afrika-Workshop der taz Panter
Stiftung und das 54-seitige Magazin.
26 Jan 2024
## LINKS
[1] /!vn5981173/
## AUTOREN
Ole Schulz
Christian Jakob
## TAGS
Afrika im Wettbewerb globaler Mächte
taz Panter Stiftung
Afrika
Kolonialismus
Migration
Afrika im Wettbewerb globaler Mächte
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