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# taz.de -- Selenskis Verhältnis zum Armeechef: Scharmützel zur Unzeit
> Armeechef Saluschnyj ist nicht der Prigoschin der Ukraine. Dennoch ist
> der Zwist zwischen Präsident Selenski und dem obersten Militär bedeutend.
Bild: Waleri Saluschnyj, der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, beim erst…
Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob [1][der ukrainische Präsident
Wolodimir Selenski] wirklich im Begriff war, den Oberbefehlshaber der
Armee, Waleri Saluschnyj, zu entlassen und auf einen Botschafterposten
abzuschieben. Fakt jedoch ist: Das Verhältnis zwischen den beiden Männern
ist schon länger nachhaltig beschädigt.
Dieser Erkenntnis konnte sich spätestens nach Saluschnyjs Interview mit dem
britischen Economist im vergangenen November niemand mehr verschließen. Da
redete der ranghöchste Militär der Ukraine Tacheles über [2][die Situation
auf dem Schlachtfeld], es fielen Worte wie Pattsituation und zermürbender
Stellungskrieg. Das war nichts weniger als das Eingeständnis des Scheiterns
einer Gegenoffensive, die ohnehin mit völlig überzogenen Erwartungen
verbunden war.
Derzeit rätselt alle Welt darüber, was Selenski umtreibt. Eine Vermutung
ist, der Präsident befürchte, Saluschnyj könnte ihm politisch gefährlich
werden. Da ist etwas dran. Selenskis Zustimmungswerte sind ausbaufähig.
Demgegenüber erfreut sich Saluschnyj ungebrochener Wertschätzung und
Beliebtheit – aus nachvollziehbaren Gründen. Nicht zuletzt er ist dafür
verantwortlich, dass die Hauptstadt Kyjiw in den ersten Kriegstagen nicht
von russischen Truppen eingenommen wurde.
Dass Machtkämpfe in Kriegszeiten ausbrechen, ist nicht ungewöhnlich und per
se ein positives Zeichen – vor allem, wenn sich der Blick nach Russland
richtet. Dort lässt Präsident Wladimir Putin Probleme mit Widersachern
bekanntermaßen auf seine Art lösen.
Dennoch kommen derartige Scharmützel in Kyjiw zur Unzeit. Aktuell sind hier
[3][Fragen der Mobilisierung] ein bestimmendes Thema des öffentlichen
Diskurses, in den sich auch Teile der Zivilgesellschaft zu Recht lautstark
einschalten. Zudem stehen internationale Finanzhilfen für die Ukraine auf
der Kippe, auch bei Waffenlieferungen hakt es. Will heißen: Es geht jetzt
mehr denn je darum, Prioritäten zu setzen. Das gekränkte Ego des
Präsidenten gehört nicht dazu.
31 Jan 2024
## LINKS
[1] /Umstrittener-Kyjiwer-Buergermeister/!5984157
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5981985
[3] /Angriffe-auf-zivile-Infrastruktur/!5979531
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wolodymyr Selenskij
Armee
Wladimir Putin
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