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# taz.de -- Bremer Investoren steigen ein: Werder bleibt in der Familie
> Eine Gruppe von Unternehmer kauft der Profi-Abteilung von Werder Bremen
> für 38 Millionen Euro Anteile ab. Der Club gewinnt dadurch
> Handlungsspielraum.
Bild: Talente wie Justin Njinmah will Werder künftig entwickeln – gegen Frei…
Bremen taz | In der letzten Dekade hatte Werder Bremen sich vom
Champions-League-Teilnehmer zur grauen Maus der Bundesliga
zurückentwickelt. Zum tabellarischen Absturz kamen nach Abstieg und
Pandemie finanzielle Sorgen, die zu einem negativen Eigenkapital von
aktuell rund 19 Millionen Euro führten.
Die vergangene Woche könnte nun der Beginn einer erneuten Trendwende sein.
Eingerahmt von den Siegen [1][bei Bayern München] und gegen Freiburg
präsentierte der Klub eine Investorengruppe, die 38 Millionen Euro in die
Kasse spült. Kein Betrag, der die Gegner erzittern ließe, aber einer, der
den dringend benötigten finanziellen Handlungsspielraum für die
Kaderplanung schafft.
„Wir haben mit den neuen Partnern ausgemacht, dass wir das Geld dafür
einsetzen, das Kerngeschäft Fußball bei Werder Bremen zu stärken“, sagt
Geschäftsführer Klaus Filbry. Den Verantwortlichen schwebt vor, verstärkt
hoch talentierte junge Spieler zu verpflichten und sie so zu entwickeln,
dass sie später mit Gewinn wieder verkauft werden können. Filbry nannte als
Vorbild für diesen Weg Borussia Dortmund. Neben dem Profikader sollen in
geringerem Maße auch das Frauenteam und das Nachwuchsleistungszentrum von
dem Geld profitieren.
Für sein Investment erhält das Bündnis aus acht regional verankerten
Privatpersonen und Unternehmern 18 Prozent der Anteile an der Werder Bremen
GmbH & Co KG aA, die sie untereinander frei handeln, aber erst nach einer
langen Haltefrist, die nicht genauer bezeichnet wurde, extern veräußern
dürfen. Wenn sie es nach Ablauf der Frist tun wollen, besitzt Werder ein
Vorkaufsrecht. Ein externer Weiterverkauf ist nur im Einklang mit einer
Sanktionsliste möglich, mit der etwa Investoren aus Russland oder China
ausgeschlossen sind.
## Langfristiges Engagement
Die Investoren erhalten weder Rendite noch Mitsprache im operativen
Geschäft, aber zwei Mandate im Aufsichtsrat, der dafür aufgestockt wird.
Mit dem Adidas-Manager Harm Ohlmeyer gehört ein aktuelles Mitglied des
Aufsichtsrats ebenso zur Gruppe wie mit dem Chef der Raumfahrtfirma OHB
Marco Fuchs und [2][dem Bauunternehmer Kurt Zech] zwei ehemalige. Der im
Sommer ausscheidende Sportvorstand Frank Baumann ist ebenfalls dabei. Mit
diesen Partnern sei es gelungen, „Menschen zu binden, die sich langfristig
engagieren und denen es vor allem um die Entwicklung von Werder geht“, sagt
Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald.
Eine Reaktion der Werder-Ultras, die generell gegen Investoren im
Profifußball sind, steht noch aus. Im Moment konzentrieren sie sich noch
auf den Protest gegen den [3][geplanten Einstieg von Investoren bei der
Deutschen Fußball Liga].
29 Jan 2024
## LINKS
[1] /FC-Bayern-Muenchen-in-der-Krise/!5984410
[2] /Konzerne-kassieren-Agrarsubventionen/!5719474
[3] /DFL-Vereine-stimmen-fuer-Investor/!5976029
## AUTOREN
Ralf Lorenzen
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