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# taz.de -- Sudans Milizenführer bereist Ostafrika: Roter Teppich für den War…
> General Hametti, Anführer von Sudans aufständischer RSF-Miliz, besucht
> Uganda und Kenia. Die Präsidenten hofieren ihn wie einen Staatsgast.
Bild: Kenias Präsident Ruto (rechts) empfängt Sudans Miizenführer Hametti (l…
Kampala taz | Wo sich Sudans aufständischer Milizenchef Mohamed Hamdan
Dagalo, auch genannt Hametti, seit Kriegsbeginn Mitte April aufhält, war
bislang stets ein gut gehütetes Geheimnis. Umso überraschender ist es nun,
dass er sich selbst fast täglich a[1][uf seinem X-Account] mit Fotos
dokumentiert. Auf seinem ersten Trip ins Ausland seit Beginn der Kämpfe
zwischen seiner Miliz RSF (Rapid Support Forces) und Sudans Armee besuchte
er Uganda, dann Dschibuti, Äthiopien und am Mittwoch Kenia.
Überall wurde ihm der rote Teppich ausgerollt. [2][In Uganda empfing ihn
Präsident Yoweri Museveni] auf seiner Rinderfarm. „Während unseres Treffens
informierte er mich über die aktuelle Situation im Sudan“, [3][ließ
Museveni über X verlauten]. „Ich habe den Präsidenten ausführlich über die
Grundursachen dieses Krieges informiert“, führt Hametti aus: Sudans Armee
habe den Krieg angezettelt und „verhindert aktiv jede Lösung“.
Dass Hametti sich ausgerechnet Uganda als erstes Reiseziel aussuchte, war
kein Zufall. Ugandas 79-jähriger Präsident Museveni ist der dienstälteste
in der Region und steht Südsudans Präsident Salva Kiir nahe, der derzeit im
Rahmen der Regionalorganisation IGAD Friedensmühungen für Sudan leitet.
Für Ende Dezember war ein direktes Treffen zwischen Hametti und Sudans
Staats- und Armeechef Abdelfattah al-Burhan im IGAD-Hauptsitz in Dschibuti
anberaumt. Doch es musste aus „technischen Gründen“ verschoben werden. Es
soll jetzt im Januar stattfinden.
## RSF in Sudan auf dem Vormarsch
Vorher reist Hametti nun durch die Region. Unterdessen nehmen seine Kämpfer
in Sudan immer mehr Territorium ein. Kurz vor Weihnachten stürmte die RSF
die Stadt Wad Madani am Blauen Nil mit über 700.000 Einwohnern. Nach der
Übernahme der meisten großen Städte in der westsudanesischen Region Darfur
stoßen seine Kämpfer jetzt auch weiter in die Nuba-Bergregion vor. Auch in
der Hauptstadt Khartum kontrollieren sie immer mehr Viertel.
Der militärische Vormarsch verleiht Hametti politisches Gewicht. Davor
können auch die Staatschefs der Region nicht länger die Augen verschließen.
Ihnen gegenüber versucht sich der Milizchef nun als derjenige aufzuspielen,
der an Friedensgesprächen Interesse zeigt.
„Ich habe unsere Strategie zur Einstellung der Feindseligkeiten und zur
Aufnahme von Verhandlungen für eine umfassende Lösung vorgestellt“,
erklärte Hametti nach seinem Treffen mit Kenias Präsident William Ruto.
„Kenia würdigt das Engagement der Rapid Support Forces (RSF) und ihres
Führers General Mohamed Hamdan Dagalo, den Konflikt im Sudan durch Dialog
zu beenden“, [4][unterstrich Ruto]. Fotos zeigen in im engen Handschlag mit
Hametti, beide lachen herzlich.
Rutos Nähe zum RSF-Milizchef hat bereits in der Vergangenheit für Wirbel
gesorgt. Als IGAD im April 2023 Kenias Präsident zum Verhandlungsführer für
Sudan ernannte, warf General Burhan ihm vor, er betreibe Geschäfte mit
RSF-Kommandeuren, würde diese sogar beherbergen. Ruto reagierte mit
scharfen Worten und mahnte, den „Unsinn“ zu beenden. Auf Drängen Burhans
musste Ruto den Job als Vermittler aber an Südsudans Präsident Kiir
abgeben.
4 Jan 2024
## LINKS
[1] https://twitter.com/GeneralDagllo
[2] https://sudantribune.com/article280716/
[3] https://twitter.com/KagutaMuseveni/status/1740066026325529034
[4] https://twitter.com/WilliamsRuto/status/1742512399142301960
## AUTOREN
Simone Schlindwein
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in Sudan
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