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# taz.de -- Hochwasser-Lage: Elbe-Pegel sinkt, Weser steigt an
> Die Hochwasserlage im Nordwesten und Osten Deutschlands dürfte auch am
> Freitag angespannt bleiben. Zentral ist, wie viel Regen noch fällt.
Bild: Hochwasser an der Hunte: Feuerwehr in Oldenburg
Dresden/Hannover dpa | In den Hochwassergebieten bleibt die Lage
bedrohlich. Der [1][Deutsche Wetterdienst (DWD)] sagte weitere Regenfälle
voraus. „Es kommt bis Samstag noch mal ein ordentlicher Schwung rein,
allerdings regnet es nicht mehr in so großen Mengen“, sagte der Meteorologe
Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitagmorgen in
Offenbach. Danach schwäche es ein wenig ab. Die größten Regenmengen werden
am Freitag und Samstag laut Herold im Norden von Nordrhein-Westfalen
erwartet. Im Norden im Raum Bremen und Hamburg erwartet der Meteorologe
weniger Niederschläge.
Doch noch ist die [2][Lage in Niedersachsen angespannt]. Dort rechnete
Innenministerin Daniela Behrens mit einer verschärften Hochwasserlage in
manchen Regionen. Auch im Osten Deutschlands sind noch viele Feuerwehren im
Dauereinsatz. Immerhin aus Dresden gibt es aber eine gute Nachricht.
In der [3][sächsischen Landeshauptstadt] blieb die Elbe unter den
erwarteten sechs Metern Wasserstand. Normal sind zwei Meter. Seit der Nacht
zu Freitag sinkt der Pegel der Elbe wieder, wie aus Daten des
Landeshochwasserzentrums hervorgeht. Kurzzeitig hatte die Elbe einen Stand
von 5,95 Metern erreicht. Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen
(Grüne) erklärte am Morgen im Deutschlandfunk, dass Alarmstufe 3 im Laufe
des Freitags zurückgefahren werden solle. Alle Schutzmaßnahmen hätten
gegriffen, es habe bislang keine größeren Schäden gegeben.
In Niedersachsen sind Gebiete an den Flüssen Aller, Leine, Oker, Hase und
Weser im südlichen und mittleren Landesteil betroffen. Der am Freitagmorgen
gemessene Pegel übersteigt in zahlreichen Gebieten die höchste Meldestufe.
Flussabwärts der Weser würden die [4][Pegel noch weiter ansteigen], hieß es
in einem Lagebild des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz (NLWKN). Insbesondere im unteren Verlauf der Mittelweser könne
daher noch nicht von einer Entspannung gesprochen werden.
## Evakuierungen in Niedersachsen
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) betonte in einem
Deutschlandfunk-Interview, man habe aus früheren Hochwassern gelernt und
Land und Kommunen hätten sehr viel Geld investiert in Hochwasserschutz und
technische Ausstattung. Einsatzkonzepte für die Hochwasserlage würden
bislang sehr gut funktionieren, sagte Behrens. Am Freitagvormittag will die
Landesregierung bei einer Pressekonferenz einen aktuellen Stand zur
Hochwasserlage geben.
Am Donnerstag konnten die Deiche nicht mehr überall den Wassermassen
standhalten, andere drohten ebenfalls instabil zu werden. An einigen Orten
wurden Evakuierungen vorbereitet. In der Gemeinde Langlingen im Landkreis
Celle verließen in der Nacht zum Freitag etwa 120 Menschen vorsorglich ihre
Häuser und Wohnungen, in Lilienthal im Landkreis Ostholz begann die
Evakuierung einer Straße.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte am Donnerstag, ein Hochwasser
dieses Ausmaßes habe es zuvor nicht gegeben. „Experten warnen seit langem
davor, dass die [5][immer häufigeren Wetterextreme mit dem Klimawandel
zusammenhängen]“, sagte er.
Auch rund um Bremen gab es noch keine Entwarnung. Nach Angaben der Behörden
vom Donnerstagabend sind entlang der Wümme im Bereich Katrepel zahlreiche
Häuser von Wasser umschlossen und ohne Strom. Die meisten Bewohnerinnen und
Bewohner hätten dieses Gebiet verlassen. Im Ortsteil Timmersloh stehe das
Wasser an den Deichen. Straßen und Felder seien überschwemmt. Den Angaben
der Innenbehörde nach mussten bereits mehrmals Maßnahmen zur Deichsicherung
erfolgen.
## Deich in Thüringen kontrolliert geöffnet
Im Norden Thüringens wurde ein Deich des Flusses Helme kontrolliert
geöffnet, um die Hochwassergefahr an der Landesgrenze zwischen Thüringen
und Sachsen-Anhalt zu bannen. Das Wasser fließe jetzt auf Felder ab, teilte
der Landkreis Kyffhäuserkreis in der Nacht zu Freitag mit. Die Öffnung sei
notwendig gewesen, weil aus dem überlasteten Stausee Kelbra seit mehreren
Tagen gezielt Wasser abgelassen werde und die Helme dadurch viel Wasser
führe. Seit zwei Tagen gilt für die Helme die höchste Hochwasser-Alarmstufe
4. Feuerwehrleute haben nach Angaben des Kreises seit Donnerstag rund 6000
Sandsäcke verlegt, um den kleinen Ort Mönchpfiffel-Nikolausrieth zu
schützen und die Deiche zu erhöhen.
Bei Magdeburg und Schönebeck in Sachsen-Anhalt war am Donnerstag das
Pretziener Wehr geöffnet worden. Damit wird etwa ein Drittel des
Elbe-Wassers an den beiden Städten vorbei durch einen Umflutkanal und über
Wiesen und Felder geleitet, ehe es wieder in die Elbe fließt.
29 Dec 2023
## LINKS
[1] https://www.dwd.de/DE/wetter/vorhersage_aktuell/niedersachsen_bremen/vhs_ni…
[2] https://nlwknbiscloudprod.blob.core.windows.net/warnung/13805__35__2023-12-…
[3] https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2023/12/pm_0…
[4] https://www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de/Warnung
[5] /Schaeden-durch-Wetterextreme/!5975426
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