| # taz.de -- Investitionsruine am Alexanderplatz: Nichts zu holen auf den Konten | |
| > Auf mittlerweile 10 Millionen Euro beläuft sich die Vertragsstrafe für | |
| > den Investor Monarch. Wann holt sich das Land das Grundstück zurück? | |
| Bild: Monarch-Gründer Sergej Ambartsumyan beim Spatenstich für den Alexander … | |
| Berlin taz | Während auf dem Grundstück neben Galeria Kaufhof am | |
| Alexanderplatz demnächst die Hochbauarbeiten für den Turm des Investors | |
| Covivio beginnen sollen, ist die Baustelle für den „Alexander Berlin | |
| Capital Tower“ neben der Alexa-Shoppingmall noch immer eingemottet. Der | |
| russische Investor Monarch hat die Bauarbeiten im Dezember 2022 beendet. | |
| Ursprünglich sollte der 150 Meter hohe Turm mit 377 Luxuswohnungen Ende des | |
| Jahres fertig sein. | |
| Weil der Senat in den Kaufvertrag mit Monarch ein Baugebot geschrieben hat, | |
| war bereits im Sommer eine Vertragsstrafe von fünf Millionen Euro fällig, | |
| die sich inzwischen auf zehn Millionen erhöht hat. Eine Vollstreckung | |
| scheiterte bisher aber daran, dass keine pfändungsfähigen Konten von | |
| Monarch zu finden seien, heißt es bei der zuständigen [1][Berliner | |
| Immobilien Management GmbH (BIM)]. | |
| Derzeit ruhe die Vollstreckung. „Das Interesse des Landes Berlin ist | |
| natürlich, dass auf der Baustelle wieder etwas passiert“, [2][sagte | |
| BIM-Chefin Birgit Möhring dem rbb]. | |
| Nach eigenen Angaben ist Monarch auf der Suche nach einem Käufer für das | |
| Projekt. „Wir verhandeln seit August sehr intensiv und exklusiv mit einem | |
| potentiellen Investor“, sagt Rechtsanwalt Detlev Stoecker, der Monarch in | |
| Berlin vertritt, ebenfalls dem rbb. Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte | |
| Stoecker bekannt gegeben, dass Monarch wegen der EU-Sanktionen sein Geld | |
| nicht nach Deutschland transferieren könne. Deshalb suche man einen | |
| Co-Investor. | |
| ## Grüne fordern Rückkauf | |
| BIM-Chefin Möhring will sich allerdings nicht länger hinhalten lassen. | |
| „Wenn im Lauf des Januars weiterhin nichts passiert, dann werden wir sicher | |
| Gesprächsbedarf haben.“ Die oppositionellen Grünen fordern dagegen schon | |
| jetzt Konsequenzen. „Wenn die Vertragsstrafe nicht gezahlt wird, dann muss | |
| die Konsequenz sein, dass das Land das Grundstück zurück in den | |
| Landesbesitz bringt, um es dann für die Stadt zu entwickeln“, sagt deren | |
| stadtentwicklungspolitischer Sprecher Julian Schwarze. Den Grünen schwebt | |
| vor, am Alexanderplatz bezahlbare Wohnungen statt Luxusappartments zu | |
| bauen. | |
| Unterstützung für die Rückkaufforderung bekommen die Grünen von der SPD. | |
| „Meine Geduld ist mittlerweile am Ende“, sagte deren | |
| stadtentwicklungspolitischer Sprecher Mathias Schulz dem rbb. „Ich meine, | |
| der Senat muss jetzt die zweite Stufe ziehen und den Rückkauf ernsthaft | |
| vorbereiten.“ | |
| 29 Dec 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.bim-berlin.de/ | |
| [2] https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2023/12/berlin-alexander-tower-russisc… | |
| ## AUTOREN | |
| Uwe Rada | |
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