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# taz.de -- Gender Gap im Sport: Männer dominieren Hamburger Sport
> Vor allem Sportlerinnen sind in den Pandemiejahren aus Vereinen
> ausgetreten. Nun will der Hamburger Sportbund die Frauen zurückgewinnen.
Bild: Frauen sind in Sportvereinen deutlich unterrepräsentiert, Corona hat die…
Hamburg taz | Im Hamburger Sport sind Frauen und Mädchen deutlich
unterrepräsentiert: [1][Sie machen nur ein Drittel der Mitglieder aus],
besetzen weniger als 30 Prozent der Posten in Verbänden und Vereinen – und
in der Führungsebene, in Vorständen oder der Geschäftsführung, arbeiten
sogar weniger als 20 Prozent Frauen. Am Donnerstag stellte der Hamburger
Sportbund (HSB) im Sportausschuss der Bürgerschaft eine Zwischenbilanz
vor, wie er mit der Kampagne #mehrvonuns versucht, dieser Schräglage
entgegenzuwirken.
In den Pandemiejahren habe der HSB beobachtet, dass [2][Frauen und Mädchen
überproportional häufig aus Vereinen ausgetreten sind], erläuterte Dorothee
Kodra, HSB-Referentin für Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt. „Es ist
kein Geheimnis, dass Frauen insbesondere während der Pandemie viel
Care-Arbeit geleistet haben“, sagte Kodra. „Schul- und Kitaschließungen
haben dazu geführt, dass Frauen eher zu Hause geblieben sind und sich
erzieherischen und organisatorischen Aufgaben widmen mussten.“
Doch auch wenn diese Entwicklungen ernüchternd klingen, konnte Kodra einige
Erfolge der Kampagne #mehrvonuns vorstellen. „Uns“ – damit sind Frauen und
Mädchen gemeint. Die Bürgerschaft hatte 500.000 Euro zur Verfügung
gestellt, um weibliche Mitglieder für Hamburger Sportvereine zu gewinnen.
484.000 Euro davon hat der HSB bereits in Projekte investiert.
## Frauen treten häufig aus Sportvereinen aus
Rund 700 Vereine haben sich beim HSB gemeldet, konnten je nach
individuellen Förderbedarfen Projektideen vorschlagen und realisieren.
Kodra sagt, ausnahmslos alle Projekte seien bewilligt worden. So konnte
etwa der Rissener SV der großen Nachfrage nach Kickboxen für Frauen und
Mädchen nachkommen – und nach Basketball, der nach dem WM-Titel der Herren
populärer geworden ist. Der Hamburger Gehörlosen-Sportverein baute sein
Sportangebot aus. Auch die Frauenrennradgemeinschaft des Cyclocross e. V.
wurde unterstützt.
Das Herzstück der Initiative bildet die mediale Kampagne. Besonders in
sozialen Netzwerken und im öffentlichen Raum warb der HSB mit Mitgliedern,
vor allem aber mit prominenten weiblichen Gesichtern der Hamburger
Sportszene wie Beachvolleyballerin Laura Ludwig, Tänzerin Isabel
Edvardsson, Sportmoderatorin Christina Rann und Handballerin Emily Bölk für
eine stärkere weibliche Präsenz im Sport.
Doch diese Medienkampagne zog im Sportausschuss auch Kritik auf sich: Der
fraktionslose Abgeordnete Metin Kaya bemängelte, dass die Frauen allesamt
weiß sind, drei von vier hinzu blond. Ob das die unterrepräsentierte und
diverse Mehrheit einer Millionenstadt anspreche? Sicher nicht, aber
immerhin, so die HSB-Vertreter:innen habe die Social-Media-Kampagne über
eine Million User:innen erreicht.
26 Dec 2023
## LINKS
[1] /DFB-Praesidium-wird-weiblicher/!5838526
[2] /Frauensport-ausserhalb-des-Vereins/!5924537
## AUTOREN
Neele Fromm
## TAGS
Sport
Sportverein
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Fußball
Sport
Sportvereine
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