| # taz.de -- Studie zu Learning by Chatting: Emojis fehlt die Diversität | |
| > Wo bleibt das Röhrenspinnen-Emoji? Die grinsende Grünalge? Die digitalen | |
| > Minibilder müssen mehr Arten zeigen. Das könnte das Naturverständnis | |
| > fördern. | |
| Bild: Soll diverser werden: die Emoji-Tierwelt | |
| Mailand dpa | Pandas, Füchse, Haie und sogar Quallen und Oktopusse: Es gibt | |
| schon eine ganze Reihe von Tieren in der Emoji-Liste von Smartphones und | |
| Tablets. Forscher:innen geht die Artenvielfalt bei den kleinen digitalen | |
| Bildern allerdings nicht weit genug. Die [1][Diversität der Natur] werde | |
| nicht ausreichend dargestellt, einige Gruppen von Tieren und Pflanzen seien | |
| unterrepräsentiert, [2][schreibt ein italienisches Forschungsteam im | |
| Fachblatt iScience]. | |
| Mehr Diversität bei Natur-Emojis würde die Menschen dafür sensibilisieren, | |
| wie wichtig der Artenschutz ist, argumentieren die Biolog:innen. „Auch wenn | |
| die Krise der biologischen Vielfalt von der Online-Welt weit weg zu sein | |
| scheint, sollten wir in unserer zunehmend digitalisierten Gesellschaft das | |
| Potenzial von Emojis nicht unterschätzen“, so die Forscher:innen um | |
| Gentile Francesco Ficetola von der Universität Mailand. | |
| Für ihre Studie untersuchten sie die sogenannte [3][Emojipedia, ein | |
| Online-Nachschlagewerk für Emojis]. Sie katalogisierten alle Bilder, die | |
| sich auf Tiere, Pflanzen und die Natur beziehen. Ihr Fazit: Tiere sind | |
| recht gut vertreten, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen allerdings | |
| weniger. | |
| Und auch die Verteilung in der Tierwelt ist ungleich – etliche Gruppen sind | |
| unterrepräsentiert oder werden nur oberflächlich dargestellt. Während es | |
| zahlreiche Emojis zu Wirbeltieren gibt, mangelt es an Gliederfüßern. Und | |
| das obwohl es in der Natur viel [4][mehr Arten von Insekten oder Krebs- und | |
| Spinnentieren] gibt. | |
| ## Simple Fische | |
| Das Team zählte Emojis von 92 Tieren, 16 Pflanzen, einem Pilz (vermutlich | |
| dem Fliegenpilz) sowie einem Mikroorganismus (vermutlich das Darmbakterium | |
| Escherichia coli). Einzelne Tiere würden zudem sehr unterschiedlich genau | |
| dargestellt: Es gibt demnach Emojis, die klar einen Weißkopfseeadler oder | |
| einen Riesenpanda darstellen. Andere Arten wie Ameisen, Fische oder | |
| Krokodile werden nur sehr vereinfacht abgebildet. | |
| Diese Voreingenommenheit stehe im Einklang mit dem derzeitigen | |
| [5][mangelnden gesellschaftlichen Bewusstsein für Artenvielfalt], so die | |
| Forscher:innen. Damit etwas ein Emoji wird, muss es meist mit einer | |
| bestimmten Häufigkeit bei Google gesucht werden. In unregelmäßigen | |
| Abständen werden diese Arten dann in den Katalog aufgenommen. | |
| 18 Dec 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Klimakonferenz-in-Dubai/!5978935 | |
| [2] https://www.cell.com/iscience/pdf/S2589-0042(23)02646-9.pdf | |
| [3] https://emojipedia.org/ | |
| [4] /Neue-Studie-zu-Insektensterben/!5962842 | |
| [5] /Artenvielfalt-in-Klimakrise/!5812536 | |
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