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# taz.de -- Konzerttipps für Berlin: Musik für das Sofa
> Die Casual Concerts machen Klassisches für das Clubpublikum,
> „radioPHØNIX“ feiert das Radio, und Golden Diskó Ship kommt mit einer
> geschmeidigen Platte.
Bild: Golden Disko Ship
Ein Clubpublikum an klassische Kontexte heranzuführen – neu ist diese Idee
nicht, zumal es durchaus strukturelle Verwandtschaften zwischen Techno und
Klassik gibt, die dann wohl auch den Boom des Genre der Neoklassik über die
letzten 15 Jahren beförderten.
Die Yellow Lounge versucht sich an dieser PR-Strategie des Deutsche
Grammophon bereits seit 2001. Und auch die so genannten Casual Concerts
gehen nun immerhin in ihr siebzehntes Jahr – und können über die Musik
hinaus mit einem architektonischen Highlight punkten: dem immer wieder
eindrucksvollen Foyer von Hans Scharouns Philharmonie.
Dort gibt es nämlich im Anschluss an das Klassische einen Live-Act aus dem
Pop- oder Elektronikbereich. An den ersten Teil wird das Publikum schön
didaktisch herangeführt: Die Dirigent:innen moderieren den Abend und
erklären die Werke im Dialog mit den Solisten vor der Aufführung. In dem
Fall wird es es um Franz Schubert gehen, der Live-Act danach kommt von der
tollen [1][deutsch-britischen Singer-Songwriterin Anika] (1.12., 20.30 Uhr,
30, erm. 26 Euro, für Schüler:innen und Studierende 15 Euro, weitere
Infos [2][gibt es hier]).
Vor einem guten Monat feierte ja das Radio, in vielerlei Hinsicht
wichtigstes Massenmedium des 20. Jahrhundert, seinen 100. Geburtstag, was
angesichts des allgemeinen Nachrichtenchaos ein bisschen unterging. Das
Medium hatte gleich in jungen Jahren zumindest hierzulande eine recht
wechselvolle Geschichte: von den Nationalsozialisten als
Propagandainstrument missbraucht, sollte es nach dem Krieg schnell zum
Botschafter in Sachen Demokratie und Rock'n'Roll werden.
Unterschiedlichsten Aspekten geht die Veranstaltungsreihe „radioPHØNIX“ von
Timo Kreuser & PHØNIX16 nach, die in Zusammenarbeit mit 24 Radiostationen
aus aller Welt entstanden ist und von diesen parallel zu den Listening
Sessions im Radialsystem ausgestrahlt wird. Es geht um Künstler*innen, die
mit den Funktionsweisen des Radios experimentierten.
Am kommenden Wochenende sind eher experimentelle Zugänge dran: etwa der von
Karlheinz Stockhausen oder von Beatríz Ferreyra, die aus simplen Sounds
komplexe Klangskulpturen schuf (Radialsystem, 2.12.+3.12., 20 + 18 Uhr, 12
Euro, Kombiticket erm. 8 Euro, 20 Euro, erm. 12 Euro, Ticktes [3][gibt es
hier]).
Am Freitag gibt es dann recht wunderbaren Ambient der kalifornischen
Musikerin und Sängerin Ana Roxanne – zumindest, wenn der Abend in eine
ähnliche Richtung geht wie ihr Debütalbum „Because of a Flower“ (2020).
Zumindest ihr Solooutput wirkt so ätherisch, wie man es von von einer
jungen Frau aus der grundsätzlich Ersoterik-affinen Bay Area erwarten mag,
aber auch toll und zart – gerade in dieser unwirtlichen Jahreszeit.
Stattfinden wird das Konzerte [4][im noch recht neuen Projektraum 90mil] in
der Holzmarktstrasse (8.12., 21 Uhr, [5][Tickets kosten im VVK 20 Euro]).
Am übernächsten Samstag gibts dann nochmal ein bisschen Glitter auf die
Ohren: Hymnisches trifft auf Groove. Theresa Stroetges, sonst unter anderem
unterwegs mit der Band Painting, stellt „Oval Sun Patch“ den fünften
Release ihres Experimental Pop-Projekts Golden Diskó Ship vor – ein so
geschmeidige und eingängige Platte, ein bisschen elektronischer als frühere
Veröffentlichungen, was live bestimmt Spaß bringt. Eilis Frawley und
Strobocop sorgen für den Support im Urban Spree (9.12., 20 Uhr, [6][Tickets
gibt es im im VVK für 16 Euro]).
1 Dec 2023
## LINKS
[1] /Album-Change-von-Anika/!5789282
[2] https://www.dso-berlin.de/de/konzerte/formate/casual-concerts/;%20Ticketlin…
[3] https://www.radialsystem.de/de/veranstaltungen/radiophonix
[4] https://www.thepalacecollective.org/90mil
[5] https://de.ra.co/events/1804489.
[6] https://t.rausgegangen.de/tickets/golden-disko-ship-oval-sun-patch-releases…
## AUTOREN
Stephanie Grimm
## TAGS
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