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# taz.de -- Freilassung der Geiseln: Perfides Machtspiel
> Die Freilassung erster Geiseln ist ein Glück. Doch strategisch nutzen
> wird der Deal vor allem der menschenverachtenden Hamas.
Bild: Bilder, auf die alle gewartet haben: Vater Joni umarmt seine beiden Töch…
Die ersten beiden Tage der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas waren –
natürlich – eine Erleichterung. Die Bilder der Kinder und Frauen, die nach
50 Tagen Gefangenschaft in Gaza wieder ihre Familien umarmen konnten,
konnten niemanden kaltlassen. Für die israelische Gesellschaft sind sie ein
erster, winziger Schritt zurück ins Leben, das mit dem Trauma des 7.
Oktober [1][brutal gestoppt wurde]. Ein erstes Luftholen.
Aber, und hier geht der perfide Plan der Islamfaschisten auf, natürlich
nutzt die Waffenruhe und vor allem die Freilassung erster Geiseln vor
allem: der Hamas. Seht, werden jetzt viele sagen, man kann mit ihr eben
doch verhandeln. Als ob ein Deal ohne die Militäroperation und eine
Schwächung der Infrastruktur der Hamas überhaupt möglich gewesen wäre.
Nebenbei hat die Hamas durch den von ihr selbst provozierten Krieg und die
daraus folgenden – schrecklichen – Bilder palästinensischen Leids weltweit
auch noch Sympathien abgestaubt.
Jetzt profitiert sie von den Bildern der Geiselübergabe. Da wird eifrig
gewunken, als würde man sich von Freunden verabschieden, ein Hamas-Kämpfer
in voller Uniform legt dem 9-jährigen Ohad Monder den Arm um die Schulter,
als er ihn zum Wagen des Roten Kreuzes eskortiert. Und in vielen Medien
wird denn auch [2][von einem „Geiseltausch“ geschrieben] – als seien die …
Gegenzug gegen die israelischen Geiseln freigelassenen palästinensischen
Inhaftierten ebenfalls ausschließlich unschuldige Kinder und Frauen.
Und während sie sich bei den Übergaben als fürsorgliche Geiselnehmer
produziert, übt sie zugleich weiter Terror aus: Schon am Samstag kam es zu
stundenlanger Verzögerung bei der Freilassung der Geiseln, [3][für Sonntag
drohte zunächst dasselbe Psychospiel]. Die Hamas wird so versuchen, die
Waffenruhe durch Verzögerungen weiter auszudehnen, um sich militärisch neu
aufzustellen und womöglich auch, um zu verschleiern, wie wenig Kontrolle
sie über die Situation hat.
Sie weiß, [4][gemäß ihrem Motto] „ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod�…
dass ganz Israel an den Bildschirmen um jedes Foto jeder Geisel bangt –
während ihr selbst weder deren Leben noch das der Menschen, die bei einem
Bruch des Waffenstillstands in Gaza sterben, auch nur irgendetwas bedeutet.
27 Nov 2023
## LINKS
[1] /Israel-und-seine-Gegner/!5972476
[2] https://www.fr.de/politik/israel-botschaft-wortwahl-geiselaustausch-hamas-d…
[3] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5975539
[4] https://www.republik.ch/2023/10/13/islamismus-experte-olivier-roy-ueber-den…
## AUTOREN
Ariane Lemme
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