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# taz.de -- Stromnetzausbau in Berlin: Energiewendegeld gesucht
> Dem Stromnetzbetreiber in Berlin fehlen hunderte Millionen für den
> Netzausbau. Die Finanzierung ist ungeklärt.
Bild: Auch der Zuwachs der Solarenergie in Berlin erfordert einen Ausbau des St…
Berlin taz | Ob neue Datenzentren, Solaranlagen oder Elektroautos: Mit der
Energiewende und der Elektrifizierung vieler Lebensbereiche wird auch der
Stromhunger in den kommenden Jahren wachsen. Damit die Stromnetze der
zusätzlichen Belastung standhalten können, müssen sie massiv ausgebaut
werden.
Doch dafür fehlen in Berlin die Mittel. Der landeseigene Netzbetreiber
Stromnetz Berlin benötigt offenbar 250 bis 300 Millionen Euro für die
Transformation – Geld, das bislang nicht im Haushaltsplan für die kommenden
zwei Jahre vorgesehen ist. Das Land Berlin hatte den Betrieb 2021 von
Vattenfall zurückgekauft.
Stromnetz-Chef Erik Landeck begründete die nötigen Investitionen am
Dienstag vor dem Wirtschaftsausschuss im Abgeordnetenhaus. Er sprach von
den Netzanschlüssen, die nicht für die kommenden Belastungen ausgelegt
seien, wenn künftig [1][mehr Strom aus dem Umland nach Berlin fließt].
Andererseits müsse die Technik auch für Elektroautos fit gemacht und das
Netz daran angepasst werden. „Wir müssen jetzt die Vorbereitungen treffen“,
sagte Landeck.
## Geschäftsmodell scheitert
Eine entscheidende Rolle spielt die Berlin Energie und Netzholding (BEN),
die als ebenfalls landeseigene Gesellschaft die Finanzierung von Stromnetz
Berlin verantwortet. Ihr Geschäftsmodell ist nach eigenen Angaben für die
Grundinvestitionen zum Erhalt des Netzes gedacht, nicht aber für hohe
Transformationskosten. Für die Ausgaben zu [2][Wärme- und Energiewende]
reiche es nicht aus, sagte BEN-Geschäftsführer Stephan Boy im
Abgeordnetenhaus.
Der Grund dafür liege bei den Banken, die ihre Vorgaben für Kreditvergaben
geändert hätten. Sie verlangen demnach mittlerweile eine Eigenkapitalquote
von zehn Prozent der Bilanzsumme als Sicherheit für ihre Kredite. „Dieses
Eigenkapital benötigt die BEN, um die neuen Herausforderungen zu meistern“,
sagte Boy.
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) nannte die Eigenkapitalquote
für die BEN “essenziell“. Innerhalb von zehn Jahren [3][müsse das Berliner
Stromnetz seine Leistung fast verdoppeln], von bislang 2,2 auf 4,1
Gigawatt.
## Verschiedene Finanzierungsvorschläge
Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD, Jörg Stroedter, hält eine
Eigenkapitalfinanzierung dagegen nicht für notwendig. Man könne die
Investitionen auch durch Landesbürgschaften oder über das Sondervermögen
Klimaschutz lösen, sagte Stroedter der taz.
Für eine Finanzierung über den Haushalt als beste Lösung plädiert Stefan
Taschner, energiepolitischer Sprecher der Grünen. Das Problem sei im
Hintergrund schon länger bekannt gewesen. “Schwarz-Rot gefährdet die
Wärmewende“, sagte Taschner der taz. “Wir haben keine Zeit zu verlieren.“
28 Nov 2023
## LINKS
[1] /Windkraftausbau-in-Berlin/!5953904
[2] /Energieverbrauch-oeffentlicher-Gebaeude/!5962285
[3] /Energiekrise-in-Berlin/!5877891
## AUTOREN
Leon Holly
## TAGS
BerlinEnergie
Stromnetz
Energiewende
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Berliner Bezirke
Wochenkommentar
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