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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Schwere Kämpfe rund um Awdijiwka
> Russische Soldaten versuchen, die Industriestadt zu umzingeln. Auch in
> anderen Gegenden der Ostukraine wird das ukrainische Militär verstärkt
> angegriffen.
Bild: Rauch zeugt von zunehmenden Kämpfen rund um Awdijiwka
Kyjiw rtr/afp | In der Ukraine haben die Kämpfe im Norden der Ostfront nach
Angaben des ukrainischen Militärs in den vergangenen Tagen deutlich
zugenommen. Sie hätten sich „erheblich verschärft“, sagte General Olexand…
Syrskji am Samstag bei einem Besuch der ukrainischen Truppen im nördlichen
Teil der Ostfront.
Die russischen Truppen [1][hätten sich nach den erlittenen Verlusten neu
formiert] und griffen nun rund um das Dorf Makijiwka und in Richtung der
Stadt Kupjansk an. „Das Hauptziel des Feindes ist die Niederlage einer
Gruppe unserer Truppen, die [2][Einkreisung von Kupjansk] und das Erreichen
des Flusses Oskil“, sagte Syrskji auf einer offiziellen Militärplattform.
Jeden Tag führten die russischen Truppen Dutzende Angriffe aus. Die eigenen
Einheiten seien jedoch vorbereitet und hielten Stand.
Kyjiw hat auch schwere Kämpfe rund um die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine
gemeldet. „Den fünften Tag in Folge schon hat der Feind nicht aufgehört,
Stellungen rund um die Stadt anzugreifen oder zu beschießen“, sagte der
Bürgermeister Vitaly Barabasch am Samstag im ukrainischen Fernsehen. „Es
ist sehr hitzig, sehr hitzig“, sagte Barabasch über die Kämpfe.
Die russischen Soldaten würden versuchen, die Industriestadt zu umzingeln,
sagte Barabasch weiter. Moskau verlege zusätzliche Soldaten in die Gegend.
In der strategisch und symbolisch wichtigen Stadt Awdijiwka leben den
Angaben zufolge derzeit noch rund 1600 Einwohner, vor Beginn des russischen
Angriffskrieges waren mehr als 30.000. Die Stadt liegt 13 Kilometer
entfernt von Donezk, der „Hauptstadt“ der gleichnamigen von Russland
kontrollierten ukrainischen Region.
Wie die ukrainische Polizei am Samstag erklärte, wurde ein Elfjähriger bei
einem russischen Angriff im Dorf Bagatyr etwa 80 Kilometer westlich von
Awdijiwka getötet. „Der Junge war erst vor zwei Tagen elf geworden“,
erklärte die Polizei. Die 31-jährige Mutter und ein jüngerer Bruder des
Elfjährigen seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.
In Russland meldeten Behörden und Armee den Abschuss zweier Kampfdrohnen
über dem Schwarzen Meer im Ferienort Sotschi. Nach Angaben des Gouverneurs
der Region Krasnodar, Alexej Kopajgorodskij, wurden die Drohnen am frühen
Morgen getroffen, ohne dass es zu Schäden oder Opfern kam.
Die russische Arme erklärte, einen „terroristischen Angriff des Kyjiwer
Regimes“ vereitelt zu haben. Die Luftabwehr habe zwei Drohnen „nahe der
Küste der Region Krasnodar“ zerstört.
Gouverneur Kopajgorodskij erklärte, der örtliche Flughafen laufe im
normalen Betrieb. Russische Medien berichteten zur Zeit des Angriffs von
Störungen.
Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten einige Raketen auf russische
Städte abgefeuert, Sotschi aber wurde weitestgehend verschont. Im
vergangenen Monat meldete Russland ein großes Feuer in einem
Treibstofflager nahe des Flughafens in Sotschi. Einige einflussreiche
Medien berichteten, dass der Brand auf eine ukrainische Drohne
zurückzuführen sei.
## Russische Schwarzmeerflotte in der Defensive
[3][Die russische Schwarzmeerflotte] setzt nach britischen Erkenntnissen
nach schweren Schlägen vornehmlich auf Defensive. „Sie hat viele ihrer
prestigeträchtigen Bestandteile – darunter marschflugkörperfähige Schiffe
und U-Boote – von Sewastopol in weiter östlich gelegene Operations- und
Stützpunktgebiete wie Noworossijsk verlagert“, teilte das britische
Verteidigungsministerium am Samstag mit.
Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist eigentlich
der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zuletzt war das Hauptquartier
von ukrainischen Raketen getroffen worden, auch russische Kriegsschiffe in
Sewastopol wurden immer wieder attackiert.
Die Ukraine besitze seit langem die Initiative im Nordwesten des Schwarzen
Meers und zwinge die russische Marine dazu, sich gegen unbemannte Schiffe
und Drohnen sowie Raketenangriffe zu verteidigen, hieß es in London weiter.
Allerdings könne die Schwarzmeerflotte aus dem Osten des Gebiets heraus
weiterhin Marschflugkörper gegen die Ukraine abfeuern. „Das Risiko weiterer
militärischer Verluste und die schweren politischen Folgen eines offenen
Angriffs russischer Seestreitkräfte auf die Handelsschifffahrt würden
höchstwahrscheinlich jeden Gewinn aus dem Versuch, eine Blockade des
ukrainischen Handels durchzusetzen, überwiegen.“
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des
Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum
Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.
14 Oct 2023
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