| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ex-Wagner-Kommandeur im Kreml | |
| > Ein Ex-Kommandeur der Wagnertruppen soll jetzt russische | |
| > Freiwilligentruppen aufbauen. Präsident Selenskyj bekräftigt ukrainischen | |
| > Anspruch auf Nato-Beitritt. | |
| Bild: Ex-Wagner-Kommandeur Troschew (r) und Vize-Verteidigungsminster Jewkurow … | |
| ## Ex-Wagner Kommandeur arbeitet für russische Regierung | |
| Nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin soll das | |
| ehemalige Führungsmitglied Andrej Troschew aus dessen Privatarmee Wagner | |
| nach dem Willen von Kremlchef Wladimir Putin neue | |
| Freiwilligen-Kampfverbände aufbauen. Diese Einheiten hätten verschiedene | |
| Aufgaben und sollten vor allem auch im Kriegsgebiet in der Ukraine zum | |
| Einsatz kommen, sagte Putin bei einem Treffen mit Troschew und | |
| Vizeverteidigungsminister Junus-Bek Jewkurow. Der Kreml veröffentlichte am | |
| Freitag ein Video des Gesprächs vom Vorabend. | |
| Auf der Kremlseite wurde der 61 Jahre alte Troschew allerdings nicht weiter | |
| vorgestellt oder auch nur mit einer Funktion genannt. Troschew sei | |
| kriegserprobt und wisse, was zu tun sei, „damit die Kampfeinsätze auf beste | |
| und erfolgreichste Weise erledigt werden“, sagte Putin. | |
| Putin hatte Troschew als neuen Anführer der Freiwilligenarmee bereits bei | |
| einem Treffen mit Prigoschin und Kommandeuren im Sommer ins Gespräch | |
| gebracht, nachdem ein Aufstand der Privatarmee im Juni gescheitert war. | |
| Prigoschin hatte Troschew als Nachfolger abgelehnt. [1][Er starb nach | |
| offiziellen Angaben gemeinsam mit anderen Vertretern der Wagner-Führung im | |
| August bei einem Flugzeugabsturz]. | |
| Troschew ist ein früherer Offizier und hatte zeitweilig den Stab der | |
| Privatarmee Wagner geführt. [2][Prigoschins Aufstand gegen die russische | |
| Militärführung am 23. und 24. Juni] hatte er nicht unterstützt. Er schloss | |
| sich laut Medienberichten danach einer anderen Privatarmee an. Laut Kreml | |
| arbeitet Troschew inzwischen im Verteidigungsministerium. Zuletzt hatte es | |
| vermehrt Berichte gegeben, dass frühere Wagner-Kämpfer wieder in Russlands | |
| Krieg gegen die Ukraine im Einsatz sind. (dpa) | |
| ## Wieder ukrainische Drohnenangriffe auf Russland | |
| Eine ukrainische Drohne hat nach russischen Angaben am Freitag Sprengsätze | |
| auf ein Umspannwerk im Süden Russlands abgeworfen, wodurch die | |
| Stromversorgung eines Krankenhauses unterbrochen wurde. Der Vorfall | |
| ereignete sich nach Angaben des Gouverneurs der Region Kursk, Roman | |
| Starowojt, in der Ortschaft Belaja, weniger als 25 Kilometer von der Grenze | |
| zur Ukraine entfernt. | |
| Fünf Siedlungen und ein Krankenhaus wurden demnach von der Stromversorgung | |
| abgeschnitten. Die Feuerwehr sei unterwegs, die Stromversorgung werde | |
| wieder hergestellt, sobald es sicher sei, erklärte Starowojt. Es habe | |
| „massive“ Angriffen auf die Grenzregion gegeben. | |
| Russlands Verteidigungsministerium erklärte, in der Nacht seien insgesamt | |
| elf Drohnen von der Luftabwehr zerstört worden, „eine über dem Gebiet der | |
| Region Kaluga und zehn über der Region Kursk“. | |
| Zuvor hatte Moskau erklärt, zwei ukrainische Drohnen über der benachbarten | |
| Region Belgorod abgeschossen zu haben. Dem Verteidigungsministerium zufolge | |
| war die erste Drohne am Donnerstagnachmittag abgewehrt worden. Eine zweite | |
| Drohne wurde demnach etwa vier Stunden später zum Absturz gebracht. | |
| Die russischen Regionen Belgorod und Kursk grenzen an den Osten der | |
| Ukraine. Die Region Kaluga liegt 190 Kilometer südwestlich der Hauptstadt | |
| Moskau. [3][Seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive Anfang Juni kam es | |
| zu zahlreichen Drohnenangriffen in dem Land], dabei wurden teilweise | |
| Gebäude beschädigt. Auch Moskau war bereits Ziel von Drohnenangriffen. | |
| (afp) | |
| ## Zurückgekehrte Wagner-Kämpfer um Bachmut eingesetzt | |
| Die in die Ukraine zurückgekehrten Kämpfer der Wagner-Söldnertruppe werden | |
| nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten um die ostukrainische | |
| Stadt Bachmut eingesetzt. Das legten mehrere Berichte nahe, hieß es im | |
| täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am | |
| Freitag. In Bachmut hatte Wagner [4][in verlustreichen Kämpfen im Mai] | |
| einen Erfolg für die russischen Invasionstruppen errungen. „Ihre Erfahrung | |
| wird wahrscheinlich in diesem Sektor besonders gefragt sein. Viele werden | |
| die aktuelle Frontlinie kennen, nachdem sie vergangenen Winter dort | |
| gekämpft haben“, so die Mitteilung. | |
| Die Privatarmee Wagner gilt [5][seit dem Absturz eines Flugzeugs mit | |
| Gründer Jewgeni Prigoschin und Kommandeuren] im August als führungslos. Die | |
| Gruppe hatte lange neben regulären russischen Einheiten in Moskaus | |
| Angriffskrieg gegen die Ukraine gekämpft. Nach dem Abzug seiner Truppen aus | |
| der Ukraine probte Prigoschin einen Aufstand gegen die russische | |
| Militärführung, der scheiterte. Teile der Wagner-Armee siedelten | |
| anschließend nach Belarus um. | |
| Der genaue Status der Wagner-Kämpfer sei unklar, hieß es in dem Bericht der | |
| Briten weiter. Es sei aber wahrscheinlich, dass sie in Teile der | |
| offiziellen russischen Armee oder andere Privatarmeen integriert worden | |
| seien. | |
| Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des | |
| russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich | |
| Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. | |
| (dpa) | |
| ## Selenskyj bekräftigt Anspruch der Ukraine auf Nato-Beitritt | |
| Nach dem Besuch von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kyjiw hat der | |
| ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut auf eine Mitgliedschaft | |
| seines Landes in dem westlichen Militärbündnis gepocht. „Die Ukraine | |
| verdient es, ein Nato-Mitglied zu werden – und sie wird es werden“, sagte | |
| Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. „Wir arbeiten | |
| daran, in Sachen Nato-Mitgliedschaft praktische Fortschritte zu erzielen.“ | |
| Stoltenberg hatte das von Russland angegriffene Land bereits zum zweiten | |
| Mal seit Kriegsbeginn besucht. | |
| Die Ukraine wehrt seit 19 Monaten mit massiver westlicher Hilfe einen | |
| russischen Angriffskrieg ab. Das angegriffene Land strebt zugleich eine | |
| Nato-Mitgliedschaft an, die ihm bislang verwehrt blieb. Während seines | |
| Treffens mit Stoltenberg früher am Tag hatte Selenskyj allerdings betont, | |
| eine Aufnahme der Ukraine in das nordatlantische Verteidigungsbündnis sei | |
| nur noch eine Frage der Zeit. Er kündigte zudem ein neues gemeinsames | |
| Dokument an, in dem die praktischen Schritte des Landes für die Erfüllung | |
| von Nato-Standards festgehalten werden sollen. (dpa) | |
| ## In Polen eingeschlagene Rakete stammte aus der Ukraine | |
| Eine Rakete, die im vergangenen November im Südosten Polens zwei Menschen | |
| getötet hatte, stammte polnischen Ermittlungen zufolge aus der Ukraine. Der | |
| polnische Justizminister Zbigniew Ziobro sagte am Donnerstag, eine | |
| Untersuchung polnischer Staatsanwälte sei zu dem „eindeutigen“ Ergebnis | |
| gekommen, „dass es sich bei dieser Rakete um eine ukrainische Rakete | |
| handelte“. | |
| Bei der Untersuchung sei der Ort ermittelt worden, „von dem aus die Rakete | |
| abgefeuert wurde“, sagte Ziobro. Es handelte sich demnach um ein Geschoss | |
| aus sowjetischer Produktion. Ziobro bedauerte zudem eine mangelnde | |
| Kooperation der Ukraine bei den Ermittlungen. | |
| [6][Die Rakete war im November im polnischen Dorf Przewodow in der Nähe der | |
| ukrainischen Grenze eingeschlagen] und hatte zwei Menschen getötet. Schon | |
| damals hatten Polen und die Nato erklärt, der Einschlag sei wahrscheinlich | |
| durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht worden, die zur Abwehr | |
| russischer Raketenangriffe abgefeuert worden war. Verantwortlich sei | |
| letztlich aber Moskau wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine. (afp) | |
| 29 Sep 2023 | |
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