# taz.de -- Feuerpause in Bergkarabach vereinbart: Armenier in Bergkarabach kap… | |
> Nach dem Angriff Aserbaidschans auf das armenisch besiedelte Bergkarabach | |
> gilt nun eine Waffenruhe. Die Armenier haben zugestimmt, ihre Waffen | |
> abzugeben. | |
Bild: Einen Tag nach dem großen Angriff Aserbaidschans sollen die Waffen nun r… | |
ERIWAN/BERLIN rtr/ap/taz | In der Kaukasus-Region Bergkarabach ist | |
Medienberichten zufolge eine Feuerpause vereinbart worden. Die Armenier in | |
Bergkarabach hätten der Forderung Aserbaidschans zugestimmt, die Kämpfe zu | |
beenden und ihre Waffen abzugeben, meldete die russische Nachrichtenagentur | |
Interfax am Mittwoch. Auch der armenische Sender Sputnik Armenia | |
berichtete, es gebe eine Feuerpause. Die Feuerpause soll ab 13 Uhr Ortszeit | |
gelten, das entspricht 11 Uhr in Deutschland. Doch nach taz-Informationen | |
hält die Waffenruhe bisher nicht. | |
Explosionen hatten [1][am Mittwochmorgen in der armenischen bevölkerten | |
Region], die völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört, im Abstand weniger | |
Minuten das Gebiet um die Regionalhauptstadt Stepanakert erschüttert. Tags | |
zuvor hatten aserbaidschanische Streitkräfte armenische Positionen mit | |
schwerer Artillerie angegriffen. Die lokalen Behörden sprachen von | |
Dutzenden Toten. | |
Aserbaidschan bezeichnet seine Angriffe als „Anti-Terror-Einsatz“, und | |
hatte angekündigt, er werde der weitergehen, bis „illegale armenische | |
Militärformationen“ kapitulierten und die separatistische Regierung von | |
Bergkarabach sich auflöse. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium | |
erklärte, man beschränke sich auf militärische Ziele. In Stepanakert waren | |
in den Straßen jedoch erhebliche Schäden zu beobachten, etwa zerstörte | |
Schaufensterscheiben und durchlöcherte Fahrzeuge. | |
Kurz [2][vor Beginn der Kämpfe] hatten das aserbaidschanische | |
Innenministerium, der Geheimdienst und die Staatsanwaltschaft erklärt, zwei | |
Mitarbeiter der Straßenverwaltung seien vor Morgengrauen mit ihrem Auto auf | |
eine Mine gefahren und durch die Explosion getötet worden. Vier zu Hilfe | |
eilende Soldaten seien von einer weiteren Mine getötet worden. | |
Das armenische Außenministerium dementierte, dass eigene Truppen oder | |
Waffen des Landes in Bergkarabach stationiert seien. Gerüchte über Sabotage | |
und das Legen von Landminen seien „eine Lüge und fingiert“. Regierungschef | |
Nikol Paschinjan sagte, Aserbaidschans Hauptziel sei es, sein Land in die | |
Kämpfe hineinzuziehen. | |
20 Sep 2023 | |
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