# taz.de -- Partymacher über schleppende Beats: „Cumbia ist Teil unserer Ide… | |
> Hamburgs Cumbia-Szene feiert im Knust Jubiläum: Seit zehn Jahren gibt es | |
> regelmäßige Tanz-Events dieser Musik-Richtung. | |
Bild: Fabian Villasana und Joaquin sind die Köpfe hinter Cumbia im Viertel | |
taz: Zehn Jahre „Cumbia im Viertel“– wie kam es dazu? | |
Fabian Villasana: Cumbia ist die Musik, mit der wir in Monterrey | |
aufgewachsen sind. Aber dort sind wir uns nie über den Weg gelaufen. Das | |
passierte erst hier in Hamburg. Wir lieben beide die schleppenden Beats der | |
Cumbia, haben sie aus Mexiko mitgebracht und wollen sie hier verbreiten. | |
Dafür haben wir uns zusammengetan als Kollektiv, das Partys und Konzerte | |
auf die Beine stellt. | |
Welches war die erste gemeinsam organisierte Party? | |
Joaquín: Im November 2013 im Gängeviertel. Jedes Jahr am Tag der Toten, | |
einem immens wichtigen Feiertag in Mexiko, machen wir eine Party. Unser | |
Debüt war ein denkwürdiger Abend: Viele hatten Fotos von | |
Familienangehörigen mitgebracht und an einem kleinen Altar aufgestellt. Das | |
war fast wie in Monterrey. Der Abend endete erst, als auch die letzte | |
Flasche Wodka ihre Abnehmer gefunden hatte. | |
Was ist der Antrieb? | |
Joaquín: Die Liebe zur Cumbia. Sie ist Teil unserer Identität und die | |
wollen wir hier etablieren. Dabei ging es von vornherein darum, eine | |
Plattform zu schaffen, auf der sich DJs, Künstler, Fans und | |
Aktivist:innen treffen. Geld haben wir damit nicht verdient. | |
Was sind die Essentials für Konzerte und Partys? | |
Fabian Villasana: Wir wollen, dass die Leute sich wohl fühlen, Pause machen | |
und ihre Sorgen an der Tür stehen lassen können. Deshalb gibt es bei uns | |
keine Türsteher, Ordner oder Polizei. Wir wollen, dass unsere | |
lateinamerikanische Community ihre Kultur an einem Ort genießen kann, wo | |
die Preise moderat sind und eine positive Stimmung herrscht. | |
Nach einem Jahr Cumbia-Programm im Knust, wie ist es angelaufen? | |
Joaquín: Exzellent, es passt. Wir arbeiten eng mit dem Booking-Team | |
zusammen, es gibt mehr Möglichkeiten, Bands wie Son Rompe Pera nach Hamburg | |
zu holen, auch mal ins Risiko zu gehen. Wir kalkulieren gemeinsam mit Tim | |
Peterding vom Knust, freuen uns über coole Events, haben Spaß. Das ist ein | |
ganz anderes Kaliber als zuvor. | |
Zum 10-Jährigen von Cumbia im Viertel kommen die peruanischen DJs von | |
Dengue Dengue Dengue und der DJ El Búho aus Berlin. Warum gerade die? | |
Fabian Villasana: Dengue Dengue Dengue sind gute Freunde, mit denen wir | |
schon ein paar Events auf die Bühne gebracht haben. Nun freuen wir uns auf | |
die Kombination mit El Búho: Das ist unser Jubiläumsgeschenk ans Publikum – | |
und an uns selbst. | |
28 Sep 2023 | |
## AUTOREN | |
Knut Henkel | |
## TAGS | |
Cumbia | |
Hamburg | |
Party | |
Experimentelle Musik | |
Sound der Stadt | |
Cumbia | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Discrepant Records: Von überall und nirgends | |
Soundentdecker sollten sich diesen Labelnamen merken. Bei Discrepant | |
Records erscheint Musik von Cumbia über Clubmusik bis hin zu Field | |
Recordings. | |
Konzerttipps für Berlin: Queer und irgendwie tropisch | |
Die fem concerts starten, Ms Boogie gibt eine Preview auf ihr neues Album, | |
und im Grünen Salon teilen Sammler*innen ihre Liebe zu tropischer Musik. | |
Neue Alben der Cumbia-Musik: Im Rhythmus der Gurkenratsche | |
Die Cumbia gilt als das Rückgrat der lateinamerikanischen Musik. Vier neue | |
Veröffentlichungen feiern die Vielfalt des Genres. |