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# taz.de -- Solidarität im Frauenfußball: Streiken, spielen und siegen
> Spaniens Fußballerinnen gewinnen gegen Schweden und schreiben ihre
> verrückte Geschichte fort. Spielerinnen anderer Teams solidarisieren
> sich.
Bild: „Es reicht!“ Schwedens Fußballerinnen gemeinsam mit ihren Gegnerinne…
Ja, sie spielen auch Fußball. Und wie! Am Freitagabend haben die
Weltmeisterinnen aus Spanien in ihrem Auftaktspiel in der Nations League
die Weltranglistenersten aus Schweden auswärts in Göteborg mit 3:2
geschlagen. Wie diese Mannschaft, die sich seit Monaten in einem
erbitterten Kampf um mehr Sichtbarkeit, Professionalität und gegen Sexismus
im Verband befindet, auf dem Platz von Erfolg zu Erfolg eilt, ist [1][eine
der wunderbarsten Geschichten dieses Sportjahrs]. Dass die Spanierinnen
[2][nun auch erste nennenswerte Erfolge im Kampf gegen ihren Verband]
erringen konnten, gehört zu dieser Erzählung.
Luis Rubiales, der Verbandspräsident, der bei der Siegerehrung der
Weltmeisterschaft Mittelfeldspielerin Jennifer Hermoso einen Kuss auf den
Mund aufgezwungen hat, ist zurückgetreten. Nationaltrainer Jorge Vilda, der
seinen Spielerinnen hinterherspioniert hat und mehr für seine Taschen- und
Zimmerkontrollen bekannt war als für seine taktischen Fähigkeiten, ist
seinen Posten los.
Der Generalsekretär des Verbands ist entlassen worden. Die Spielerinnen,
die gegen ihren Willen für die Nations League nominiert worden waren, haben
in stundenlangen Verhandlungen mit der spanischen Sportbehörde und dem
Verband die Zusicherung erhalten, dass endlich strukturelle Veränderungen
angegangen werden. Außerdem konnten sie erreichen, dass die Spielerinnen,
die weiterhin die Auswahl boykottieren, ohne Bestrafung bleiben.
Und es gibt einen weiteren Erfolg: die Solidarität anderer Auswahlteams.
Schwedens Spielerinnen posierten vor dem Spiel am Freitag gemeinsam mit den
Spanierinnen hinter einem Transparent mit der Aufschrift: „Es reicht! Unser
Kampf ist ein Kampf für die ganze Welt!“ Der Hashtag #SeAcabo („Es reicht�…
macht die Runde in sozialen Medien und auch die Spielerinnen Englands und
Schottlands haben ihn auf weißen Armbändern bei ihrem Aufeinandertreffen in
der Nations League aufs Feld getragen. Der Kampf um mehr Gerechtigkeit und
gegen Sexismus in den Fußballverbänden dieser Welt hat durch die spanischen
Spielerinnen neue Kraft erfahren.
Dass dieser Kampf in Spanien noch lange nicht zu Ende ist, auch das haben
die vergangenen Tage gezeigt. Jenni Hermoso, das Opfer des übergriffigen
Rubiales, wurde [3][von der neuen Nationaltrainerin Montse Tomé] nicht
nominiert. Das sei der beste Weg, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Das
hört sich alles andere als gut an.
24 Sep 2023
## LINKS
[1] /Spanischer-Boykott-gegen-Fussballverband/!5958052
[2] /Einigung-mit-Spaniens-Fussballerinnen/!5961497
[3] /Der-Kampf-von-Spaniens-Fussballerinnen/!5958253
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Fußball
Frauenfußball
Feminismus
Schwerpunkt #metoo
Kolumne Press-Schlag
Werder Bremen
Fußball
Feminismus
Fußball
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hinschauen.
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