| # taz.de -- Jahresbericht für Brandenburg: Mehr Verständnis soll her | |
| > Wohnungsverband BBU verzeichnet erstmals seit fünf Jahren weniger | |
| > Leerstand in Randregionen. Verbandschefin Kern warnt vor Folgen weiterer | |
| > Auflagen. | |
| Bild: BBU-Chefin Maren Kern lehnt immer neue Auflagen für die Wohnungsunterneh… | |
| Berlin taz | Der führende regionale Wohnungsverband BBU warnt vor weiteren | |
| Auflagen für die Wohnungswirtschaft. „Es wurde teils jede Woche eine neue | |
| Sau durchs Dorf getrieben“, sagte die Chefin des Verbands | |
| Berliner-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen, Maren Kern, am Mittwoch vor | |
| Journalisten. Sie äußerte sich bei der [1][Vorstellung des | |
| BBU-Jahresberichts für Brandenburg]. Ihre Mitgliedsunternehmen engagieren | |
| sich nach ihren Worten durchaus für Umwelt- und Klimaschutz. Mit Blick auf | |
| das umstrittene [2][Heizungsgesetz und Wärmepumpen] aber sagte sie gerade | |
| in Hinsicht auf kleine Unternehmen: „Das ist von unseren Brandenburger | |
| Unternehmen nicht zu stemmen.“ | |
| Kern erwartet von der Politik mehr Verständnis für die Lage gerade kleiner | |
| und mittlerer Wohnungsunternehmen und adressierte dabei mehr die | |
| Bundesregierung als die Brandenburger Landesregierung. „Jede Auflage kostet | |
| Geld“, sagte Kern, „und die muss am Ende jemand tragen“ – und das sollt… | |
| ja auch nicht die Mieter sein. | |
| Kern hatte zwar einige durchaus positive Zahlen zu präsentieren, sah diese | |
| Entwicklung aber in Gefahr, wenn die BBU-Unternehmen – [3][denen in | |
| Brandenburg 44 Prozent aller Mietwohnungen gehören] – in ihrer | |
| Wirtschaftlichkeit belastet würden. Eine große Rolle spielten dabei die | |
| Instandhaltungs- und Modernisierungspreise, die fast achtmal schneller | |
| steigen würden als die Bestandsmieten. Die BBU-Chefin verwies darauf, dass | |
| ihre Mitgliedsunternehmen 2022 „trotz widrigster Umstände weiter investiert | |
| und ihre Ausgaben dabei um 5,1 Prozent gesteigert“ hätten. | |
| Während die Inflation in Brandenburg 2022 bei sieben Prozent lag, stiegen | |
| die Mieten bei den BBU-Unternehmen nur um zwei Prozent. Kern sprach deshalb | |
| von „stabilen Mieten“. Beim Leerstand im weiteren Metropolenraum – alles | |
| jenseits von Potsdam und dem Berliner Umland – sank der Leerstand erstmals | |
| seit fünf Jahren. | |
| Als eine Erklärung dafür sah Kern den Tesla-Faktor mit neuen | |
| Arbeitsplätzen. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, sagte Kern, aber | |
| das sei zumindest „ein Lichtstreif am Horizont“. Landesweit stünden | |
| weiterhin rund 20.000 Wohnungen leer – hätten man nicht bereits viele | |
| abgerissen, wären es nach ihren Zahlen über 80.000. | |
| In wachsenden Gegenden wie Potsdam sei es hingegen möglich gewesen, eine | |
| Leerstandsquote – ohne die es keinen funktionierenden Wohnungsmarkt gibt – | |
| von zwei Prozent zu halten, obwohl die Wohnungsnachfrage dort weiter | |
| zunimmt. „Unsere Unternehmen bauen mit aller Kraft gegen die | |
| Marktanspannung an“, sagte Kern. | |
| 30 Aug 2023 | |
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| [1] https://bbu.de/presse-medien/pressemitteilungen?r=%2Freader%2Fajax%2F51018 | |
| [2] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/neues-gebaeudeenergiegeset… | |
| [3] https://bbu.de/verband/zahlen-und-fakten | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Alberti | |
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