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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Polen verstärkt Militär an …
> Die polnische Regierung will 10.000 Soldaten an die belarussische Grenze
> schicken – und will das Land damit vor Angriffen der Wagner-Truppe
> schützen.
Bild: Mariusz Blaszczak, polnischer Verteidigungsminister, und Mark Brzezinski,…
## 10.000 Soldaten sollen an polnisch-belarussische Grenze
Polen plant die Stationierung von insgesamt 10.000 Soldaten entlang seiner
Grenze zu Belarus. Das erklärte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak in
einem Radiointerview. Hintergrund der Entscheidung ist die Sorge der
polnischen Regierung wegen der Anwesenheit russische Söldner in Belarus und
Grenzübertritte durch Migranten.
Erst am Mittwoch hatte die polnische Regierung angekündigt, sie wolle
weitere 2.000 Soldaten an die Grenze zu Belarus verlegen – doppelt so viele
wie von der Grenzschutzbehörde angefordert. Ihre Zahl verdoppelt sich
damit, zusätzlich zu Hunderten Polizisten und Grenzschützern. Zur
Begründung verwies Vizeinnenminister Maciej Wasik bei der Bekanntgabe der
Entscheidung auf Migrationsdruck an der Grenze. Er warf den belarussischen
Behörden vor, illegale Migration zu organisieren.
Polen ist auch besorgt über die Anwesenheit von Kämpfern der russischen
Privatarmee Wagner, die nach einer kurzen Meuterei in Russland im Juni nach
Belarus geschickt wurden. Die Befürchtungen wurden in der vergangenen Woche
noch verstärkt, als zwei belarussische Militärhubschrauber kurzzeitig in
polnischen Luftraum eindrangen, was Warschau als bewusste Provokation
betrachtete.
Die belarussische Armee hat nach Angaben der Nato mit Manövern nahe der
polnischen Grenze begonnen. Die Allianz beobachte die Lage, sehe jedoch
keine unmittelbare Bedrohung durch die Wagner-Truppe, sagte Sprecherin Oana
Lungescu Anfang der Woche.
Unterdessen teilte das polnische Militär mit, es suche im Grenzgebiet zu
Belarus nach einem verlorenen Raketenzünder. Nach einem Patrouillenflug sei
festgestellt worden, dass bei einem der Hubschrauber die Zündung einer
Rakete fehlte. Der Zünder selbst sei ungefährlich. Die Streitkräfte
forderte die Menschen auf, sich an die Polizei zu wenden, wenn sie ihn
finden sollten. (afp)
## Drohnenangriffe auf Moskau und die besetzte Halbinsel Krim
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums 13 weitere
Drohnenangriffe abgewehrt. Ziele seien die [1][Halbinsel Krim] und erneut
der Raum Moskau gewesen, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag
mit. „Heute wurden Versuche des Kiewer Regimes, Terroranschläge mit
unbemannten Luftfahrzeugen auszuführen, vereitelt.“ Opfer habe es keine
gegeben.
Bei der größten Krim-Stadt Sewastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte
sitzt, wurden den Angaben zufolge zwei Drohnen abgeschossen. Elf weitere
unbemannte Fluggeräte wurden durch Signalstörungen unweit der von Russland
annektierten Halbinsel zum Absturz ins Meer gebracht. Darüber hinaus
meldete das Verteidigungsministerium den Abschuss einer Drohne über dem
Moskauer Vorort Odinzowo. Eine weitere Drohne sei auf dem Weg nach Moskau
über der Region Kaluga zerstört worden. (rtr)
## Faeser hebt nach Spionagefall Sicherheitslage hervor
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat nach der Festnahme eines
mutmaßlichen Spions im Beschaffungsamt der Bundeswehr die durch den
Ukraine-Krieg verschärfte Sicherheitslage in Deutschland hervorgehoben.
„Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat auch die Sicherheitslage
in Deutschland verändert“, sagte Faeser den Zeitungen der Funke
Mediengruppe. „Die Bedrohung durch Spionage, Desinformationskampagnen und
Cyberangriffe hat eine andere Dimension erhalten.“
Zuvor hatte die Bundesanwaltschaft in Koblenz einen [2][Mitarbeiter des
Beschaffungsamtes der Bundeswehr festnehmen lassen]. Ihm werde vorgeworfen,
für den russischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein, teilte die Behörde
am Mittwoch mit. Er soll sich aus eigenem Antrieb seit Mai mehrmals bei der
russischen Botschaft in Berlin und dem Generalkonsulat in Bonn gemeldet und
eine Zusammenarbeit angeboten haben. Im Dezember war bereits ein
Mitarbeiter des Bundesnachrichtendiensts (BND) festgenommen worden, der
einem russischen Nachrichtendienst Staatsgeheimnisse verraten haben soll.
Gegen ihn und einen im Januar festgenommenen mutmaßlichen Komplizen wird
wegen Landesverrats ermittelt. (afp)
## 🐾 Religion in der Ukraine: Fünf Jahre Haft für Kirchenmann
Der Metropolit Ionafan soll den russischen Angriffskrieg geleugnet und die
Integrität der Ukraine infrage gestellt haben. Nun [3][muss er ins
Gefängnis, schreibt taz-Redakteurin Barbara Oertel].(taz)
## Selenskyj fordert mehr Waffen für die Ukraine
Die Ukraine braucht nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
noch viel mehr Waffen zur Abwehr russischer Luftangriffe. „Wir arbeiten
jeden Tag, jede Woche daran, dass unsere Verteidiger des Himmels dafür mehr
Flugabwehrsysteme und Raketen bekommen“, sagte Selenskyj in seiner
abendlichen Videoansprache am Mittwoch. Deshalb würdigte er auch die
Lieferung zweier weiterer Abschussrampen für das Flugabwehrsystem Patriot
aus Deutschland. „Das bringt die Schaffung eines vollwertigen
Luftschutzschilds für die Ukraine definitiv näher.“
Selenskyj erwartet nach eigenen Worten auch Fortschritte in dem Vorhaben,
die ukrainische Luftwaffe mit westlichen Kampfjets F-16 auszustatten. In
seinem Angriffskrieg bombardiert Russland die Ukraine immer wieder mit
Marschflugkörpern, Raketen und Drohnen. Die ukrainische Luftabwehr hat sich
mit internationaler Hilfe stark verbessert. (dpa)
## Russischer Luftangriff auf Saporischschja
Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Großstadt
[4][Saporischschja] sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj am
Mittwoch mindestens drei Menschen getötet worden. Er sprach den Angehörigen
sein Beileid aus. Russland werde für solche Verbrechen verurteilt werden,
schrieb der Staatschef auf Telegram.
Nach Angaben aus der frontnahen Stadt in der Südukraine wurde ein
Wohnviertel getroffen. Eine Kirche und mehrere kleine Läden seien
beschädigt worden. Die ukrainische Seite machte keine Angaben, mit welcher
Art von Waffe die Stadt beschossen wurde. (dpa)
## Rheinmetall profitiert von Rüstungsboom
Rheinmetall profitiert weiter vom [5][Rüstungsboom] nach der russischen
Invasion in der Ukraine. Der Düsseldorfer Konzern fuhr im ersten Halbjahr
einen Umsatzanstieg von sieben Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro ein.
Das operative Ergebnis schrumpfte dagegen um sieben Prozent auf 191
Millionen Euro.
„Wir wachsen weiter“, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger und
bekräftigte die Jahresprognose. Er erwarte „ein anhaltendes Umsatz- und
Ergebniswachstum für das laufende Geschäftsjahr 2023“, hatte der
Düsseldorfer Konzern angekündigt. Der Konzernumsatz solle 2023 auf 7,4 bis
7,6 Milliarden Euro wachsen. Der spanische Munitionshersteller Expal
Systems, den Rheinmetall Anfang August übernommen hatte, ist in der
Prognose noch nicht berücksichtigt. (rtr)
10 Aug 2023
## LINKS
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