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# taz.de -- Twitter verklagt NGO: X gegen Forschung
> Die NGO CCDH hat einen Bericht über Hassposts auf Twitter veröffentlicht.
> Das Unternehmen geht nun juristisch dagegen vor.
Bild: Das X auf der Unternehmenszentrale in San Francisco
Twitter hat in den USA Klage eingereicht gegen eine Organisation, die sich
gegen Hatespeech einsetzt, das Center for Countering Digital Hate (CCDH).
Das gab Twitter, das sich jetzt X nennt, am Montag [1][auf seinem Blog]
bekannt. Dort heißt es, das CCDH würde aktiv Falschanschuldigungen
verbreiten und damit Werbekund*innen abschrecken.
Grund für die Anschuldigungen ist ein im Juni veröffentlichter
Forschungsbeitrag des CCDH: Die Organisation mit Sitz in den USA und
Großbritannien hatte 100 Bezahl-Accounts bei Twitter für die Verbreitung
von Hass gemeldet. [2][Laut dem Beitrag] löschte Twitter in 99 Prozent der
Fälle die Beiträge nicht. Daraufhin kritisierte ein Anwalt von X per Brief
die Methodik des CCDH und drohte mit Rechtsmitteln. [3][Das CCDH machte
diesen Brief nun öffentlich].
Im Blogbeitrag von X heißt es: „Nicht nur weist X alle Vorwürfe des CCDH
von sich, sondern wir haben durch unsere eigenen Untersuchungen auch
mehrere Wege ausfindig gemacht, auf denen das CCDH aktiv daran arbeitet,
freie Meinungsäußerung zu verhindern.“ Unter anderem soll die Organisation
das Deplatforming, also den Ausschluss einer Plattform, fordern, wenn
Menschen nicht ihrer „ideologischen Agenda“ entsprächen. Damit nutzt X eine
prominente rechte Argumentation.
Auch soll das CCDH „Organisationen der Redefreiheit“ angreifen, indem es
sich auf deren Einkommensströme konzentriert. Damit, auch wenn X sicherlich
nicht als „Organisation der Redefreiheit“ bezeichnet werden kann, meint X
ganz offensichtlich sich selbst – und seine Einnahmen durch
Werbekund*innen. Zudem habe das CCDH auf illegalen Wegen Social-Media-Daten
erhalten, nämlich unberechtigter Weise über ein Analyseunternehmen.
## Die NGO weist X' Vorwürfe zurück
Das CCDH, das auch Forschung zu anderen Plattformen wie Facebook, Tiktok
und Instagram betreibt, [4][weist die Vorwürfe als haltlos zurück]: „Wir
stehen zu unserer Forschung. Milliardäre können uns nicht mobben.“
Twitter, das im Herbst 2022 von Elon Musk gekauft wurde, wird seit der
Übernahme immer wieder dafür kritisiert, dass Hass und hassverbreitende
Accounts auf der Plattform zugenommen hätten. Grund dafür könnten
zahlreiche Entlassungen bei den Moderations-Teams sein, aber auch Musks
Liebe für Konservative und Rechte, wie Kanye West, der nach einer
siebenmonatigen Sperre wegen Antisemitismus Ende Juli wieder Zugang zu
Twitter bekommen hat. Werbekund*innen hingegen ziehen sich seit der
Übernahme zurück.
1 Aug 2023
## LINKS
[1] https://blog.twitter.com/en_us/topics/company/2023/a-new-era-of-transparenc…
[2] https://counterhate.com/research/twitter-fails-to-act-on-twitter-blue-accou…
[3] https://counterhate.com/blog/letters-from-the-lawyers-musk-threatens-ccdh-w…
[4] https://twitter.com/CCDHate/status/1686145717008470016
## AUTOREN
Johannes Drosdowski
## TAGS
Twitter / X
Social Media
Hate Speech
Berlin-Kreuzberg
Twitter / X
Twitter / X
USA
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