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# taz.de -- Klage gegen Spiegel zurückgezogen: Finn Canonica gibt auf
> Nach einem MeToo-Skandal um Finn Canonica beendet dieser seinen
> Rechtsstreit mit dem Spiegel. Er war früher Chef des Magazins des
> Tages-Anzeigers.
Bild: Finn Canonica war Chefredakteur der Magazinbeilage des schweizer Tages-An…
Berlin taz | Der frühere Chef des Schweizer Magazins des Tages-Anzeiger,
Finn Canonica, geht nicht mehr gegen einen Spiegel-Artikel der Journalistin
[1][Anuschka Roshani] vor. Das bestätigte das Landgericht Hamburg gegenüber
der taz. Ebenso hatte dies der Spiegel kürzlich [2][in einem „In eigener
Sache“-Text] über die eigene Rammstein-Berichterstattung geschrieben.
Im Februar hatte ein MeToo-Skandal die [3][Schweizer Medienbranche]
erschüttert. Die ehemalige Mitarbeiterin des Schweizer Magazins schilderte
in besagtem Text Erfahrungen mit Machtmissbrauch und Sexismus durch ihren
Vorgesetzten Canonica. Sie wirft ihrem ehemaligen Arbeitgeber „Verletzung
der Fürsorgepflicht aufgrund sexistischer Diskriminierung und Mobbings“
vor. Sie habe seit Jahren auf den Missstand hingewiesen, nichts sei
passiert, Kolleginnen hätten weggeschaut.
Bereits vor zwei Jahren hatten 78 Journalistinnen der Tamedia AG, zu
welcher der Tages-Anzeiger gehört, einen Protestbrief veröffentlicht, in
dem sie auf das schlechte Betriebsklima hinwiesen. Das Magazin des
Tages-Anzeiger gilt als das renommierteste Magazin der Schweiz, progressiv,
linksliberal.
Canonica war juristisch gegen den Spiegel vorgegangen und wollte eine
einstweilige Verfügung gegen den Artikel von Roshani erwirken. Dass
Canonica diese nun zurückzieht, soll psychische und finanzielle Gründe
haben, wie die taz erfuhr.
## Rückzug bedeute nicht, dass es stimmt
Canonica soll aufgrund der nach dem Spiegel-Artikel folgenden
Berichterstattung zu seiner Person mitgenommen sein, seine Familie soll
bedroht werden. Er soll nicht in der Lage sein, sich weiterhin mit dem Fall
auseinanderzusetzen, Termine in diesem Zusammenhang wahrzunehmen.
[4][Gegenüber dem Schweizer Portal Inside Paradeplatz] teilte Canonicas
Anwaltskanzlei Schertz Bergmann mit, Canonicas Rückzug bedeute nicht, dass
die Gegenseite recht habe. Gegen „verleumderische Falschbehauptungen“
behalte sich Canonica alle Rechte vor. Dass er im Streit mit dem Spiegel
aufgebe, dürfe nicht als Sieg gewertet werden, teilten die Anwälte mit.
Das deutsche Magazin wertet die Entscheidung hingegen als Erfolg, berichtet
Inside Paradeplatz. Eine Sprecherin teilte dem Medium mit: „Der Spiegel hat
vor Gericht gewonnen, das Verfahren ist beendet. Unsere Berichterstattung
bleibt unverändert in der Originalversion online.“
28 Jul 2023
## LINKS
[1] /MeToo-in-der-Schweizer-Medienbranche/!5912456
[2] https://www.spiegel.de/backstage/till-lindemann-ueber-die-rammstein-bericht…
[3] /Oeffentlich-Rechtliche-in-der-Schweiz/!5941792
[4] https://insideparadeplatz.ch/2023/07/18/metoo-in-swiss-medien-finn-canonica…
## AUTOREN
Erica Zingher
## TAGS
Schwerpunkt #metoo
Der Spiegel
Sexismus
Schweiz
Kolumne Flimmern und Rauschen
Antifeminismus
Schwerpunkt #metoo
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