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# taz.de -- Bergwerk Gorleben wird zugeschüttet: Das Salz kommt wieder in die …
> Der Auftrag ist vergeben, das Bergwerk Gorleben wird für die endgültige
> Schließung mit Salz verfüllt. Das erfreut Atomkritiker im Wendland.
Bild: Salzstock im Erkundungsbergwerk Gorleben in 1840 Meter Tiefe (Archivbild)
Göttingen taz | Für Wolfgang Ehmke, den langjährigen Sprecher und Frontmann
der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, ist es „eine
wirklich gute Nachricht“: Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat
jetzt den [1][Auftrag zum Verfüllen des unterirdischen Bergwerks] Gorleben
vergeben. Damit ist der erste Schritt zur endgültigen Schließung und zum
Rückbau der Schächte und Stollen getan. Atomkraftgegner:innen hatten
dies immer wieder verlangt, seit der [2][Gorlebener Salzstock] im Jahr 2020
aus dem neu aufgerollten Suchverfahren für ein Atommüllendlager
ausgeschieden war.
In dem Vergabeverfahren hat sich der BGE zufolge eine Bietergemeinschaft
aus dem Ruhrgebiet durchgesetzt. An ihr sind die Firmen Redpath Deilmann
aus Dortmund und Thyssen Schachtbau aus Mülheim an der Ruhr beteiligt. Die
Arbeiten könnten beginnen, sobald die bergrechtlichen Genehmigungen
vorliegen, sagt BGE-Sprecherin Monika Hotopp. Nach derzeitiger
Terminschätzung sei das Mitte 2024. In drei Jahren soll das Projekt beendet
sein, schätzt die BGE. Zu Zeiten der Erkundung von 2010 bis 2012 arbeiteten
hier noch bis zu 250 Personen, derzeit sind es noch etwa 40.
Für das Zuschütten des Bergwerks soll das Salz verwendet werden, das für
die Erkundungen des Salzstocks aus dem Untergrund entnommen wurde. Als in
den 1980er Jahren der Bau der Schächte für das Bergwerk begann, wurde das
Salz an die Oberfläche befördert und in unmittelbarer Nähe des Bergwerks zu
einer riesigen Halde aufgetürmt, insgesamt handelt es sich um rund 400.000
Tonnen Steinsalz.
„Die markante Salzhalde wird jetzt nach und nach verschwinden und das
Erkundungsbergwerk Schritt für Schritt verfüllt“, erklärt der technische
Geschäftsführer der BGE, Thomas Lautsch. Die Schließung erfolgt
phasenweise. Nach Verfüllung der Gruben und Stollen sollen die beiden ins
Erdreich getriebenen Schächte über einen weiteren noch auszuschreibenden
Bauauftrag zugeschüttet werden.
## Wünschenswertes Mauerteil
BI-Sprecher Ehmke verlangt, dass beim Rückbau des Bergwerks auch
Naturschutzbelange berücksichtigt werden müssten. „Wir haben vorsorglich
der BGE einen entsprechenden Katalog schützenswerter Flora und Fauna
zukommen lassen, damit der Rückbau endlich beginnen kann“, sagt er.
Wünschenswert sei überdies der Erhalt eines Mauerteils, der beim – bereits
erfolgten – Rückbau der Überwachungsanlagen stehen blieb. „Dieser Mauerre…
mit den Graffiti, die von der bewegten [3][Geschichte der
Gorleben-Auseinandersetzung] zeugen, muss ein Denkmal für die
industriepolitische Fehlentwicklung des letzten Jahrhunderts werden.“
17 Aug 2023
## LINKS
[1] https://www.bge.de/de/aktuelles/meldungen-und-pressemitteilungen/meldung/ne…
[2] /Endlager-Bergwerk-wird-geschlossen/!5802230
[3] /Zukunft-der-Anti-AKW-Bewegung/!5941830
## AUTOREN
Reimar Paul
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
Gorleben
Zwischenlager
Schwerpunkt Atomkraft
Schacht Konrad
Anti-Atom-Bewegung
Debattenreihe Atomkraft
Atommüll
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