| # taz.de -- Die Wahrheit: Dem Zipperlein Trotz | |
| > Das Alter. Oder die Hälfte des Alters. Oder das Alter als Alter. Eine | |
| > dringende Erörterung ohne Rente. Aber mit vielen Worten. Über das Alter. | |
| Bild: Hemmungslose Rentner – wie immer von der sonst so zügellosen Jugend ge… | |
| Wie alt kann der Mensch? Wie lang muss das? Hat dem irgendwann ein Ende? | |
| Oder besser nein? Dessen sind die Fragen, wenn der oder die Mensch noch | |
| immer lebt und zum Rentner verpuppen tut. | |
| Glaubt man dem Bibel, dann glaubt man; 70 Jahre Unsinns genug, und wenn’s | |
| einem hochkommt, 80. Methusalem aber fast 1.000, und Gott selbst sogar noch | |
| viel älter und ohne Runzel! Warum also nur der? Wir ja Ebenbild, haha! | |
| Bleiben wir also und gucken! Was hat das, wenn alt und allweil da? Erst mal | |
| oha: Dem Haar wird löchrig, das Haut macht Falten, dazu der Flecken viel. | |
| Das Geöhr: groß und immer größer. Das Nase: lang und länger. Den Augen wird | |
| müde. Der Beine zwei, der Schritt wird unununsicher, mit hink, schlurf, | |
| stolpolper. Den Armen: schwach, klirrend fallen Tass und Tell. Dem Körper | |
| ganz hat schrumpf und schief. | |
| Wo früher stark, robust und fest, jetzt zag und mürb und schawach und | |
| wackackelt. Das Mensch, einstens Klotz, nun zitter! | |
| Und gar dem Kopf innen: Träge klingen Gedankendankendankenreste im hohlen | |
| Raum. Dem Hirn wird zäh. Des Gedächtnis scheut. Das Nervenbahnen: knirscht. | |
| Den Synapsen: knistert, knackt und knarrt. Wörter fliehen, Sätze baut | |
| schwer, und Zammenhang wo? Das Sinn: zerknüllt. Des Zweck: zerschoss. Den | |
| Ich: zerflatter. | |
| Und weiter unten geht weiter runter. Und schmutzt! Ergebnis mithinnen: Das | |
| Mensch krümmt, altert und vergilbt. Zermalmpt von Raum mal Zeit = Ende. | |
| ## Weisheit sprießt | |
| Wertung aber: Na und! Sapienti sack: Hälfte Hölderlins quack! Mag bröseln, | |
| bröckeln und krümeln – dem Weisheit sprießt! Lass Knochen klappappern – … | |
| Ruhe bleibt! Alt: mehr als Fenster sitz und irgendwas strick, als | |
| Ententeich und in die Hosen seich. Und muss auch nicht das Dackeltier gar | |
| täglich zwier! | |
| Sondern Genieß und Genuss warten, er muss nur einfach. Dem Alten kann | |
| endlich, was andere lange nicht. Kann egal los, weil ohne alles! Darf, was | |
| will. Muss nicht auf andere, die. Ja, dem Leben noch prickel! Mit | |
| Eierlikör. Ohne Reue. Zwar, dem Beruf geht hin – aber das Freiheit | |
| schmatzt! Und dem Zipperlein Trotz! | |
| So mögen die Kalender rücken unverzag und unverdruss gottwohin ohn | |
| Düsternuss. Jawohl, genau, klar: Der Jugend bass Unverstand, dawider das | |
| Rentner und selbander Rentnerin annoch fürderhin bis domino erfahren! Euch | |
| aufs Butterbrot! So! Und fertig! | |
| Das gute Alter ist mit dem Mensch und für den Mensch. Das Junge noch in | |
| Flaum und Wolle, in Eierschalen, das Alte aber souverän, überlegen und voll | |
| Routine, bewandert für und für sowie beschlagen. Beschlagen dank seinem, | |
| dem … dem Dings, dem Brummen, ja, Brunnen, noch besser: dem Born der | |
| Erfahrung oder auch Batzen! Was da zu grins und lach? Was Kindskopf, was da | |
| zu äh … rütteln, knütteln, schütteln, dritteln, schnippeln … egal. Auch… | |
| wird alt! Dann selber zitter und wackel und Birne manchmal außer Lot! Und | |
| ich dann nur: hähä! | |
| Denn junges Leser du, wiss und merke fein und Löffel auf: Der und die | |
| Mensch wird mit der Zeit, wird älter, klüger – und dümmer, je nach Mensch. | |
| Du nein und nie? Dazu ich bloß so: hihi. | |
| Denn wie schon Goethe tot: Warte nur, irgendwann wirst auch du. Zum Ende | |
| hat am Ende allem ein Ende. Hauptsache, erst morgen! Und damit schnüss. | |
| 16 Aug 2023 | |
| ## AUTOREN | |
| Peter Köhler | |
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| Bundesumweltministerium | |
| Die Wahrheit | |
| Marco Buschmann | |
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