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# taz.de -- +++ Weltweite Hitzewelle +++: Extremtemperaturen und Waldbrände
> Kalifornien und Kanada kämpfen gegen Waldbrände, im Death Valley werden
> Extremtemperaturen gemessen. Und in Berlin sind die Freibäder voll.
Bild: Eine Frau mit Sonnenhut vor der glühenden Skyline von LA
## Berlin: Freibäder sind voll
Bei Temperaturen von bis zu 35 Grad zog es zahlreiche Menschen zur
Abkühlung in die Freibäder der Hauptstadt. Auch von Ausweiskontrollen und
Polizeistreifen ließen sich die Besucherinnen und Besucher nicht
abschrecken. Die Berliner Bäderbetriebe hatten bei den Sicherheitsmaßnahmen
aufgestockt, nachdem in dieser Woche [1][das Columbiabad] in Neukölln
aufgrund eines hohen Krankenstands geschlossen blieb. Dort hatte es
[2][zuvor gewaltsame Auseinandersetzungen gegeben]. An diesem Montag soll
es wieder öffnen.
Der Andrang auf die übrigen Bäder war so groß, dass die Betreiber an
einigen Orten bereits am frühen Samstagnachmittag einen Einlassstopp
verhängten. So ließen unter anderem die Sommerbäder Wuhlheide, am
Insulaner, Humboldthain, Gropiusstadt, Seestraße oder Pankow deutlich
früher keine Besucher mehr hinein. „Der Badebetrieb ging in diesen Bädern
jedoch ungestört weiter. In den anderen Sommerbädern und am Strandbad
Wannsee gab es keine Einlass-Stopps“, teilten die Bäderbetriebe mit.
Zwischenfälle gab es keine. Lediglich bei der Schließung des Sommerbads am
Insulaner kam es den Bäderbetrieben zufolge zu Unmut bei etwa 30 Menschen,
die vor der Kasse gewartet hatten. „Drei Einsatzkräfte der Polizei Berlin,
die mit einer Mobilen Wache zur Stelle waren, forderten Unterstützung an
und konnten so die Lage vor dem Bad schnell wieder beruhigen“, hieß es.
(dpa)
## Tod im Death Valley
So abschreckend der Name sein mag – das „Tal des Todes“ übt auf viele
Menschen einen fast schon magischen Reiz aus. Aktuell macht die berüchtigte
Wüsten-Landschaft ihrem Namen alle Ehre. Denn während große Teile der USA
eine Hitzewelle erleben, könnten im Death Valley in den kommenden Tagen
Rekorde gebrochen werden.
Der aus Deutschland angereiste Daniel Jusehus machte zu Beginn der
vorherigen Woche ein Foto von einem berühmten Thermometer am
Besucherzentrum Furnace Creek, nachdem er sich der Herausforderung einer
kleinen Laufrunde in der brütenden Hitze gestellt hatte. Es zeigte 120 Grad
Fahrenheit an – 48,8 Grad Celsius. „Mein Körper hat wirklich hart
gearbeitet, um mich selbst abzukühlen“, sagte der aktive Läufer.
Die meisten Besucher bewegen sich in dieser Zeit des Jahres so wenig wie
nur möglich, wenn sie im Death Valley aus ihren mit Klimaanlagen
ausgestatteten Autos steigen. Aus gutem Grund: An keinem anderen Ort auf
der Welt soll es so heiß und so trocken sein.
Im Juli 1913 wurde im Death Valley laut Angaben der Nationalpark-Verwaltung
der Rekord-Wert von 134 Grad Fahrenheit (56,6 Grad Celsius) gemessen. An
diesem Wochenende könnten die Temperaturen in Furnace Creek Prognosen
zufolge auf mindestens 130 Grad Fahrenheit (54,4 Grad Celsius) klettern.
Sogar in der Nacht werden Werte von mehr als 90 Grad Fahrenheit (32,2 Grad
Celsius) erwartet. (ap)
## Kalifornische Wälder in Flammen
Während sich Kalifornien auf die bisher heißesten Tage des Jahres
vorbereitet, kämpft die Feuerwehr im Süden des US-Staates gegen drei
Waldbrände. Die Feuer loderten im Abstand von weniger als 65 Kilometern
südöstlich von Los Angeles im Landkreis Riverside, teilte die Feuerwehr
mit. Zwei seien eingedämmt, das Dritte habe sich bis Samstag auf 18
Quadratkilometer ausgedehnt. Knapp Tausend Häuser hätten geräumt werden
müssen.
Den Angaben zufolge waren Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz. Flugzeuge und
Hubschrauber unterstützten sie. Die Brandursache wurde noch untersucht.
Riverside County gehört zu den Teilen Kaliforniens, für die die Behörden
eine verschärfte Hitzewarnung ausgerufen haben. In Wüstengebieten
Kaliforniens, Arizonas und Nevadas könnten die Temperaturen mehr als 48,8
Grad steigen und nachts nicht unter 32 Grad sinken. (ap)
Zehn Millionen Hektar Fläche in Kanada verbrannt
Durch die [3][schweren Waldbrände in Kanada] sind seit Jahresbeginn bereits
zehn Millionen Hektar Fläche zerstört worden. Dies ist laut am Samstag
veröffentlichten Regierungsdaten ein absoluter Rekordwert. „Wir sind in
diesem Jahr mit Entwicklungen konfrontiert, die schlimmer sind als unsere
schlimmsten Befürchtungen“, sagte Yan Boulanger vom Ministerium für
natürliche Ressourcen.
Der bisherige Rekord stammte von 1989, als innerhalb des gesamten Jahres in
ganz Kanada 7,3 Millionen Hektar Land verbrannten. Nun sind es innerhalb
von gut sechs Monaten bereits mehr als zehn Millionen. Seit Januar wurden
den Angaben zufolge insgesamt 4088 Feuer registriert. Am Samstag loderten
landesweit 906 Brände, von ihnen waren 570 außer Kontrolle.
Die meisten Feuer brachen in abgelegenen Gegenden in Wäldern und Buschland
aus, aber auch Ortschaften waren bedroht. Mehr als 150.000 Menschen mussten
seit Beginn des Jahres ihre Häuser verlassen, die höchste Zahl an
Evakuierungen seit 40 Jahren. (afp)
16 Jul 2023
## LINKS
[1] /Krawall-in-Berliner-Freibaedern/!5943627
[2] /Sommerbaeder-und-Gewalt/!5943791
[3] /Kanadas-Waldbraende-wirken-bis-Europa/!5943061
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