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# taz.de -- Meduza-Auswahl 6. bis 12. Juli: In Vilnius tagt die Nato – und N…
> Eine Aktivisten-Gruppe, genannt Nafo, kämpft gegen russische
> Desinformation – mit Humor. Nun tagten sie in Litauens Hauptstadt. Texte
> aus dem Exilmedium.
Bild: Flagge der NAFO- eine Gruppe, die sich gegen russische Propaganda engagie…
Das [1][russisch-] und [2][englischsprachige] Portal Meduza zählt zu den
wichtigsten unabhängigen russischen Medien. [3][Im Januar 2023 wurde Meduza
in Russland komplett verboten]. Doch Meduza erhebt weiterhin seine Stimme
gegen den Krieg – aus dem Exil. Die taz präsentiert seit 1. März unter
[4][taz.de/meduza] immer mittwochs in einer wöchentlichen Auswahl, worüber
Meduza aktuell berichtet. Das Projekt wird von der [5][taz Panter Stiftung]
gefördert.
In der Woche vom 6. bis 12. Juli 2023 berichtete Meduza unter anderem über
folgende Themen:
## Nato? Nafo!
Am 11. und 12. Juli tagen in der litauischen Hauptstadt Vilnius die Staats-
und Regierungschefs der Nato-Staaten. Dem voraus ging ein Treffen einer
ganz ähnlich klingenden Organisation: Am 8. und 9. wurde gab es zum ersten
Mal ein Treffen der sogenannten [6][Nafo] [7][(North Atlantic Fella
Organisation)]. Ziel der Gruppe, die sich im Laufe des Jahres 2022 online
organisiert hat: Russische Propaganda, vor allem im Bezug auf der Krieg in
der Ukraine, online zu bekämpfen – mit Humor und Memes.
[8][Meduza berichtet über das Treffen], das vom litauischen Außenminister
Gabrielius Landsbergis eröffnet wurde (russischer Text). „Die Nafo ist
lustig, aber ihr macht keinen Scherz“, sagte der Minister. Auch die
estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas richtete einen Videogruß an die
Teilnehmer des Gipfels und nannte Nafo ein “lebendiges Beispiel“ dafür, wie
russische Desinformation mit Humor “entschärft“ werden könne.
## Leitfaden für Angehörige von Sexueller Gewalt Betroffener
Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die Anzahl der
sexualisierten Gewalttaten im Land zugenommen. Schon vergangenen März
sprach das ukrainische Präsidialamt von 171 dokumentierten Fällen. Die
Vereinten Nationen (UN), die Beweise über russische Kriegsverbrechen in der
Ukraine sammeln, berichteten im Herbst 2022 ebenfalls dazu. Das Alter der
Opfer sexualisierter Gewaltanwendung durch die russischen Streitkräfte, so
die UN, lag zwischen vier und 82 Jahren.
Im Zuge des anhaltenden Krieges könnten nun auch die Fälle sexualisierter
Gewalt in Russland steigen, berichtet Meduza. Etwa weil mehr Menschen an
posttraumatischen Belastungsstörungen leiden, was es – laut Forschern –
schwieriger macht, Selbstkontrolle auszuüben. Das kann zu einem erhöhten
Maß an Gewalt führen.
D[9][as Exilmedium Meduza hat daher in diesem Beitrag] (russischer Text)
einen Leitfaden für Menschen erstellt, deren Angehörige von sexualisierter
Gewalt betroffen sind. Zwar gelten die juristischen Aspekte des Textes nur
für Fälle auf russischem Gebiet – die meisten Empfehlungen können aber
weltweit angewendet werden.
## Tausende Rechtsextreme stürmen LGBTQ-Festival in Tbilissi
Etwa 5.000 rechtsextreme Demonstranten haben am vergangenen Wochenende das
Tbilissi Pride Fest in der georgischen Hauptstadt gestürmt. Initiiert wurde
der Protest von der rechtsextremen Bewegung Alt-Info und anderen
Organisationen – und auch von der georgisch-orthodoxen Kirche kam
Unterstützung.
Die Organisatoren des Festivals beschuldigen nun das georgische
Innenministerium, mit den rechtsextremen Organisationen zusammenzuarbeiten,
und zur Gewalt anzustiften. [10][Meduza berichtet über die Proteste] am 8.
Juli, sowie eine Erklärung der Organisatoren (englischer Text).
## Kyrgyzstan blickt zurück – mit halb-geschlossenem Auge
Kyrgyzstan setzt sich – als Folge des Ukraine-Krieges – erneut mit dem
gewaltvollen Erbe der Sowjetunion im Land auseinander. Darüber schreibt
[11][Meduza], im Rahmen des wöchentlichen “The Beet“-Projekts des
Exilmediums, das Geschichten aus Mittel- und Osteuropa, dem Kaukasus und
Zentralasien erzählt (englischer Text).
Die Reportage behandelt den stalinistischen Terror und den Umgang mit der
Erinnerungskultur im postsowjetischen Kyrgyzstan. Dazu gehört etwa die
Gedenkstätte Ata-Bejit (Grab unserer Väter), die 2020 in der Nähe der
Hauptstadt Bischkek errichtet wurde, um an die Opfer der stalinistischen
Säuberungen zu erinnern.
Doch die Auseinandersetzung mit dem Erbe vergangener Repressionen scheint
nicht ganz oben auf der politischen Agenda zu stehen: Etwa weil kirgisische
Politiker noch immer darauf bedacht sind, gute Beziehungen zu Russland
aufrechtzuerhalten – trotz des Angriffskriegs gegen die Ukraine.
12 Jul 2023
## LINKS
[1] https://meduza.io/
[2] https://meduza.io/en
[3] /Russische-Medien-im-Exil/!5911767
[4] /Unser-Fenster-nach-Russland/!t5916992
[5] /Panter-Stiftung/!p4258/
[6] https://meduza.io/feature/2022/07/13/v-tvittere-poyavilos-soobschestvo-shit…
[7] http://twitter.com/Official_NAFO
[8] https://meduza.io/feature/2023/07/10/v-vilnyuse-nakanune-sammita-nato-prosh…
[9] https://meduza.io/feature/2023/07/07/voyna-mozhet-esche-silnee-obostrit-pro…
[10] https://meduza.io/en/feature/2023/07/09/thousands-of-far-right-protesters-…
[11] https://meduza.io/en/feature/2023/07/07/kyrgyzstan-s-uneasy-return-to-memo…
## AUTOREN
Gemma Teres Arilla
Tigran Petrosyan
## TAGS
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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