| # taz.de -- Eine spannende Idee der Berliner CDU: Mehr solcher kreativer Lösun… | |
| > Haushaltspolitiker Christian Goiny schlägt vor, sanierungsbedürftige | |
| > Immobilien an die Nutzer zu geben. Die könnten günstiger sanieren als das | |
| > Land. | |
| Bild: Das ICC gilt als unsanierbar. Vielleicht wieß die Kulturszene eine Lösu… | |
| Dass die Sanierung landeseigener Immobilien wie die Alte Münze oder das | |
| Palais am Festungsgraben zu jahrelangen Hängepartien werden, hat auch mit | |
| der [1][Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)] zu tun. Bei den | |
| Sanierungskosten der Alten Münze hat es zuletzt Steigerungen von 35 auf 100 | |
| Millionen Euro gegeben. Beim Palais stiegen die Kosten schon vor drei | |
| Jahren von 22 auf 60 Millionen. | |
| Kein Wunder, dass Haushaltspolitiker wie Christian Goiny (CDU) nun | |
| versuchen, die Reißleine zu ziehen. Warum diese Sanierungsmonster nicht | |
| langfristig vermieten und verpachten? Vielleicht können ja andere | |
| Projektentwickler anders sanieren als die landeseigene BIM. Nicht | |
| „vollumfänglich“, wie es so schön heißt, sondern bedarfsgerecht? | |
| Als Beispiel nennt Goiny die Sanierung eines defekten Fahrstuhls in der | |
| Alten Münze. Die BIM hatte dafür zwei Millionen Euro veranschlagt. Die | |
| Spreewerkstätten, die die Alte Münze derzeit temporär betreiben, hätten es | |
| für 300.000 geschafft, inklusive der Abnahme durch den TÜV. | |
| Goiny ist ein Freund der Clubszene, und als solcher kennt er den | |
| Unterschied zwischen den Bedarfen der Nutzerinnen und denen der Eigentümer. | |
| Sein Vorschlag hat deshalb etwas ebenso Charmantes wie Gutgläubiges. | |
| ## Charmant und gutgläubig | |
| Charmant ist er, weil er zeigt, dass nicht nur Kunst kreativ sein kann und | |
| muss, sondern auch die Sanierung einer Immobilie. Vielleicht könnte sich | |
| hier die BIM einmal ein Scheibchen abschneiden. | |
| Gutgläubig ist er, weil es auch für kreative Sanierungen Investoren | |
| braucht, die die nötigen Millionen auftreiben. Weil das nicht immer ganz | |
| einfach ist, hat der Vorgängersenat sein neues [2][Konzeptverfahren für das | |
| ICC] vorsorglich bis 2026 angesetzt. | |
| Allerdings haben Projekte wie Exrotaprint im Wedding gezeigt, dass es diese | |
| „Investoren“ oder alternativen Projektentwickler gibt. Mehr Kreativität im | |
| Ausgeben der wenigen Mittel, das könnte künftig noch wichtig werden in | |
| einer Stadt, in der das von der SPD ausgerufene „Jahrzehnt der | |
| Investitionen“ schon nach ein paar Jahren wieder einem „Jahrzehnt des | |
| Sparens“ weichen zu müssen scheint. | |
| 9 Jul 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.bim-berlin.de/ | |
| [2] /Neues-Konzeptverfahren-fuer-das-ICC/!5906419 | |
| ## AUTOREN | |
| Uwe Rada | |
| ## TAGS | |
| Schwarz-rote Koalition in Berlin | |
| ICC | |
| Ostern | |
| ICC | |
| Schwerpunkt Stadtland | |
| Finanzsenator Matthias Kollatz | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Verdrängung in Berlin: Keine Gnade für Mieter | |
| Christliche Immobilienkonzerne sind in Sachen Verdrängung nicht besser als | |
| weltliche Unternehmen, so der Autor Ralf Hutter. | |
| Neues Konzeptverfahren für das ICC: Der allerletzte Rettungsversuch | |
| Der Senat will das Messezentrum ICC loswerden. Ob ein Investor anbeißt und | |
| die Problem-Immobilie saniert ist aber äußerst ungewiss. | |
| Gebäude mit Problemen: Kein Kongress tanzt | |
| Das Internationale Congress Centrum in Berlin ist keine klassische | |
| Schönheit. Aber der gewaltige Bau funktioniert tadellos. Wenn man ihn nur | |
| ließe. | |
| Explodierende Sanierungskosten: Künstler-Exil droht selbst das Exil | |
| Aus dem Palais am Festungsgraben in Berlin sollte ein Ort für | |
| Wissenschaftlerinnen und Künstler im Exil werden. Das Projekt droht zu | |
| scheitern. |