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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Bewegte Massen
> Die Politik hat sich in die Sommerpause verabschiedet, aber irgendwas
> geht immer. Da bieten sich Kunstrundgänge an, Punkrock und Tokio Hotel
> beim CSD.
Bild: Diese Woche auf der Bühne beim CSD: Tokio Hotel
Es gibt Hoffnung. Aber dafür muss man erst mal durch dieses alte Lied von
Tokio Hotel, „Durch den Monsun“, den frühen Hit der Band mit der eingangs
aufgetürmten Katastrophenstimmung. Einiges gilt es da zu bewältigen: „Ich
muss durch den Monsun/ Hinter die Welt/ Ans Ende der Zeit/ Bis kein Regen
mehr fällt....“
Erschienen ist das Lied 2005, lange her, und gerne würde man doch meinen,
dass es zwar nicht unbedingt gemütlicher war damals. Aber wenigstens nicht
die Klimakatastrophenzeit. Vielleicht nur mal hier und mal da… und dann
kramt man in alten Listen und stellt fest, dass zum Beispiel 2007 das „Wort
des Jahres“ Klimakatastrophe war. Man hat sich seither wohl daran gewöhnt.
Aber nun ist der Juli tendenziell nicht die Zeit für die großen Probleme.
Also: die Probleme sind schon weiter da, aber die Politik hat sich eben in
die Sommerpause verabschiedet. Auch selbst sind die einen bereits in den
Urlaub gefahren (oder gleich geflogen, eher selten dagegen: gegangen) oder
machen das demnächst. Durchatmen, die Füße von sich strecken. Ausruhen.
Entscheidungen werden aber dennoch getroffen werden. Diese Woche zum
Beispiel in Karlsruhe, wo beim Bundesverfassungsgericht am Dienstag und
Mittwoch wieder mal die unselige Berliner Pannenwahl vom September 2021 auf
dem Tisch liegt. Diesmal geht es um die Bundestagswahl – die Wahl zum
Abgeordnetenhaus wurde Anfang des Jahres ja mit Schwarz-Rot als Ergebnis
bereits wiederholt. In einigen wenigen Berliner Abstimmungsbezirken soll
das nach dem Willen des Bundestags auch noch für die Bundestagswahl gemacht
werden, was allerdings CDU und CSU nicht weit genug geht. Über diese
Wahlprüfungsbeschwerde wird nun entschieden. Dass damit der derzeitigen
Bundesregierung auf dem Gerichtsweg wirklich Knüppel zwischen die Beine
geworfen werfen, ist allerdings nicht zu erwarten. Das werden die
Regierungsbeteiligten schon weiterhin selbst tun.
Der Juli, die Zeit der Feste, des Feierns. Sich zeigen. Gucken und hören,
was alles an den verschiedenen Standorten der Universität der Künste
passiert, kann man von Freitag bis Sonntag beim [1][sommerlichen
UdK-Rundgang], und gleich danach (oder natürlich auch anders herum) mag man
sich am Samstag und Sonntag beim künstlerischen Nachwuchs [2][in der
Kunsthochschule Weißensee] umschauen. Viele Türen sind da wie dort offen,
Anregungen darf man in Menge (was auch für den Besucherandrang gilt)
erwarten. Ganz bestimmt nicht allein ist man auch im Schokoladen in der
Ackerstraße, wo vom Freitag bis Sonntag beim Hoffest jetzt immerhin bereits
[3][33 Jahre widerspenstige Kultur in Mitte] gefeiert werden.
Und noch ein wenig voller wird es am Samstag wohl [4][bei der CSD-Demo], wo
dann zum Abschluss vor dem Brandenburger Tor auch Tokio Hotel spielen
sollen. Ihr früher Hit sollte doch mit dabei sein. „Durch den Monsun“.
Die Hoffnung, fast vergessen.
Man muss sich halt mühen und plagen, aber letztlich wird's schon werden.
„Durch den Monsun/ Durch den Monsun/ Dann wird alles gut.“
17 Jul 2023
## LINKS
[1] https://www.udk-berlin.de/veranstaltung/rundgang-tage-der-offenen-tuer/
[2] https://kh-berlin.de/rundgang
[3] https://www.schokoladen-mitte.de/
[4] https://csd-berlin.de/
## AUTOREN
Thomas Mauch
## TAGS
Wochenvorschau
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Bundesverfassungsgericht
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Kunst
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