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# taz.de -- Tarifkonflikt zwischen Bahn und EVG: Urabstimmung über Streiks
> Die Gewerkschaft EVG will ihre Mitglieder über das weitere Vorgehen
> abstimmen lassen. Zuvor waren die Tarifverhandlungen mit der Bahn
> gescheitert.
Bild: Stehen die Züge bald wieder still? Bislang konnte keine Einigung zwische…
Berlin rtr/dpa | Die Deutsche Bahn (DB) und die Eisenbahnergewerkschaft EVG
haben sich [1][im Tarifkonflikt nicht einigen können.] „Die Zentrale
Tarifkommission der EVG hat die Verhandlungen am Mittwochabend mit der
Deutschen Bahn nach langer und sehr intensiver Diskussion für gescheitert
erklärt,“ teilte die EVG mit. Die Laufzeit des Tarifvertrags sei zu lang
und die angebotene Lohnerhöhung zu niedrig und zu spät.
Nun drohen möglicherweise noch im [2][Sommer unbefristete Streiks] mit
zahlreichen Zugausfällen. Der Bundesvorstand der Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat am Donnerstag in Berlin beschlossen, die
Mitglieder in einer Urabstimmung darüber entscheiden zu lassen. Den
Fahrgästen der Deutschen Bahn und auch der Konkurrenzunternehmen könnten
damit unruhige Wochen bevorstehen.
## Vorwurf der Kompromissunfähigkeit
Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn-
und Busunternehmen, darunter etwa 180.000 bei der Deutschen Bahn.
Inzwischen hat die EVG Tarifabschlüsse mit mehreren privaten Konkurrenten
des Staatskonzerns erzielt. Die Vereinbarungen etwa mit der Transdev-Gruppe
beinhalten eine Lohnerhöhung von insgesamt 420 Euro sowie
Inflationsausgleichsprämien von rund 1.000 Euro oder mehr, bei einer
Laufzeit des Tarifvertrages von 21 Monaten.
Die EVG hatte ursprünglich zwölf Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens
aber 650 Euro im Monat mehr – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die
Bahn hat – dem letzten veröffentlichten Stand zufolge – bis zu zwölf
Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Für mittlere
Einkommen wären dies zehn Prozent mehr, für höhere acht Prozent mehr. Dazu
kämen 2.850 Euro Ausgleichsprämie für die Inflation noch in diesem Jahr.
Die [3][Deutsche Bahn warf den Gremien] der EVG vor, nicht kompromissbereit
zu sein. „Die EVG wirft einen fast fertigen Abschluss weg und setzt kurz
vor dem Ziel alles auf Null. Eine Einigung war zum Greifen nah, 140 Seiten
Tariftext sind bereits fertig“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler.
„Wir haben intensiv verhandelt, hart gerungen und viele Teileinigungen
erzielt. Das ist jetzt alles wieder vom Tisch.“ Die Bahn forderte die EVG
auf, schnell zu einer guten Lösung zu kommen. Die Bahn bleibe weiterhin
gesprächs- und verhandlungsbereit.
22 Jun 2023
## LINKS
[1] /Deutsche-Bahn-provoziert-neue-Streiks/!5934717
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