# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Überschwemmung fordert Leben | |
> Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms steigt die Opferzahl in dem | |
> russisch kontrollierten Teil der Ostukraine. Russischer Beschuss tötet | |
> einen Fluthelfer. | |
Bild: Ein Auto im Wasser – nach der Zerstörung des Staudamms in der Ostukrai… | |
## Überschwemmung fordert weitere Leben in der Ostukraine | |
Nach der Teilzerstörung des [1][Kachowka-Staudamms] im Süden der Ukraine | |
ist die Zahl der Todesopfer in den russisch kontrollierten Gebieten nach | |
Angaben Moskaus auf 41 gestiegen. „Leider hat sich die Zahl der Toten auf | |
41 erhöht“, erklärte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region | |
Cherson, Andrej Aleksejenko, am Mittwoch. Am Samstag hatten die russischen | |
Behörden noch von 29 Toten gesprochen. | |
Der in russisch besetztem Gebiet liegende Staudamm am Fluss Dnipro war am | |
6. Juni teilweise zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und | |
überschwemmten großflächige Gebiete. Kyjiw und Moskau werfen sich | |
gegenseitig vor, für den Dammbruch verantwortlich zu sein. (afp) | |
## UK-Geheimdienst: Russland baut Militäranlagen auf Krim aus | |
Russland hat seine militärischen Anlagen in den besetzten Gebieten in der | |
Ukraine nach Informationen britischer Geheimdienste weiter ausgebaut. Vor | |
allem in der Nähe der bereits 2014 völkerrechtswidrig annektierten | |
Halbinsel Krim seien erhebliche Anstrengungen unternommen worden, teilte | |
das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mit. „Dazu gehört eine | |
ausgedehnte Verteidigungszone von neun Kilometern Länge, auf der schmalen | |
Landbrücke, die die Krim mit dem Gebiet Cherson verbindet“, betonte die | |
Behörde. | |
Die ausgeklügelten Verteidigungsstellungen unterstreichen London zufolge | |
die russische Einschätzung, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Lage | |
sind, die Krim direkt anzugreifen. „Für Russland hat die Aufrechterhaltung | |
der Kontrolle über die Halbinsel weiterhin höchste politische Priorität“, | |
hieß es weiter. An mehreren Frontabschnitten in der Südukraine werde weiter | |
heftig gekämpft. | |
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des | |
russischen Angriffskriegs vor knapp 16 Monaten täglich Informationen zum | |
Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa) | |
## Russland meldet Abschuss von Drohnen nahe Moskau | |
Russland hat am Mittwoch den Abschuss zweier Drohnen in der Nähe eines | |
Militärstützpunkts in der Region Moskau gemeldet. Die beiden Drohnen seien | |
gegen halb sechs Uhr morgens Ortszeit, beim Anflug auf Depots des rund 50 | |
Kilometer südwestlich der Hauptstadt gelegenen Stützpunkts abgestürzt, | |
erklärte Regionalgouverneur Andrej Worobjow im Online-Netzwerk Telegram. Es | |
habe weder Opfer noch Schäden gegeben. | |
Die beiden Drohnen seien vom „russischen Militär abgeschossen“ worden, | |
erklärte Worobjow weiter. Ihre Trümmer und das Absturzgebiet werde nun von | |
russischen „Spezialdiensten“ untersucht. Der Gouverneur rief die Bewohner | |
in dem Gebiet auf, „Ruhe zu bewahren“. | |
Seit Beginn einer ukrainischen Gegenoffensive zur Rückeroberung russisch | |
besetzter Gebiete haben [2][Drohnenangriffe von beiden Seiten] zugenommen. | |
Sie zielen zunehmend auch auf russische Grenzgebiete sowie auf russische | |
Militärbasen und Energie-Infrastruktur; Angriffe auf die rund 500 Kilometer | |
von der ukrainischen Hauptstadt entfernte russische Hauptstadt und ihre | |
Umgebung sind aber selten. (afp) | |
## Kühlbecken des AKW Saporischja vermint? | |
Das Kühlbecken für die Reaktoren des Kernkraftwerks Saporischschja ist nach | |
Angaben des ukrainischen Militärnachrichtendienstes von Russland vermint | |
worden. Der Sechs-Reaktoren-Komplex, Europas größtes Kernkraftwerk, ist | |
seit kurz nach dem Einmarsch Russlands im Februar vergangenen Jahres | |
besetzt. Ein unabhängiger Beleg des Vorwurfs steht noch aus. Das russische | |
Verteidigungsministerium äußerte sich dazu bisher nicht. (rtr) | |
## Bisher wohl keine russischen Atomwaffen in Belarus | |
Russland hat nach ukrainischen Angaben entgegen jüngsten Äußerungen von | |
Kremlchef Wladimir Putin und dem belarussischen Staatschef Alexander | |
Lukaschenko noch keine taktischen Atomwaffen in Belarus stationiert. „Der | |
Prozess der Vorbereitung für deren mögliche Verlegung dauert an“, sagte | |
Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow im ukrainischen Fernsehen. Die | |
Lagerstätten würden vorbereitet, doch sei kein einziger Gefechtskopf bewegt | |
worden. | |
Zunächst hatte Putin erklärt, die [3][Waffen würden nach Belarus verlegt], | |
nachdem die Lagerstätten für sie im Juli hergerichtet seien. Doch am | |
Dienstag vergangener Woche sagte Lukaschenko, dass einige bereits in sein | |
Land gebracht worden seien. Daraufhin bestätigte Putin dies am Freitag und | |
erklärte, einige der Atomwaffen seien als Abschreckung gegen westliche | |
Bemühungen nach Belarus verlegt worden, Russland eine Niederlage in dessen | |
Angriffskrieg gegen die Ukraine beizufügen. (ap) | |
## Russischer Beschuss tötet Fluthelfer | |
Durch russischen Artilleriebeschuss im Gebiet des zerstörten | |
Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist nach Angaben von Präsident | |
Wolodimir Selenski ein Fluthelfer getötet worden. Etliche weitere seien bei | |
dem Angriff in der Region Cherson verletzt worden, sagte Selenski am | |
Dienstagabend in seiner Videobotschaft. Der ukrainische Militäranalyst | |
Roman Switan erklärte, Russland habe rund 20.000 Soldaten aus Gegenden in | |
Cherson verlegt, nachdem es für ukrainische Truppen nach Überflutungen | |
durch den jüngsten Dammbruch unmöglich geworden sei, dort ihre | |
Gegenoffensive auszuführen. (ap) | |
21 Jun 2023 | |
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