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# taz.de -- Corona-Auszeit für arme Familien: Etwa 30.000 Urlaube gefördert
> Die Bundesregierung förderte Erholungsaufenthalte für arme Familien mit
> 50 Millionen Euro. Die Linke fordert eine Neuauflage des Programms.
Bild: Die Maßnahme soll einkommensschwachen Familien Erholung von Pandemiefolg…
Berlin taz | Etwa 30.000 berechtigte Familien bundesweit haben von Oktober
2021 bis Dezember 2022 einen vergünstigten Erholungsaufenthalt in einer
entsprechenden Einrichtung beansprucht. Das geht aus einer
[1][schriftlichen Antwort] des Familienministeriums an die
familienpolitische Sprecherin Gökay Akbulut (Linke) hervor.
Die Maßnahme „Corona-Auszeit für Familien“ sollte Familien „mit kleiner…
Einkommen“ und Familien mit Angehörigen mit Behinderung einen günstigen
[2][Aufenthalt zur Erholung] von Pandemiefolgen ermöglichen.
Für eine Woche Urlaub mussten die Familien dabei etwa zehn Prozent des
eigentlichen Preises für Unterkunft und Verpflegung zahlen. 125 sogenannte
„Familienerholungseinrichtungen“ nahmen an dem Programm teil. Dafür
investierte die Bundesregierung 50 Millionen Euro. Bereits vor
Maßnahmenbeginn konnte das Familienministerium nicht absehen, für wie viele
Familien das Geld reicht.
Aus der schriftlichen Antwort der Bundesregierung geht nicht hervor, wie
viele Familien „den vergünstigten Erholungsaufenthalt gegebenenfalls nicht
in Anspruch nehmen konnten“. Doch Akbulut schätzt die Zahl von 30.000 als
zu gering ein: „Das ist angesichts der steigenden Familienarmut eine
skandalös geringe Zahl.
## Kritik an der Bundesregierung
Dabei hatte die Bundesregierung auch noch groß angekündigt, dass durch das
Programm arme Familien entlastet werden.“ Vor allem die [3][Inflation
treffe Alleinerziehende], Mehrkinderfamilien und Familien mit
pflegebedürftigen Kindern besonders hart.
Die Linken-Abgeordnete fordert deshalb eine Neuauflage des Programms:
„Familien mit geringem Einkommen muss dauerhaft vergünstigter
Erholungsurlaub ermöglicht werden.“ Würde dies nicht geschehen, bliebe die
Maßnahme „Corona-Auszeit für Familien“ ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Laut einer [4][Studie der Bertelsmann-Stiftung] aus dem Januar sind etwa
2,88 Millionen Mädchen und Jungen von Armut bedroht, das ist mehr als jedes
fünfte Kind unter 18 Jahren. Als armutsgefährdet galt laut der Studie, wer
über weniger als 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens verfügt.
Besonders armutsgefährdet sind Familien von Alleinerziehenden.
Hinweis: In einer früheren Version schrieben wir von 300.000 Urlauben. Wir
bitten den Fehler zu entschuldigen.
16 Jun 2023
## LINKS
[1] https://dserver.bundestag.de/btd/20/070/2007090.pdf
[2] /Tourismus-in-Deutschland-erholt-sich/!5915032
[3] /Entlastung-wegen-Energiepreisen/!5907697
[4] https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2023/janua…
## AUTOREN
Nicole Opitz
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Schwerpunkt Armut
Kinderarmut
Familienpolitik
Familienministerium
Menschen mit Behinderung
Leben mit Behinderung
Kolumne Postprolet
Inflation
Ampel-Koalition
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