Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Steigende Pegel, wachsende So…
> Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms gehen die Evakuierungen aus den
> überfluteten Gebieten auf beiden Seiten weiter, auch die gegenseitigen
> Vorwürfe.
Bild: Auf überfluteten Straßen in Cherson, Ukraine, am 6. Juni
## Medwedew: Gegenoffensive anscheinend gestartet
Die Ukraine hat nach Einschätzung der russischen Führung offensichtlich
ihre seit langem erwartete Gegenoffensive gestartet. Russland müsse die
Ukraine stoppen und seinerseits eine Offensive beginnen, sagt Dmitri
Medwedew, der ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin und dessen
Stellvertreter im Vorsitz des Nationalen Sicherheitsrates ist. „Der Feind
hat schon lange eine große Gegenoffensive versprochen. Und es scheint
bereits etwas begonnen zu haben“, teilt Medwedew auf Telegram mit. „Wir
müssen den Feind stoppen und dann eine Offensive starten.“ (rtr)
## Russische Minenfelder in Cherson überflutet
In Teilen der südukrainischen Oblast Cherson sind nach Angaben der
Besatzungsverwaltung wegen des Staudamm-Bruchs einige russische Minenfelder
überflutet worden. Das teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur der
besetzten Gebiete in Cherson, Wladimir Saldo, der Nachrichtenagentur Tass
zufolge mit. Frei gespülte Minen bergen eine große Gefahr, denn sie können
von den Wassermassen unkontrolliert verbreitet werden und beim Aufprall auf
Bäume oder Gebäude detonieren. (rtr)
## Selenskyj: Hunderttausende ohne Trinkwasserversorgung
Hunderttausende Menschen sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj durch den Bruch des Kachowka-Staudammes und die
Überschwemmungen von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. „Die
Zerstörung eines der größten Wasserreservoirs der Ukraine ist absolut
vorsätzlich geschehen“, teilt er auf Telegram mit. „Hunderttausende
Menschen haben keinen normalen Zugang zu Trinkwasser.“ (rtr)
## Zwei Zivilisten in Oblast Sumy im Norden getötet
In der nordukrainischen Oblast Sumy sind nach Angaben des Chefs des
ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, bei einem russischen
Drohnenangriff zwei Zivilisten getötet worden. Eine weitere Person sei
verletzt worden, teilt er auf Telegram mit. Eine Drohne vom iranischen Typ
Schahed habe ein Privathaus zerstört und einen Brand ausgelöst. Die
russischen Streitkräfte hätten das Gebiet an der Grenze in der Nacht und am
Morgen mehrfach beschossen. (rtr)
## Flussabwärts steigt der Wasserpegel bedrohlich weiter
Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms am Fluss Dnipro in der Südukraine
haben die russischen Besatzungsbehörden den Notstand in dem von Russland
kontrollierten Teil der Region Cherson verhängt. Dies meldet die russische
Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Rettungsdienste. Am Mittwoch ist
der Wasserstand in den flussabwärts des Damms gelegenen Flutgebieten weiter
gestiegen. Am schwierigsten sei die Lage im Stadtviertel Korabel in der
Großstadt Cherson, erklärte der stellvertretende Kabinettschef des
ukrainischen Präsidenten, Oleksij Kuleba. Das Wasser habe dort einen Stand
von 3,5 Metern erreicht, mehr als 1.000 Häuser seien überflutet.
Ukrainische Behörden hatten am Dienstag die Evakuierung von rund 17.000
Menschen eingeleitet, auf der von Russland besetzten Seite sollten weitere
25.000 Anwohner fortgebracht werden. Der in russisch besetztem ukrainischen
Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Dnipro war bei einer Explosion in der
Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden, große Mengen Wasser traten
aus. USA und Großbritannien erklärten unterdessen, sie hätten noch keine
Beweise dafür, wer für die Zerstörung des Staudamms verantwortlich sei.
(afp)
## Kyjiw: Russen wollten ukrainischen Vormarsch verhindern
Der ukrainische Generalstab hat die Sprengung des Kachowka-Staudamms im
Süden des Landes als russisches Kriegsverbrechen bezeichnet. Ziel sei es
gewesen, den Vormarsch der ukrainischen Truppen in der Region zu
verhindern, teilte der Stab am Mittwoch in seinem Morgenbulletin in Kyjiw
mit. Das Wasser aus dem Stausee fließt über die zerbrochene Staumauer
weiter ab und flutet weite Teile der Region im Süden der Ukraine. 80
Ortschaften liegen in der Zone. Das Gebiet wird zum großen Teil von
russischen Truppen kontrolliert, die Ukraine hatte letztes Jahr die
Gebietshauptstadt Cherson wieder eingenommen und will auch den Rest der
Region von der Besatzung befreien.
Russland und die Ukraine gaben sich gegenseitig die Schuld an der
Zerstörung des Stausees, beide Seiten sprechen von einem „Terroranschlag“
und einer beispiellosen Katastrophe für die Umwelt. Kyjiw wirft russischen
Truppen vor, das Wasserkraftwerk und den Staudamm vermint und gesprengt zu
haben. Moskau wiederum behauptet, die Anlage sei durch ukrainischen
Beschuss zerstört worden und fordert eine internationale Untersuchung.
(dpa)
## Tass: Mindestens sieben Vermisste nach Staudammbruch
Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine werden in den nahe
gelegenen Überflutungsgebieten nach Angaben der russischen
Besatzungsbehörden mindestens sieben Menschen vermisst. Dies sagt der von
Russland eingesetzte Bürgermeister der Stadt Nowa Kachowka, die in
unmittelbarer Nähe des zerstörten Damms liegt, laut der russischen
Nachrichtenagentur Tass. (rtr)
## Ein Toter durch Beschuss in der Region Cherson
In der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Behörden durch
russischen Artilleriebeschuss ein Mensch getötet worden. Die russischen
Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages die Region mehrfach
beschossen, auch die gleichnamige Regionalhauptstadt Cherson, teilt
Gouverneur Olexander Prokudin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.
Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer Mensch verletzt worden.
(rtr)
## Selenskyj: Haben konkretes F-16-Angebot
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eigenen Angaben zufolge
ein Angebot für F-16 Kampfjets auf dem Tisch liegen. „Unsere Partner
wissen, wie viele Flugzeuge wir brauchen“, erklärt Selenskyj auf seiner
Website. „Ich habe von einigen unserer europäischen Partner bereits ein
Übereinkommen für die Anzahl erhalten … Es ist ein ernsthaftes,
überzeugendes Angebot.“ Die Regierung in Kyjiw warte nun auf eine
endgültige Vereinbarung mit seinen Verbündeten, einschließlich „eines
gemeinsamen Abkommens mit den Vereinigten Staaten.“ Es ist unklar, welche
Länder der Ukraine die Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen wollen. (rtr)
## Ukraine: 42.000 Menschen von Überschwemmung bedroht
Etwa 42.000 Menschen sind ukrainischen Angaben nach der [1][Zerstörung des
Kachowka-Staudamms] von Überschwemmungen bedroht. Auch der
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths erklärt vor dem Sicherheitsrat,
dass der Dammbruch „schwerwiegende und weitreichende Folgen für Tausende
von Menschen in der Südukraine auf beiden Seiten der Frontlinie haben wird,
da sie ihre Häuser, Nahrungsmittel, sauberes Wasser und ihre
Lebensgrundlage verlieren werden“. Das tatsächliche Ausmaß der Katastrophe
werde erst in den kommenden Tagen sichtbar. Bislang sind keine Todesfälle
bekannt. US-Regierungssprecher John Kirby geht davon aus, dass die
Überschwemmungen wahrscheinlich „viele Todesfälle“ mit sich bringen.
Experten zufolge sollen die Fluten am Mittwoch ihren Höhepunkt erreichen.
(rtr)
## Beschuss von Ammoniak-Pipeline bei Charkiw
Russische Streitkräfte beschießen nach Angaben des Gouverneurs der Region
wiederholt eine Ammoniak-Pipeline in der ukrainischen Region Charkiw. „Es
besteht keine Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Menschen“, teilt
Oleh Synjehubow auf der Nachrichten-App Telegram mit. Die Pipeline ist
möglicherweise entscheidend für die Verlängerung des Abkommens, das trotz
des Krieges die sichere Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln aus den Häfen
am Schwarzen Meer ermöglichen soll. (rtr)
7 Jun 2023
## LINKS
[1] /Cherson-nach-Zerstoerung-des-Staudamms/!5936184
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Staudamm
Überflutung
Ukraine
Russland
Ukraine-Konflikt
Ukraine-Krise
Kachowka-Staudamm
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kirchentag 2023
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenskyj reist ins Flutgebiet
Der ukrainische Präsident ist in der Region Nowa Kachowka eingetroffen.
Russland meldet die Abwehr einer ukrainischen Offensive im Süden des
Landes.
Leiterin Rotes Kreuz über Dammbruch: „Viele wollen nicht gehen“
Die humanitäre Lage in Cherson ist dramatisch, sagt Natalja Schatilow. Der
Regionalleiterin des Roten Kreuzes fehlen die Worte für die Barbarei.
Folgen der Staudamm-Zerstörung: Ökozid im Süden
Nach dem Kachowka-Dammbruch gibt die Energiebehörde vorerst Entwarnung für
das AKW. Für die Umwelt wird es dennoch schlimme Auswirkungen haben.
Bischöfin Petra Bahr über Pazifismus: „Waffenlieferungen sind geboten“
Gibt es guten und schlechten Pazifismus? Bischöfin Petra Bahr über den
Umgang der evangelischen Kirche mit dem russischen Angriffskrieg.
Zerstörter Staudamm in der Ukraine: Land unter
Die Sprengung des Kachowka-Staudamms fällt zusammen mit dem erwarteten
Start der ukrainischen Offensive gegen Russland. Die Folgen sind
unabsehbar.
Politische Reaktionen über Kachowka-Damm: Entsetzen und Zweifel
Als Kriegsverbrechen bezeichnet EU-Ratspräsident Michel die Sprengung.
Bundeskanzler Scholz spricht von einer neuen Dimension. Die Linke zweifelt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.