| # taz.de -- Eigene Struktur im Hamburger Verband: Fußball-Frauen bleiben stand… | |
| > Das Präsidium des Hamburger Fußballverbands wollte den Frauenausschuss | |
| > abschaffen. Doch die nötige Zweidrittelmehrheit kam nicht zustande. | |
| Bild: Schutzbedürftige Minderheit – oder Normalfall? Die HSV-Frauen nach dem… | |
| Hamburg taz | Der Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball im Hamburger | |
| Fußballverband (HFV) bleibt auch nach 50 Jahren bestehen. Das ist Ergebnis | |
| des Verbandstages am Donnerstag. | |
| Es ging um die Frage, [1][ob der Frauenfußball noch einen eigenen, | |
| geschützten Raum braucht] – oder ob er mittlerweile so weit Normalität ist, | |
| dass er in die regulären Verbandsstrukturen integriert werden kann, ohne | |
| unter die Räder zu kommen. | |
| Vor Beginn der Veranstaltung haben sich rund 150 Menschen vor dem | |
| Tagungsort im Hotel Elysée versammelt, um für den Erhalt des Ausschusses zu | |
| demonstrieren – lautstark und gut gelaunt. Überwiegend junge Fußballerinnen | |
| halten die Banner mit der Aufschrift „#AFMbleibt. FairPlay für den Frauen | |
| und Mädchenfußball in Hamburg“. | |
| „Frauenfußball stärkt man nicht, indem man uns unsichtbarer macht“, sagt | |
| Cordula Radtke, Vorsitzende des 1.FFC Elbinsel, der ausschließlich aus | |
| Frauenteams besteht. Es sei ein mühsamer Weg gewesen, die Stimmen der | |
| Frauen und Mädchen in dieser Männerdomäne hörbarer zu machen, sagt Radtke. | |
| ## Es fehlt an Wertschätzung | |
| „Fußball hat ein Problem“, stellt Ralph-Uwe Schaffert, Präsident des | |
| Niedersächsischen Fußballverbands (NFV), in seinem Grußwort fest. Und ein | |
| Teil dessen sei das Selbstverständnis des Frauenfußballs. „Frauenfußball | |
| boomt, umso beschämender ist es, wenn die [2][Frauen-WM nicht im Fernsehen | |
| ausgetragen wird]“, räumt Schaffert ein. Es fehle nach wie vor an gleicher | |
| Zahlung und Wertschätzung. Und dann spricht der Präsident selbst das | |
| sensibelste und kontroverseste Thema des Abends an: Die geplante | |
| Abschaffung des Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball. | |
| Das Präsidium des Hamburger Fußball Verbandes hat einen Antrag zur Änderung | |
| der Struktur gestellt. An die Stelle der bisherigen drei Ausschüsse für den | |
| Spielbetrieb, für Frauen- und Mädchenfußball sowie für die Jugend sollen | |
| zwei neue treten: Ein Ausschuss für den Erwachsenenspielbetrieb und einer | |
| für den Kinder- und Jugendspielbetrieb. Das Präsidium kritisierte, die | |
| bestehenden Strukturen seien ineffizient. | |
| ## Gleichstellung erreicht – und nun? | |
| Hannelore Ratzeburg, Mitgründerin des Ausschusses für Frauen- und | |
| Mädchenfußball, räumte Fehler ein, jedoch müssten diese gemeinsam und | |
| zielorientiert bearbeitet werden. „Dieses Präsidium ist erst seit knapp | |
| zwei Jahren im Amt und wirft alles über den Haufen, was wir aufgebaut | |
| haben. Zusammenarbeit muss auf Augenhöhe stattfinden und nicht so“, fordert | |
| Ratzeburg. „Ich bin 75 Jahre alt, 50 Jahre davon gibt es diesen Ausschuss“ | |
| sagt sie. „Wir haben in der Zeit erreicht, dass wir gleichgestellt sind. | |
| Wir haben erreicht, dass Frauenfußball sichtbar ist.“ | |
| HFV-Präsident Christian Okun kommt zum umgekehrten Schluss: Früher sei der | |
| Ausschuss für Fußballerinnen erforderlich gewesen. Mittlerweile sei der | |
| Frauen- und Mädchenfußball jedoch eine Konstante. | |
| Am Ende folgt ihm eine klare Mehrheit: Der Antrag des Präsidiums bekommt | |
| 1268 Stimmen, 730 Delegierte sind dagegen und 31 enthalten sich. Doch die | |
| für eine Satzungsänderung nötige Zweidrittelmehrheit ist damit verfehlt. | |
| Die Strukturen bleiben die alten – und die 50 Jahre des Ausschusses für | |
| Frauen- und Mädchenfußball gehen noch nicht zu Ende. | |
| 2 Jun 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Nur Maulawy | |
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