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# taz.de -- Waldbrand in Brandenburg: Feuer auf mindestens 27 Hektar
> Erneut brennt es auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz südlich von
> Berlin. Bisher ist das Feuer nicht unter Kontrolle.
Bild: Einsatz bislang nur aus der Luft: Hubschrauber bei Löscharbeiten nahe J�…
Jüterbog dpa | Der Waldbrand in einem munitionsbelasteten Gebiet bei
Jüterbog (Teltow-Fläming) hat sich trotz des Löscheinsatzes aus der Luft
weiter ausgebreitet. Feuerwehr-Einsatzleiter Rico Walentin sagte am späten
Donnerstagabend, bei der Messung um 22 Uhr habe es bereits auf rund 27
Hektar gebrannt. „Die Ausbreitung nimmt mäßig und noch langsam zu.“
Am Freitagmorgen wurde eine Drohne eingesetzt, um Aufschluss über die
Ausdehnung des Feuers zu erhalten. Das teilte die Verwaltung des
Landkreises Teltow-Fläming am Morgen mit. Anschließend soll das Feuer auf
dem ehemaligen Truppenübungsplatz wieder aus der Luft bekämpft werden.
Das Feuer war am Mittwochabend ausgebrochen. Wegen der Gefahr durch alte
Munition dort konnte die Feuerwehr vom Boden aus nicht eingreifen, wie der
Landkreis mitteilte. Zunächst war ein angefordertes Löschflugzeug aus dem
Harz im Einsatz, dann kam noch ein Hubschrauber der Bundespolizei dazu
Auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes [1][hatte es in der
Vergangenheit immer wieder gebrannt]. Im Jahr 2019 erfasste ein Feuer dort
bis zu 750 Hektar Wald, wie der Landkreis mitteilte.
Unterdessen traf laut Feuerwehr-Einsatzleiter ein zweites Löschflugzeug
ein. Walentin geht davon aus, dass am Freitag dann zwei Maschinen Wasser
auf das brennende Gebiet abwerfen. Ob weiterhin auch ein Hubschrauber
verfügbar sei, sei bislang unklar. In der Nacht auf Freitag sollte zunächst
eine Brandwache eingerichtet werden.
## Trockenes Wetter erhöht allgemein die Brandgefahr
Die Waldbrandgefahr in Brandenburg steigt aufgrund des Wetters. „Mit jedem
Tag, an dem kein Niederschlag kommt, wird sich die Waldbrandgefahrenlage
erhöhen“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel.
Bislang seien die Feuer früh erkannt und rechtzeitig gelöscht worden.
Bei großen Waldbränden in Brandenburg waren bislang vor allem auch
Hubschrauber der Bundeswehr im Einsatz, um aus der Luft zu löschen. „Das
ist ein Versuch, den wir hier durchführen“, sagte Walentin zu dem noch
neuen Einsatz von Flugzeugen. „Wir sammeln damit erste Erkenntnisse.“ Das
Löschflugzeug kommt aus dem Harz in Sachsen-Anhalt. Der Harzer
Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse sagte, die Anforderung sei am Mittwochabend
eingegangen – nach den nötigen Vorbereitungen sei der Flieger am
Donnerstagmorgen gestartet.
## Häuser bisher nicht gefährdet
Das betroffene Waldgebiet liegt laut Landkreis bei dem Ort Felgentreu.
Wohnsiedlungen seien recht weit entfernt und nicht in Gefahr, hieß es am
Vormittag von der Feuerwehr-Regionalleitstelle. Einsatzleiter Walentin
berichtete von Detonationen auf dem brennenden und mit Munition belasteten
Gelände. Sie seien aber nicht weit hörbar gewesen.
Der Landkreis Harz hat einen Vertrag mit einem polnischen
Löschflugzeug-Betreiber geschlossen, der während der Waldbrandsaison rund
um die Uhr Einsatzbereitschaft zusichert. Den Landkreis kostet das nach
eigenen Angaben 150 000 Euro pro Saison. Das polnische Löschflugzeug soll
eine unbürokratische und schnelle Unterstützung der Feuerwehrkräfte am
Boden ermöglichen. Das ist auch eine Konsequenz aus der heftigen
Waldbrandsaison 2022. Der Flieger ist üblicherweise am Flugplatz
Ballenstedt (Landkreis Harz) stationiert.
Der Landesfeuerwehrverband Brandenburg sieht keinen dringenden Bedarf an
Löschflugzeugen und hält den Hubschraubereinsatz für sinnvoller. Man
verfolge bei der Brandbekämpfung aus der Luft eine andere Strategie, hatte
der Chef der Landesfeuerwehr, Rolf Fünning, im April gesagt. Allerdings
werde die Feuerwehr diese Möglichkeit der Brandbekämpfung „nicht
grundsätzlich ausschließen“. Die brandenburgische Topographie, die
einfachere Löschwasseraufnahme sowie bereits getätigte Anschaffungen
machten die Brandbekämpfung via Löschhubschrauber sinnvoller, hieß es.
2 Jun 2023
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