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# taz.de -- Tod beim Triathlon in Hamburg: Risiko für maximales Spektakel
> Wurde die persönliche Sicherheit von Sportlern dem besten Bild geopfert?
> Dem Todesfall beim Triathlon muss jetzt eine Sicherheitsdebatte folgen.
Bild: Gaueter Hauptdeich am 04. Juni: ein Triathlet fährt auf seinem Fahrrad a…
Auf der Jagd nach den besten Bildern ist ein Motorradfahrer beim Hamburger
Triathlon ums Leben gekommen. Der Kameramann kam mit dem Schock davon. Nun
wird über das tödliche Unglück auf einer moralischen und einer technischen
Ebene gesprochen. Hätte der Sport nicht zurückstehen müssen, das Rennen
nicht abgebrochen werden müssen? Und wäre dieser tragische Unfall zu
verhindern gewesen?
Das Argument der Veranstalter des Massenevents, mit einem Abbruch womöglich
ein Chaos mit unabsehbaren Folgen verursacht zu haben, ist nachvollziehbar.
Und ein Mindestgespür für die Bedeutungslosigkeit des Sports angesichts
eines Todesfalls hat man mit dem Verzicht auf eine Siegerehrung bewiesen.
Anders als bei anderen Großveranstaltungen, die von Tragödien heimgesucht
wurden, war das Leitmotiv beim Hamburger [1][Triathlon] nicht: The show
must go on.
Geht es aber um die Frage, wie das Unglück hätte vermieden werden können,
müssen sich die Organisatoren intensiv mit kritischen Fragen
auseinandersetzen. Wie viel ist das spektakuläre TV-Bild, mit dem die
Zuschauer in diesem Fall sozusagen auf Sattelhöhe dazugeholt werden sollen,
wert? Welche Risiken ist man bereit dafür einzugehen? In Hamburg gaben zu
diesem traurigen Anlass Sportlerinnen und Sportler zu bedenken, dass ihrer
persönlichen Sicherheit schon in den letzten Jahren bei dieser
Veranstaltung nicht allzu viel Bedeutung zugemessen wurde. Zu viele
Motorräder seien bei der engen Streckenführung erlaubt gewesen.
Um des maximalen Spektakels willen ist der Triathlon in Hamburg auch als
Mischveranstaltung konzipiert. Profis und sehr viele Amateure drängen sich
auf der Strecke. So kam es zur tödlichen Kollision des Motorradfahrers und
Kameramanns mit einem Amateursportler, der im Unterschied zu den Profis auf
der Gegenfahrbahn unterwegs war. Leider bedarf es immer des maximal
schrecklichen Unglücks, um [2][substanzielle Sicherheitsdebatten] zu
führen. Hätte der Motorradfahrer „nur“ ein paar Schrammen abbekommen, hä…
man das wohl als vertretbares Risiko abgetan.
5 Jun 2023
## LINKS
[1] /Ironman-Jan-Frodeno-ueber-neue-Plaene/!5912789
[2] https://www.sportschau.de/newsticker/dpa-toedlicher-unfall-hamburg-ueberpru…
## AUTOREN
Johannes Kopp
## TAGS
Triathlon
Hamburg
Unglück
Ironman
Marathon
Triathlon
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