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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Pistorius sagt Unterstützung…
> Verteidigungsminister Pistorius hat gemeinsam mit seinem dänischen
> Amtskollegen ukrainische Soldaten besucht. Der Wagner-Chef kündigt den
> Abzug aus Bachmut an.
Bild: Boris Pistorius und der dänische Verteidigungsminister Poulsen in Klietz
## Russland ordnet Teil-Evakuierung von Region Saporischschja an
Russland hat am Freitag die Teil-Evakuierung von Gebieten nahe der Südfront
in der Ukraine angeordnet. „In den vergangenen Tagen hat der Feind die
Bombardierung von Ortschaften in unmittelbarer Nähe der Kontaktlinie
verstärkt“, schrieb der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region
Saporischschja, Jewgeni Balizki, im Onlinedienst Telegram. Familien mit
Kindern und ältere Menschen sollten „vorübergehend“ aus den von Russland
gehaltenen Frontgebieten herausgebracht werden.
18 Dörfer und Städte sind den Angaben zufolge von der Maßnahme betroffen,
die demnach auch Behinderte und Patienten von Krankenhäusern einschließt.
Die Anordnung gilt auch für die Stadt Energodar, in der sich das
Atomkraftwerk Saporischschja befindet. Das größte Akw in Europa wird seit
dem ersten Tag des Konflikts von Russland gehalten und befindet sich in der
Nähe der Frontlinie.
Die Ukraine bereitet seit Monaten eine neue Offensive gegen die russischen
Streitkräfte vor. Einige Analysten sind der Ansicht, dass diese unmittelbar
bevorsteht. (afp)
## Pistorius sichert Ukraine Unterstützung zu „as long as it takes“
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat gemeinsam mit seinem
dänischen Amtskollegen Troels Lund Poulsen die Ausbildung ukrainischer
Soldaten besucht und dauerhafte Unterstützung zugesagt. „Ich bleibe dabei
und sage es immer wieder aus tiefster Überzeugung: wir werden die Ukraine
unterstützen, mit allem was möglich ist – as long as it takes“, sagte
Pistorius am Freitag bei dem Besuch im Norden Sachsen-Anhalts. Dänen und
Deutsche bilden dort ukrainische Soldaten an Leopard 1 A5 Kampfpanzern aus.
Diese lernen, das Waffensystem zu benutzen und im Feld instand zu setzen.
Pistorius hob die hohe Motivation und den großen Einsatz hervor. Die
Ausbildung sei ein Beispiel für Unterstützung im multinationalen Rahmen und
auch für die Zusammenarbeit von Streitkräften und der Industrie.
„Gemeinsam mit Dänemark und den Niederlanden finanziert Deutschland die
Instandsetzung von rund 100 Leopard 1 A5 aus den Beständen der Industrie“,
so der Minister. Experten des Heeres zufolge bedeute das eine beachtliche
Kampfkraft. Es sei ein weiteres Signal der Geschlossenheit in der
Unterstützung für die Ukraine gegen den russischen Aggressor. „Dabei wird
und muss es auch in Zukunft bleiben“, so Pistorius weiter.
An weiteren Ausbildungsgängen würden sich auch die Niederlande beteiligen,
sagte der Minister. Im Norden Sachsen-Anhalts werde dann auch die
Ausbildung am Schützenpanzer Marder folgen. Geplant seien ebenfalls
Ausbildungen etwa für den Häuserkampf und die Pionierausbildung.
Der Ausbildungshub Nord ist die zentrale Drehscheibe der von Brüssel
geführten europäischen Mission zur Ausbildung ukrainischer Soldaten (EUMAM
UA) in Deutschland. Hier konzentriert sich ein Großteil der Trainings.
Bislang wurden den Angaben zufolge mehr als 3000 ukrainische Soldatinnen
und Soldaten ausgebildet. Bis Ende des Jahres soll die Zahl der
Ausgebildeten auf bis zu 9000 anwachsen. (dpa)
## Prigoschin kündigt Abzug seiner Wagner-Söldner aus Bachmut an
Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat
einen Rückzug seiner Truppen aus der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut
im Osten der Ukraine angekündigt. Grund sei ein Mangel an Munition, an dem
das Verteidigungsministerium in Moskau Schuld sei, teilte Prigoschin am
Freitag mit. Seine Söldner-Truppe werde sich deswegen am 10. Mai in
Nachschublager zurückziehen und ihre Stellungen an die russischen Armee
übergeben. Damit verschärfte Prigoschin den seit Monaten schwelenden
Konflikt mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und der Militärführung
erneut. Die Wagner-Söldner führen die Angriffe auf Bachmut an, das für
Russland nach mehreren Rückschlägen ein strategisch wichtiges Ziel ist.
(rtr)
## Selenski in den Niederlanden
Der ukrainische Präsident [1][Selenski besuchte am Donnerstag die
Niederlande]. Dort forderte er unter anderem eine strafrechtliche
Verfolgung Russlands wegen des Aggressionskrieges und Kriegsverbrechen.
Ohne Gerechtigkeit sei kein Friede möglich, sagte er in Den Haag.
Selenski lobte den Einsatz des Internationalen Strafgerichtshofes mit Sitz
in Den Haag. Dieser hatte bereits kurz nach der russischen Invasion
Ermittlungen eingeleitet und auch im März einen internationalen Haftbefehl
gegen Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen.
Am Nachmittag wurde Selenski von König Willem-Alexander empfangen. Er
dankte dem niederländischen König „für die Unterstützung bei der
Verteidigung unserer Freiheit“, wie das Präsidialamt in Kyjiw am Abend
mitteilte. „Seit den ersten Tagen des russischen Angriffs haben wir
gespürt, dass die Niederlande und das gesamte niederländische Volk an der
Seite der Ukraine stehen“, wurde Selenski zitiert.
Anschließend besuchte Selenski zusammen mit dem niederländischen
Regierungschef Mark Rutte einen Luftwaffenstützpunkt und traf dort
ukrainische Soldaten, die sich zur Ausbildung in den Niederlanden
aufhalten. Selenski ließ sich die Waffen und Systeme zeigen, an denen die
ukrainischen Soldaten ausgebildet werden. „All dies bringt den Sieg näher,
unseren gemeinsamen Sieg. Wir werden das russische Böse besiegen und unsere
Freiheit, unsere gemeinsame europäische Lebensweise schützen“, sagte er.
(dpa)
## Ukrainische Flugabwehr schießt eigene Drohne über Kyjiw ab
Die ukrainische Flugabwehr schoss am Donnerstag über der Hauptstadt Kyjiw
eine Drohne der eigenen Streitkräfte ab. Militärs hätten die Kontrolle über
das unbemannte Flugobjekt verloren, teilte die Luftwaffe am Abend mit.
Um mögliche „unerwünschte Folgen“ zu vermeiden, sei beschlossen worden, d…
Drohne vom türkischen Typ Bayraktar abzuschießen. „Es ist schade, aber so
ist die Technik, und solche Fälle kommen vor“, hieß es in der auf Telegram
verbreiteten Erklärung.
In Kyjiw und Umgebung war wegen der Drohne am Abend Luftalarm ausgelöst
worden. Videoaufnahmen in sozialen Netzwerken zeigten, wie die Drohne über
dem Zentrum von Kyjiw abgeschossen wurde. Der Luftalarm wurde nach kurzer
Zeit aufgehoben. (dpa)
## Ukrainisches Militär: Schwere Kämpfe in Bachmut dauern an
Die russischen Streitkräfte setzten ihre Angriffe in der Ostukraine fort.
Einmal mehr sei die [2][Stadt Bachmut] im Brennpunkt des Geschehens
gewesen, berichtete der ukrainische Generalstab am Abend in seinem
Lagebericht. Bei Bachmut, Limansk und Marjinka seien rund 50 russische
Angriffe zurückgeschlagen worden. „Die russischen Besatzungstruppen
erleiden weiterhin schwere Verluste auf dem Schlachtfeld, und alle
medizinischen Einrichtungen in den vorübergehend besetzten Gebieten sind
mit verwundeten Besatzungssoldaten überfüllt“, hieß es weiter. Die Angaben
des Militärs konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Russland führt seit dem Februar des Vorjahres einen Angriffskrieg gegen die
Ukraine. Seit Monaten versuchen russische Truppen, die von ihnen besetzten
Gebiete im Osten der Ukraine auszuweiten. (dpa)
## US-Geheimdienst hält Einsatz von Atomwaffen aktuell für „sehr
unwahrscheinlich“
Der US-Geheimdienst rechnet derzeit nicht mit einem Einsatz russischer
Atomwaffen im Ukraine-Krieg. „Es ist sehr unwahrscheinlich, das ist unsere
aktuelle Einschätzung“, sagt die Direktorin des Nationalen Geheimdienstes,
Avril Haines, vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats. Das gelte auch
für den Fall, dass Russland schwere Verluste zu verzeichnen habe. (rtr)
5 May 2023
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