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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Melnyk lobt Gespräche mit Ch…
> Der Ex-Botschafter Andrij Melnyk glaubt, Peking könne Frieden stiften.
> Russland verschärft Strafen für eigene Soldaten. Wagner-Chef droht mit
> Abzug aus Bachmut.
Bild: Eine friedliche Lösung würde den Interessen Pekings mehr entsprechen, s…
## Telefonat mit China sei Schritt nach vorn
Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hält
eine friedensstiftende Vermittlerrolle Chinas für möglich. Wie er den
Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärt, hätten die Chinesen zwar ihre
eigenen Interessen, auf die Frage, ob China dennoch Frieden stiften könne
entgegnet der Diplomat, dass dies nicht unrealistisch sei.
Eine friedliche Lösung und das Ende der Kampfhandlungen würde den
Interessen Pekings mehr entsprechen „als dieses gewaltige, nicht enden
wollende Erdbeben für die gesamte Weltordnung“, so Melnyk, der jetzt
stellvertretender Außenminister in der Ukraine ist. Das Telefonat des
ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit dem chinesischen Staatschef
Xi Jinping bewertete er als großen Schritt nach vorn, „um unsere
Beziehungen zu China zu stärken und die russische Aggression zu beenden“.
(rtr)
## Russische Truppen verschärfen Strafen für Disziplinverstöße
Russische Kommandeure im Krieg gegen die Ukraine haben nach Einschätzung
britischer Geheimdienste die Strafen für Verstöße gegen die
Truppendisziplin erheblich verschärft. Bereits für den Versuch, den
Dienstvertrag zu beenden, oder kleinere Vergehen wie Trunkenheit würden
Soldaten in improvisierte Zellen gesteckt, teilte das
Verteidigungsministerium in London am Sonntag unter Berufung auf
„zahlreiche“ Berichte russischer Kämpfer mit. Dabei handele es sich um
Löcher im Boden, die mit einem Metallgitter bedeckt sind.
„In den ersten Kriegsmonaten gingen viele russische Kommandeure bei der
Durchsetzung der Disziplin relativ locker vor und erlaubten es denjenigen,
die den Einsatz verweigerten, in aller Stille nach Hause zurückzukehren“,
hieß es in London weiter. „Seit Herbst 2022 gab es mehrere zunehmend
drakonische Initiativen zur Verbesserung der Disziplin in der Truppe, vor
allem seit Generalstabschef Waleri Gerassimow im Januar 2023 das Kommando
übernommen hat.“ (dpa)
## Russland sieht Menschenrechte seiner Sportler bedroht
Das russische Olympische Komitee protestiert gegen die Empfehlung des
Internationalen Olympischen Komitees, Athleten aus Russland und Belarus nur
ohne Flagge, Hymne oder andere nationalen Erkennungszeichen zu
internationalen Wettbewerben zuzulassen. Dies sei überzogen und
diskriminierend.
„Unserer Meinung nach ist ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen worden,
wenn kein Athlet der Welt sicher sein kann, dass seine Menschen- und
Bürgerrechte von nun an gebührend respektiert werden“, heißt es in einer
Stellungnahme des russischen Komitees. (rtr)
## Russland meldet zivile Opfer nach ukrainischem Angriff
Dem Gouverneur der russischen Region Brjansk zufolge sind nach einem
ukrainischen Angriff auf ein Dorf in dem Gebiet zwei Zivilisten ums Leben
gekommen. „Nach vorläufigen Informationen wurde ein Wohnhaus vollständig
zerstört, zwei weitere Häuser wurden teilweise zerstört“, schreibt
Gouverneur Alexander Bogomaz auf Telegram. Die Region Brjansk grenzt im
Süden an die Ukraine. Die Ukraine hat sich bisher nicht zu dem Angriff
geäußert. (rtr)
## Kiew will Russen für Raketenangriffe strafen
Einen Tag nach einem tödlichen Raketenangriff auf die Ukraine hat Präsident
Wolodimir Selenski neben der russischen Führung auch Soldaten für
Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht. „Nicht nur die Befehlshaber,
sondern ihr alle, ihr seid alle Terroristen und Mörder und ihr alle müsst
bestraft werden“, sagte der 45-Jährige am Samstagabend in seiner täglichen
Videoansprache. Jeder, der Raketen steuere und abfeuere, der Flugzeuge und
Schiffe für den Terror warte, sei mitschuldig an den Toten des Kriegs,
sagte er.
Hintergrund ist der Raketenangriff auf die Stadt Uman, bei dem am Freitag
23 Menschen ums Leben gekommen waren. Darunter waren nach Angaben Selenskis
auch sechs Minderjährige. Jeder, der solche Raketenangriffe vorbereite,
müsse wissen, dass er mitschuldig am Tod von Zivilisten sei, betonte der
ukrainische Staatschef.
Deswegen sei es nötig, dass Russland tatsächlich für seine Verbrechen zur
Verantwortung gezogen werde. Einmal mehr sprach sich Selenski für die
Schaffung eines internationalen Tribunals gegen Russland nach dem Vorbild
der Nürnberger Prozesse gegen die Nazis aus.
Es sei es nicht ausreichend, Russland im Krieg zu schwächen, fügte Selenski
hinzu. Zuvor hatte der ukrainische Staatschef in einem Interview von
skandinavischen Medien erklärt, dass Russland bereits jetzt „jeden Tag
schwächer“ werde. Deswegen habe Moskau seine Taktik geändert und denke
inzwischen nicht mehr an neue Eroberungen, sondern eher daran, die
besetzten Gebiete zu verteidigen. (dpa)
## Bachmut nicht vom Nachschub abgeschnitten
Russland ist weiter im [1][Angriff auf Bachmut] und hat gemäß ukrainischer
Angaben Schwierigkeiten, voranzukommen.
So können die russischen Angreifer beim Kampf um Bachmut die ukrainischen
Nachschubwege in die schwer zerstörte Stadt nach Angaben aus Kiew nicht
abschneiden. „Die Russen reden schon einige Wochen von der Eroberung der
„Straße des Lebens“ sowie der ständigen Feuerkontrolle über sie.
Tatsächlich ist alles anders“, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost der
ukrainischen Streitkräfte, Serhij Tscherewatyj, am Samstag dem
Internetportal zn.ua. Zwar sei die Verbindungsstraße von Bachmut nach
Tschassiw Jar umkämpft, doch den Russen gelinge es nicht, die Logistik der
Verteidiger zu unterbrechen. Unabhängig ließen sich die Angaben nicht
überprüfen.
Der Nachschub an Proviant, Waffen und Munition sei gesichert, erklärte
Tscherewatyj. Einerseits behaupteten die ukrainischen Kräfte ihre
Positionen entlang der Straße, andererseits hätten Ingenieure bereits neue
Wege nach Bachmut verlegt. „Das alles erlaubt es, Bachmut weiter zu
halten“, sagte er. Auch der ukrainische Generalstab sprach in seinem
Lagebericht von „erfolglosen Versuchen“ der russischen Angreifer,
Geländegewinne in dem Raum zu erzielen. (dpa)
## Wagner-Chef droht mit Abzug aus Bachmut
Der Chef der russischen [2][Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin],
räumte Probleme ein. Wegen der hohen Verluste aufgrund mangelnder
Versorgung drohte er mit dem Abzug seiner Truppen aus Bachmut. „Jeden Tag
haben wir stapelweise tausend Leichen, die wir in den Sarg packen und nach
Hause schicken“, sagte Prigoschin in einem am Samstag veröffentlichten
Interview mit dem russischen Militärblogger Semjon Pegow. Die Verluste
seien wegen der fehlenden Artilleriemunition fünfmal so hoch wie nötig,
klagte er.
Er habe einen Brief an Verteidigungsminister Sergej Schoigu verfasst, um
schnellstens Nachschub zu erhalten. „Wird das Munitionsdefizit nicht
aufgefüllt, sind wir gezwungen – um nicht nachher wie feige Ratten zu
rennen – uns entweder organisiert zurückzuziehen oder zu sterben“, sagte
der 61-Jährige.
In einer Audiobotschaft in der Nacht zum Sonntag relativierte er diese
Angaben. So sei Wagner im Verlaufe des Tages weitere 100 bis 150 Meter in
der Stadt vorgerückt. Die Tagesverluste bezifferte er derweil auf knapp 100
Mann. (dpa)
## Tschechiens Präsident Pavel besucht ukrainische Stadt Dnipro
Der neue tschechische Präsident Petr Pavel besuchte derweil am zweiten Tag
seiner Ukraine-Reise die zentrale Millionenstadt Dnipro. Dort sprach er mit
örtlichen Vertretern über die Wiederaufbaupläne für die Region, wie
mitreisende Journalisten am Samstag berichteten. (dpa)
30 Apr 2023
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