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# taz.de -- Flughäfen lahmgelegt: Warnstreiks in Berlin und Hamburg
> Die Gewerkschaft Verdi will für das Personal bessere Konditionen
> herausholen. Deshalb erhöht sie jetzt streikend den Druck. Der BER ist
> besonders betroffen.
Bild: Seit Montagmorgen, 3.30 Uhr, wird am BER gestreikt. Alle abgehenden Flüg…
Berlin dpa | An den Flughäfen Berlin und Hamburg haben am Montagmorgen
[1][Warnstreiks begonnen]. Am Hauptstadtflughafen BER legten ab 3.30 Uhr
zahlreiche Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle
und der Personal- und Warenkontrolle die Arbeit nieder, wie
Verdi-Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker der Deutschen Presse-Agentur
bestätigte. Bereits kurz nach der Warnstreikankündigung hatte der Flughafen
mitgeteilt, dass am Montag keine Passagierflüge abheben werden.
Nicht nur in der großen Halle des Terminals 1 wird es deshalb ungewöhnlich
ruhig bleiben. Auch einige geplante Landungen fallen aus. Verdi hat die
Beschäftigten aufgerufen, die Arbeit bis Mitternacht niederzulegen. Die
Gewerkschaft will damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, mit denen
sie über Zuschläge für ungünstige Arbeitszeiten etwa am Wochenende und über
Regeln zur Entlohnung [2][von Überstunden verhandelt.]
Wegen eines kurzfristig angekündigten Verdi-Warnstreiks kam es auch in
Hamburg zu Flugausfällen. Bereits 31 von 160 Abflügen seien gestrichen
worden, teilte der Hamburg Airport am frühen Morgen mit. Aufgerufen zum
Warnstreik sind die Beschäftigten des Abfertigungsdienstleisters Aviation
Handling Services Hamburg GmbH AHS, die unter anderem für Check-in und
Boarding zuständig sind. Es könne zu weiteren Streichungen und deutlichen
Verzögerungen kommen, teilte der Flughafen mit. Ankünfte laufen
voraussichtlich wie geplant.
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen kritisierte die
Warnstreiks bei den Dienstleistern. „Erneut sind die Flughäfen die
Hauptbetroffenen, obwohl sie nicht an den Verhandlungen beteiligt und keine
Tarifpartei sind.“ Weil Gewerkschaften und Unternehmen keine Verständigung
erzielen, könnten Zehntausende Passagiere nicht kontrolliert werden und
hunderte Flüge fielen aus.
Die Aktion am Hauptstadtflughafen reiht sich ein in eine inzwischen lange
Liste an Streiks vor allem im Verkehr in den vergangenen Wochen. Zuletzt
wurden am Donnerstag, Freitag und Samstag Flughäfen bestreikt, die
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft legte zudem am Freitag stundenlang den
Bahnverkehr bundesweit lahm.
Der BER selbst wird zum dritten Mal im laufenden Jahr bestreikt, an
weiteren Tagen waren die Passagiere am BER von Arbeitsniederlegungen an
anderen Flughäfen indirekt betroffen. Beim Ausstand Mitte März fielen – wie
jetzt auch – sämtliche Abflüge von Passagierflügen aus, beim Warnstreik
Ende Januar hatte auch kein Flugzeug am BER landen können.
„Wir fordern den BDLS (Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen) noch
einmal nachdrücklich auf, am 27. und 28. April ein verhandlungsfähiges
Angebot vorzulegen und nicht weiter auf Zeit zu spielen, sonst drohen
weitere Streiks im Luftverkehr im Mai und an Pfingsten“, sagte Wolfgang
Pieper von der Gewerkschaft Verdi am Samstag zum laufenden Tarifkonflikt.
24 Apr 2023
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[1] /Tarifstreit-im-oeffentlichen-Dienst/!5916782
[2] /Personalmangel-an-Flughaefen/!5860904
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