Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Streit um Garnisonkirche in Potsdam: Appell fürs Rechenzentrum
> Mehr als 100 Unterzeichner*innen fordern ein Nebeneinander von
> Garnisonkirche und dem abrissbedrohten Kunsthaus. Darüber entscheiden
> muss die Stadt.
Bild: Platte an Retrokirche: Blick auf das Kunsthaus Rechenzentrum in Potsdam
Potsdam dpa | Mit einem öffentlichen Aufruf wollen Gegner des Wiederaufbaus
der Potsdamer Garnisonkirche zumindest einen [1][Erhalt des Kunst- und
Kreativhauses Rechenzentrum] neben dem wiederaufgebauten Kirchturm
erreichen. Ein direktes Nebeneinander der beiden Bauten könne deutsche
Geschichte lesbar machen, heißt es in dem „Appell für die Koexistenz von
Garnisonkirchturm und Rechenzentrum Potsdam“ der von der evangelischen
Martin-Niemöller-Stiftung getragenen Initiative „Lernort Garnisonkirche“.
Der Appell wurde bereits von mehr als 100 Erstunterzeichnern insbesondere
aus dem kulturellen Leben unterschrieben, wie die Initiative am Freitag
berichtete. Dazu gehören Filmemacher Andreas Dresen, der Chef der
Schlösser-Stiftung, Christoph Martin Vogtherr, und die Intendantin des
Potsdamer Hans Otto Theaters, Bettina Jahnke.
Der Sprecher der Stiftung Garnisonkirche, Wieland Eschenburg, verwies
darauf, dass die Stadt über die Zukunft des Rechenzentrums entscheiden
müsse. „Für einen Teilerhalt des Gebäudes auf städtischem Grund sind
Entscheidungen der Stadt Potsdam als Eigentümerin Voraussetzung“, meinte
er. „Darauf hat die Stiftung keinen Einfluss.“ Eschenburg lud alle
Unterzeichner zu Gesprächen ein, um offene Fragen zu klären.
Im vergangenen Jahr hatten die Stadt und der damalige
Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Garnisonkirche, Altbischof Wolfgang
Huber, [2][einen Kompromiss ausgehandelt], der den Streit in der
Stadtgesellschaft über den Wiederaufbau der einstigen preußischen
Militärkirche befrieden sollte: Verzicht auf das Kirchenschiff und
stattdessen Bau eines „Hauses der Demokratie“ mit einem neuen Plenarsaal
für die Stadtverordneten – das ehemalige Rechenzentrum aus DDR-Zeiten
sollte ein Teil des Hauses werden. Anfang März hatten die Stiftung und die
Fördergesellschaft dagegen erklärt, der Bau neben dem Turm müsse sich nach
der Kubatur des früheren Kirchenschiffs richten.
## Auch Christliche Initiativen wehren sich gegen Wiederaufbau
Die Garnisonkirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und 1968 auf
Geheiß der DDR-Führung gesprengt. Gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche
wenden sich mehrere Initiativen, darunter auch christliche. Die Gegner
sehen in dem historischen Bau ein Symbol des Militarismus und einen
Treffpunkt rechtsnationaler Bewegungen in den 1920er und 1930er Jahren. Die
Eröffnung des wiederaufgebauten Kirchturms ist für 2024 geplant.
21 Apr 2023
## LINKS
[1] /Rechenzentrum-in-Potsdam/!5789879
[2] /Garnisonkirche/!5877571
## TAGS
Potsdam
Stadtentwicklung
Garnisonkirche
Server
Kalter Krieg
Potsdam
Garnisonkirche
## ARTIKEL ZUM THEMA
Energieverbrauch Künstlicher Intelligenz: KI ist wie ein Backofen
Künstliche Intelligenz soll in der Klimakrise helfen. Die rechenintensiven
Modelle sind jedoch selbst Energiefresser. Forscher sehen Änderungsbedarf.
Die Wochenvorschau für Berlin: Es ist an der Zeit, sie umzustellen
Am Dienstag jährt sich der „Tag von Potsdam“, eine Ausstellung im
Kunstgewerbemuseum im Kulturforum liefert Blicke in die Zeit des Eisernen
Vorhangs.
Neues Museum in Potsdam: Widersprüchliche Stadt
In Potsdam hat das Minsk, ein Museum für Kunst der DDR, eröffnet. Endlich
eine Wertschätzung der Ostmoderne oder der gnädige Wink eines Mäzens?
Garnisonkirche: Potsdamer Kirchturmpolitik
Im Schatten des Wiederaufbaus des Garnisonkirchen-Turms könnte es eine
Lösung für das ehemalige Rechenzentrum geben. Dafür wäre ein Kompromiss
nötig.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.