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# taz.de -- Protestwelle der Letzten Generation: Berlin zum Stillstand bringen
> Klima-Aktivist:innen starten die bislang größte Blockade-Aktion. Von
> der Regierung fordern sie einen Klima-Bürgerrat.
Bild: Ausdauernd bei Wind und Wetter: Aktivist:innen der Letzten Generation bei…
Berlin taz | Wenn es darum geht, der Dringlichkeit der Klimakrise Nachdruck
zu verleihen, halten sich die Aktivist:innen der Letzten Generation
nicht zurück. „Wir sind hier, weil wir gemeinsam in eine Klimakatastrophe
rasen“, leitete LG-Aktivistin Lina Johnson die Pressekonferenz am Dienstag
in Berlin ein. In der Kreuzberger St.-Thomas-Kirche kündigte die Gruppe
eine Protestwelle an. Die soll am Mittwoch starten.
„Wir werden den Alltag unterbrechen und versuchen, [1][die Stadt zum
Innehalten] zu bewegen“, sagte Aktivistin Irene von Drigalski. Bis zum Ende
der Woche werde man sich vor allem auf das Regierungsviertel konzentrieren.
Ab Montag soll dann die gesamte Stadt blockiert werden. Zu der Aktion
reisen Aktivist:innen aus dem ganzen Bundesgebiet an, bislang hätten
sich über 800 auf der [2][Onlineplattform] registriert. Damit dürfte es die
bislang größte Protestaktion der Gruppe werden.
Dabei wollen sich die Aktivist:innen nicht nur auf Klebeaktionen
beschränken, sondern auch andere Protestformen nutzen. Im Vorfeld gab es
bereits Andeutungen, dass die Gruppe auch mit unangekündigten Demos,
sogenannten „Slow Walks“, den Verkehr blockieren will. Die
Aktivist:innen kündigten an, so lange stören zu wollen, bis ihre
Forderungen erfüllt sind. Die Regierung soll einen „Gesellschaftsrat“ aus
160 repräsentativ ausgelosten Mitgliedern einberufen. Der Rat soll
Maßnahmen erarbeiten, wie Deutschland die Nutzung fossiler Rohstoffe bis
2030 beendet. Dann soll der Bundestag über die Vorschläge abstimmen. In
anderen europäischen Ländern habe man mit solchen Demokratieformaten
bereits gute Erfahrungen gemacht, sagte von Drigalski. Generell ginge es
darum, endlich einen angemessenen Umgang mit der Klimakrise zu finden. „Die
Regierung hat bislang keinen Plan, wie sie die Klimaziele des
Parisabkommens einhalten will. So lange sind wir zum Widerstand
verpflichtet“, ergänzte Pressesprecherin Carla Hinrichs.
## Steigende Repression
Während die Forderung durchaus umsetzbar scheint, stehen die Vorzeichen für
einen Erfolg der Gruppe schlecht. Der Staat reagierte in letzter Zeit eher
mit [3][zunehmender Repression]. Erst am Montag wurden drei
Aktivist:innen in Heilbronn zu mehrmonatigen Haftstrafen ohne Bewährung
verurteilt, weil sie wiederholt an Klebe-Blockaden teilgenommen haben.
Entmutigen lassen wollen die Aktivist:innen sich davon nicht. „Allen,
die am Protest teilnehmen, ist bewusst, dass sie früher oder später im
Gefängnis landen können. Das ist schmerzhaft, aber angesichts der Situation
notwendig“, sagte Hinrichs.
20 Apr 2023
## LINKS
[1] /Riot-Days-der-Letzten-Generation/!5924833
[2] https://letztegeneration.de/
[3] /Urteil-zur-Letzten-Generation/!5928877
## AUTOREN
Jonas Wahmkow
## TAGS
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