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# taz.de -- Prozess gegen Ex-US-Präsident Trump: Der große Trubel bleibt aus
> Am Tag der Anklageverlesung gegen Ex-US-Präsident Donald Trump kommen
> Gegner und Befürworter zu Protesten zusammen. Kuriose Szenen aus New
> York.
Bild: „Keep America Great“: Pro-Trump Demonstranten am Dienstag, 04. April,…
New York taz | „Fröhlicher Anklagetag“, ruft ein Mann den Vorbeikommenden
per Megafon zu. Zusammen mit anderen Mitgliedern der Gruppe Rise and Resist
feiert er, dass Ex-Präsident Donald Trump angeklagt wird. „Der erste
Dominostein ist gefallen“, jubelt Kathleen Zea. Seit Trumps Amtsantritt im
Januar 2017 hat sie auf diesen Moment hingearbeitet. Sie hofft, dass
weitere Anklagen folgen. Denn: „Niemand steht über dem Gesetz.“ Wenige
Schritte entfernt ist die 55-jährige Susan Cerbo mit ihrem Cowgirlhut in
den Farben der US-Fahne gekommen. Sie unterstützt Trump mit derselben
Begeisterung, die sie 2017 verspürt hat, als sie von ihrem heimischen
Middletown in New Jersey nach Washington fuhr, um an seiner Amtseinführung
teilzunehmen.
Nichts, was seither passiert ist, hat sie beirrt. Die
[1][Schweigegeldzahlungen]? – „Das sind private Angelegenheiten.“ Und wenn
das Geld aus der Wahlkampfkasse kam? „Dann gilt dafür Verjährung.“ Die
telefonische Aufforderung an den Staatssekretär von Georgia, die 11.000
Stimmen zu finden, die Trump 2020 zum Wahlsieg fehlten? „Eine ganz normale
Anfrage.“ Der [2][Sturm des Kapitols] mit Tausenden, teils bewaffneten
Trump-Anhängern? „Haben Sie etwa nicht die Videos gesehen? Die Polizei hat
die Leute ins Kapitol gebeten und sie herumgeführt.“
An diesem [3][Dienstag, den 4. April], haben sich Befürworter und Kritiker
der Anklage gegen Trump auf den Straßen rund um die Gerichte in Lower
Manhattan versammelt. Zwei Hubschrauber sind am strahlend blauen Himmel zu
sehen. Ein Trump-Imitator erlaubt Selfies. Eine weiße Frau mit fettigem,
glattem Haar raunt einer schwarzen Frau zu, dass „Big Brother“ zuhört und
weist auf eine Reporterin, um deren Hals ein Presseausweis baumelt.
Um eine neuerliche Eskalation zu vermeiden, ist die New Yorker Polizei
zahlreich erschienen. Den kleinen Collect Pond Park, an dem Trump aus
seiner schwarzen Limousine steigt, hat die Polizei mit zwei Reihen von
hüfthohen Metallgittern quer durch die Mitte geteilt, um direkte
Begegnungen der beiden Lager zu vermeiden. Aber nur [4][ein paar Dutzend]
Leute sind gekommen. An den Absperrgittern rufen sie sich gegenseitig sowie
den viel zahlreicher vertretenen Reportern Slogans zu.
„Trump 2024 oder Tod“
Über vermeintlich gefährliche Covid-Impfstoffe, Geschlechtsumwandlung und
Abtreibung sowie andere Reizthemen. Ein Mann hält schweigend ein Schild mit
der Aufschrift hoch: „Trump 2024 oder Tod.“ Ein Jesusfreak auf der falschen
Seite der Absperrung warnt eine Rockband, die vor einem Transparent mit der
Aufschrift „Fuck Trump“ und einem erhobenen Mittelfinger auftritt: „Ihr
kommt in die Hölle.“
In dem Zirkus der Exzentrizitäten sitzt Don Folden auf einem Klappstuhl und
hält seine Nachricht hoch: „Hört auf, euch zu hassen, bloß weil ihr nicht
einer Meinung seid.“ Sowohl Trump-Unterstützer als auch Trump-Gegner
beglückwünschen den 70 Jahre alten Afroamerikaner dazu. Folden sagt: „9/11
war das letzte Mal, als wir uns einig waren.“
5 Apr 2023
## LINKS
[1] /Klage-gegen-Trumps-Ehemann-abgewiesen/!5579045
[2] /Sturm-auf-US-Kapitol/!5823638
[3] /Anklage-gegen-Donald-Trump/!5926639
[4] /Anklage-gegen-Trump/!5926646
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
Donald Trump
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Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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Mike Pence
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