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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Neue Welle von Raketenangriffen
> Russland greift erneut viele Städte der Ukraine mit Raketen an. Ziele
> sind Wohnhäuser und Infrastruktur. In Bachmut gehen die schweren Kämpfe
> weiter.
Bild: Auch die ukrainische Hauptstadt wurde getroffen – Rauch über Kyjiw im …
## Schwere Raketenangriffe auf Städte in der Ukraine
Russland hat wieder massive Raketenangriffe auf die Ukraine gestartet.
Betroffen von dem landesweiten Beschuss am frühen Donnerstag waren unter
anderem die Hauptstadt Kyjiw, die Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa und die
zweitgrößte Stadt [1][Charkiw], wie die Behörden mitteilten. Aber auch in
den Städten Schytomyr, Winnyzja und Riwne im Westen und in Dnipro und
Poltawa in der Landesmitte schlugen den Angaben zufolge Raketen ein.
Vielerorts fiel der Strom aus. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht
vor.
In Kyjiw gab es laut Bürgermeister Vitali Klitschko im Südwesten der Stadt
Explosionen. Einige Bewohner berichteten von Stromausfällen. Der Gouverneur
der Region Odessa, Maxym Martschenko, teilte auf Telegram mit, dass ein
massiver Raketenangriff eine Energieanlage in der Hafenstadt getroffen und
die Stromversorgung unterbrochen habe. Auch Wohngebiete seien getroffen
worden. „Die zweite Welle wird jetzt erwartet, daher rufe ich die Einwohner
der Region auf, in Bunkern zu bleiben!“, schrieb er auf Telegram.
Der Gouverneur der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine, Oleh Synehubow,
meldete mehr als 15 Attacken auf die Stadt Charkiw und die Umgebung. Auch
Wohngebäude seien getroffen worden. „Objekte der kritischen Infrastruktur
sind erneut ins Fadenkreuz der Besetzer geraten“, schrieb er in einem
Telegram-Post. Über das Ausmaß der Schäden oder mögliche Opfer wolle er
später weitere Details bekanntgeben. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow
berichtete auf Telegram, es gebe in einigen Teilen der Stadt Probleme mit
der Elektrizität.
Die Eisenbahngesellschaft der Ukraine meldete Stromausfälle in einigen
Gebieten. Bei fünf Zügen gebe es Verspätungen von mehr als einer Stunde,
zehn Züge seien mehr als 30 Minuten verspätet. In den Regionen Kyjiw,
Dnipropetrowsk, Donezk und Odessa wurde als eine Vorsichtsmaßnahme der
Strom abgeschaltet. (rtr/ap)
## Stromausfall am AKW Saporischschja
Auch am von russischen Truppen besetzten [2][Atomkraftwerk Saporischschja]
kam es laut ukrainischen Angaben nach einem Raketenangriff zu einem
Stromausfall. Die von russischen Truppen besetzte Anlage in der südlichen
Stadt Enerhodar werde derzeit über Dieselgeneratoren notversorgt, teilte
Enerhoatom am Donnerstagmorgen auf Telegram mit. Der Kraftstoff reiche für
zehn Tage. Es handele sich bereits um das sechste Mal seit Beginn des
russischen Angriffskriegs vor mehr als einem Jahr, dass das AKW in den
Notbetrieb gehen müsse, hieß es.
Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko sprach auf Facebook
von einem „barbarischen, massiven Angriff“ der Russen. Ein Sprecher des
russischen Atomkraftwerkbetreibers Rosenergoatom bestätigte der Agentur
Interfax die Abtrennung vom regulären Stromnetz. Zugleich warf er der
ukrainischen Seite vor, die Versorgung ohne erkennbaren Grund gekappt zu
haben. (rtr/dpa)
## Ukraine will Bachmut trotz schwerer Kämpfe halten
Der ukrainische Generalstab berichtete am Mittwochabend von fortgesetzten
russischen Angriffen an allen Abschnitten der Front. Auch die fast
eingeschlossene Stadt [3][Bachmut] werde weiter angegriffen. Die russische
Seite setzt dort neben der regulären Armee auch die private Söldnertruppe
Wagner ein. Im Raum steht immer wieder ein taktischer Rückzug der
bedrängten Ukrainer aus der Stadt. Allerdings hat die Kyjiwer Führung
beschlossen, Bachmut weiter zu verteidigen.
Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar bezeichnete das Ausharren der
ukrainischen Truppen in Bachmut als Erfolg. „Alle wollen Nachrichten von
befreiten Gebieten, und das wird als Sieg bezeichnet. Doch ist es bereits
ein Sieg, dass unsere tapferen Soldaten monatelang den Feind und die
stärksten und professionellsten Wagner-Einheiten dort vernichtet haben“,
sagte Maljar im Fernsehen. Es sei auch ein Erfolg, dass eine große Anzahl
feindlicher Kräfte gebunden und damit das Offensivpotenzial des Gegners
gesenkt werde. „Das heißt, man muss eben an dieser Stelle (weiter)
verteidigen“, sagte Maljar zum Festhalten der Militärführung an Bachmut.
In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNN verteidigte auch Präsident
Selenski die Entscheidung, seine Truppen weiter in Bachmut zu lassen. In
Russlands Krieg gegen sein Land sei Bachmut von entscheidender
strategischer Bedeutung. „Nach Bachmut könnten sie weitergehen. Sie könnten
nach Kramatorsk gehen, nach Slowjansk“, sagte Selenski mit Blick auf die
russischen Angreifer. Sollte Bachmut fallen, sei den Russen der Weg in
andere Landesteile offen, sagte Selenski. „Deswegen stehen unsere Jungs
dort.“ (dpa/rtr)
9 Mar 2023
## LINKS
[1] /Folgen-des-Ukrainekriegs-in-Charkiw/!5909328
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[3] /Lage-im-Donbass/!5919370
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