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# taz.de -- Joe Bidens Rede in Warschau: Mobilisierung vor dem Königsschloss
> US-Präsident Joe Biden beschwört in Warschau die Einheit des Westens und
> der Nato und die Solidarität mit der Ukraine. Wichtigstes Wort: Freiheit.
Bild: Beschwört die Stärke und Einheit des Westens: Joe Biden in Warschau
Berlin taz | Es war eine Mobilisierungsrede, die US-Präsident Joe Biden an
diesem Dienstagabend in Warschau gehalten hat. Einen Tag nach seinem
unangekündigten [1][Besuch bei Ukraines Präsident Wolodimir Selenski in
Kyjiv] und nur wenige Stunden, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin
in Moskau seine [2][Rede zur Lage der Nation] gehalten hatte, beschwor
Biden die Einheit des Westens und der Nato an der Seite der Ukraine.
Zukünftige Schritte, von neuen Waffenlieferungen über neue Sanktionen bis
zu etwaigen diplomatischen Schritten, hatte Biden nicht zu verkünden.
Gerichtet an das polnische und osteuropäische Publikum, drehte sich Bidens
Rede um das Wort „Freiheit“. Er erwähnte den polnischen Kampf gegen die
kommunistische Diktatur in einem Atemzug mit den inzwischen weitgehend
niedergeschlagenen Protesten in Belarus und dem Kampf gegen russische
Einmischung in Moldau.
Biden beschwor die Nato als Erfolgsmodell. Habe Putin geglaubt, der Angriff
auf die Ukraine werde zur einer Finnlandisierung der Nato führen, habe er
in Wirklichkeit die Natoisierung Finnlands bewirkt, sagte Biden. Das kann
auch als gar nicht so indirekter Hinweis an die türkische Regierung
verstanden werden, den [3][Widerstand gegen den Nato-Beitritt Schwedens],
das gemeinsam mit Finnland um Aufnahme gebeten hatte, jetzt endlich
aufzugeben.
Und Biden beschwor die Einheit der Nato: „Wir stehen zur Nato und zum
Artikel 5,“ rief Biden aus, „ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf
alle.“ Die Hervorhebung des Beistandsparagrafen im Rahmen der laufenden
Tagung der Nato-Ostflankenmitgliedsstaaten dürfte vor allem bei den
baltischen Staaten gut angekommen sein, aber auch in Polen selbst.
## Lob für Polen
Auffällig deutlich lobte Biden die große Bereitschaft Polens zur Aufnahme
von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Polen wisse auch aus seiner
Geschichte heraus das Wort „Solidarität“ zu würdigen, sagte Biden.
„Solidarität“ hieß die 1980 in Danzig gegründete unabhängige Gewerkscha…
Direkt auf Putins Rede ging Biden nur an einer Stelle ein. Niemals habe der
Westen vorgehabt, Russland anzugreifen, wie es Putin behauptet hatte. „Die
Vereinigten Staaten und die europäischen Nationen wollen Russland nicht
kontrollieren oder zerstören“, sagte Biden.
Er machte sich nicht die Mühe einer Geschichtsdarstellung, die sich an der
Version des russischen Präsidenten abarbeitet, der Westen und nicht
Russland habe diesen Krieg begonnen. Allerdings sagte Biden, vermutlich mit
Rücksicht auf seine selbst nicht gerade LGBTQ-freundlichen Gastgeber*innen,
auch nichts zu Putins erneuten Ausfällen gegen gleichgeschlechtliche
Lebensweisen – etwas, was er in den USA in jedem Fall getan hätte.
21 Feb 2023
## LINKS
[1] /Biden-bei-Selenski-in-Kyjiw/!5917021
[2] /Putins-Rede-an-die-Nation/!5917684
[3] /Geplanter-Nato-Beitritt-Schwedens/!5911288
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Joe Biden
Polen
Nato
Wladimir Putin
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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Joe Biden
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