| # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wie sieht Atommüll aus? | |
| > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche | |
| > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Tom, 9 Jahre alt. | |
| Bild: Atommüllfässer, die auf ihre Endlagerung warten | |
| Über [1][Atommüll] streiten sich sehr viele Menschen. Niemand will ihn in | |
| seiner Nähe haben. Wenn es im Fernsehen oder in der Zeitung darum geht, | |
| sieht man nie den Atommüll selbst, sondern nur gelbe Fässer mit | |
| Warnsymbolen. Tom, du hast uns gefragt, wie der Atommüll darin eigentlich | |
| aussieht. Das ist eine gute Frage. In so ein Fass kann man nämlich nicht | |
| einfach reingucken. Das wäre sehr gefährlich, denn von Atommüll gehen | |
| radioaktive Strahlen aus. Die kann man weder sehen noch hören. Sie sind | |
| können aber schlimme Verletzungen und Krankheiten auslösen, an denen man | |
| sogar sterben kann. | |
| Nun zu deiner Frage: Atommüll kann ganz unterschiedlich aussehen. Um sich | |
| das besser vorstellen zu können, muss man erst mal ein bisschen verstehen, | |
| wie Atomkraftwerke funktionieren – denn aus denen kommt der Atommüll. Mit | |
| Atomkraftwerken kann man Strom herstellen. | |
| Der kommt dann durch Leitungen bis in unsere Steckdosen, damit wir | |
| elektrische Geräte benutzen können, also zum Beispiel Computer, Lampen oder | |
| Waschmaschinen. In Atomkraftwerken spaltet man die Kerne von Atomen. Das | |
| sind winzige Teilchen, aus denen alle Materialien auf der Welt bestehen. | |
| Bei der Kernspaltung entsteht Wärme – eine Form von Energie, die man gut in | |
| Strom umwandeln kann. Man nutzt dafür Atome des Stoffs Uran, in dem | |
| besonders viel Energie steckt. Das Problem: Uran ist radioaktiv. | |
| Alles, was mit der Strahlung in Kontakt gekommen ist, muss später als | |
| Atommüll entsorgt werden. Da ist zuerst einmal das Uran selbst, das man für | |
| die Nutzung im Atomkraftwerk in kleine graue Stückchen oder Kügelchen | |
| presst. Hinzu kommen die Behälter, in denen das Uran drin ist. Das können | |
| Rohre aus Metall oder Kugeln aus einem Mineral namens Graphit sein. Das ist | |
| der gefährlichste Teil des Atommülls, der hochradioaktiv ist. | |
| ## 1 Million Jahre | |
| Auch alte Werkzeuge, Bauteile und sogar die Schutzkleidung von | |
| Mitarbeiter:innen aus Atomkraftwerken gehören zum Atommüll, weil auch | |
| sie noch mit Strahlung belastet sind. Mit der Zeit nimmt die Strahlung des | |
| Atommülls ab, das dauert aber sehr lange. | |
| Hochradioaktiver Atommüll muss bis zu 1 Million Jahre von allen Lebewesen | |
| ferngehalten werden. Das ist eine unglaublich lange Zeit. Wir wissen gar | |
| nicht, was für Lebewesen in der Zwischenzeit auf der Erde leben werden und | |
| wie wir ihnen sagen können, dass sie auf keinen Fall an die Fässer gehen | |
| dürfen. | |
| Weil das alles so kompliziert und gefährlich ist, will Deutschland [2][bald | |
| aufhören, Atomkraftwerke zu benutzen]. Zum Glück kann man Strom auch anders | |
| herstellen, etwa mit Windrädern oder Solaranlagen. | |
| 4 Mar 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Susanne Schwarz | |
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