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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Massive Schäden am Energiesy…
> Die russischen Raketenangriffe am Freitag trafen offenbar mehrere Wärme-
> und Wasserkraftwerke in der Ukraine. Russland soll die Hälfte seiner
> Panzer verloren haben.
Bild: Bakhmut am 10. Februar: „Bakhmut liebt die Ukraine“
## Wiederherstellung der Stromversorgung stagniert
Der massive russische Raketenangriff vom Freitag hat nach Angaben des
Versorgers Ukrenerho beträchtliche Schäden am Energiesystem der Ukraine
angerichtet. Mehrere Wärme- und Wasserkraftwerke seien getroffen worden,
sagte der Chef des Konzerns, Wolodymyr Kudryzkyj, am Freitagabend im
ukrainischen Fernsehen. Besonders schwierig sei die Lage im Gebiet Charkiw.
Durch den Angriff seien die Pläne zur [1][Wiederherstellung der
ukrainischen Stromversorgung] zurückgeworfen worden, sagte Kudryzkyj. „Aber
es ist erneut keine Katastrophe passiert.“ Auch die 14. russische
Angriffswelle seit vergangenem Oktober habe ihr Ziel nicht erreicht, das
Energiesystem zu zerstören.
Die Kernkraftwerke Riwne und Südukraine mussten aber wegen der Instabilität
im Netz ihre Produktion drosseln, wie die Internationale Atomenergiebehörde
(IAEA) in Wien mitteilte. Im AKW Chmelnyzkyj wurde ein Reaktorblock
abgeschaltet. Die russische Armee schoss am Freitag nach Kiewer Zählung
etwa 100 Raketen und Marschflugkörper sowie zahlreiche Drohnen auf die
Ukraine ab. (dpa)
## Russland – Angriffe am Freitag galten Rüstungsindustrie
Russland bezeichnet die von der Ukraine [2][am Freitag gemeldeten
Luftangriffe] als schweren Angriff auf wichtige Einrichtungen der
Energieversorgung der ukrainischen Rüstungsindustrie. Zugleich sei der
Bahntransport von Waffen und Munition aus dem Ausland unterbrochen worden,
teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Die Ukraine hatte am Freitag von Angriffen unter anderem durch 100
russische Raketen gesprochen, von denen 61 abgeschossen worden seien.
Russland bestreitet Angriffe auf zivile Einrichtungen, hat aber mit
Angriffen auf Versorgungseinrichtungen wiederholt Millionen Ukrainer im
Winter von Fernwärme und Strom abgeschnitten. (rtr)
## Russland hat etwa Hälfte seiner Panzer in Ukraine verloren
Knapp ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine
hat Moskau nach Einschätzungen aus Washington bei der Invasion bereits die
Hälfte seiner Panzer verloren. „Vermutlich die Hälfte des Hauptbestands an
Panzern“ der russischen Armee sei „von der Ukraine zerstört oder
beschlagnahmt“ worden, sagte am Freitag Celeste Wallander, Staatssekretärin
im Pentagon. Die russischen Streitkräfte setzten derweil ihre Angriffe auf
die Infrastruktur in der Ukraine fort.
Wallander machte bei einer Online-Veranstaltung der Denkfabrik Center for a
New American Security keine weiteren Angaben zur Zahl der nach
US-Einschätzung beschlagnahmten und zerstörten Panzer. Die Ukraine soll
ihrerseits in den kommenden Wochen von mehreren westlichen Verbündeten
Kampfpanzer erhalten.
Bereits im März sollen Challenger-2-Kampfpanzer aus Großbritannien
ankommen, Deutschland will in einer Koalition mit anderen Staaten bis April
ein Bataillon an Leopard-2-Panzern liefern. Die zugesagte Lieferung von
Abrams-Panzern aus den USA dürfte noch mehrere Monate beanspruchen. (afp)
## Jahrelange zähe Kämpfe
Der russische Söldner-Chef Jewgeni Progoschin erwartet nach eigenen Angaben
noch jahrelange zähe Kämpfe in der Ukraine. Die von Russland geplante
Eroberung der Regionen Donezk und Luhansk könnte anderthalb bis zwei Jahre
in Anspruch nehmen, sagt der Chef der Wagner-Gruppe in einem von einem
russischen Militärblogger veröffentlichten Interview-Video. Wenn ein
Vordringen weiter nach Westen bis zum Fluss Dnipro gewünscht sei, so werde
dies etwa drei Jahre in Anspruch nehmen. (rtr)
## Lula liefert keine Munition für die Ukraine
Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva verteidigt seine
Entscheidung, die vom Westen zur Unterstützung der ukrainischen
Verteidigung angeforderte [3][Artilleriemunition aus deutscher Produktion
nicht zu liefern]. „Wenn ich die Munition schicken würde, würde ich mich in
den Krieg einmischen“, sagt Lula auf CNN. „Ich will nicht in den Krieg
eintreten. Ich will Frieden.“ (rtr)
## Russland erklärt nationale Prominente zu ausländischen Agenten
Das russische Justizministerium stuft weitere russische Persönlichkeiten
als ausländische Agenten ein. Die Nachrichtenagentur Tass zitiert eine
Erklärung des Ministeriums, das zum Beispiel Zemfira, eine beliebte
russische Sängerin, „die Ukraine offen unterstützt, Konzerte in
unfreundlichen Ländern gegeben und sich dabei gegen die besondere
Militäroperation ausgesprochen und Unterstützung aus dem Ausland erhalten“
habe.
Zemfira hatte, nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, Russland
verlassen und sich in Frankreich niedergelassen. Auch
[4][Oppositionspolitiker Dmitri Gudkow] ist nach Angaben des Ministeriums
jetzt auf die Agenten-Liste gesetzt worden. (rtr)
11 Feb 2023
## LINKS
[1] /Stromausfall-in-der-Ukraine/!5902740
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5914973
[3] /Deutsche-Panzer-in-der-Ukraine/!5913021
[4] /Putin-Konkurrent-verlaesst-Russland/!5773145
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