Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Erneut massive Luftangriffe
> Russische Raketen sollen den Luftraum von Moldau und Rumänien verletzt
> haben. Selenski bekommt die höchste französische Auszeichnung.
Bild: Während massiver russischer Raketenangriffe in Kyjiw am Freitag suchen M…
## Russische Raketen haben Luftraum von Moldau und Rumänien verletzt
Bei der neuen russischen Angriffswelle haben nach ukrainischen Angaben zwei
Raketen den rumänischen und moldawischen Luftraum durchquert. Zwei vom
Schwarzen Meer aus abgefeuerte Kaliber-Raketen seien erst in den Luftraum
der Republik Moldau eingedrungen und hätten dann den rumänischen Luftraum
durchflogen, bevor sie in die Ukraine gelangt seien, sagt der
Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj. Die
Zeitung „Ukrainska Prawda“ zitierte den Sprecher der Luftwaffe mit den
Worten, die Ukraine habe die Möglichkeit gehabt, die Raketen abzuschießen,
habe dies aber nicht getan, weil sie die Zivilbevölkerung im Ausland nicht
habe gefährden wollen.
Die Führung in Moldau sprach von einer Rakete und bestellte aus Protest
dagegen den russischen Botschafter ein. Rumänien erklärt, die Rakete sei in
den Luftraum der Republik Moldau vorgedrungen, aber nicht in den
rumänischen. Russland äußerte sich zunächst nicht dazu. (rtr)
## Massive russische Raketen- und Drohnenangriffe
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs am Freitagmorgen
„massive“ Raketen- und Drohnenangriffe auf die Regionen Charkiw,
Saporischschja und Kyjiw gestartet. Ziel der Angriffe seien Städte und
kritische Infrastruktur der Ukraine gewesen, erklärte die ukrainische
Luftwaffe. Russland habe dabei mindestens sechs Marschflugkörper des Typs
Kalibr, bis zu 35 Luftabwehrraketen vom Typ S-300 sowie sieben Drohnen
iranischer Bauart eingesetzt. (afp)
🐾 Der [1][taz-Autor Juri Larin hat im Januar eine Reportage über die
zerstörte Stadt Charkiw] veröffentlicht. In Charkiw haben fast 150.000
Menschen ihre Wohnung verloren. Der Wiederaufbau geht nur schleppend voran.
Deshalb packen die Bewohner selbst mit an.
🐾 Das Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja ist seit Monaten von den
russischen Truppen besetzt. Der [2][taz-Ukraine-Korrespondent Bernhard
Clasen] hat darüber ausführlich berichtet.
## Höchste Auszeichnung Frankreichs für Selenski
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat seinen ukrainischen Kollegen
Wolodimir Selenski auf eine Stufe mit dessen Kriegsgegner Wladimir Putin
gestellt. Macron verlieh Selenski am Donnerstag das Großkreuz der
Ehrenlegion, um die Tapferkeit der Ukraine im Kampf gegen die russische
Invasion zu ehren. Diese höchste Auszeichnung Frankreichs trägt allerdings
auch Putin, der die Invasion befohlen hat. Der russische Staatschef bekam
das Großkreuz 2006 [3][vom damaligen französischen Präsidenten Jacques
Chirac] verliehen.
Aktivisten und Abgeordnete fordern, Putin den Orden wegen seines
Angriffskrieges wieder wegzunehmen. Macron sagte am Freitag, eine solche
Entscheidung habe große Bedeutung. „Sie sollte im richtigen Augenblick
gefällt werden“, sagte Macron und verwies darauf, dass Putin nicht der
Erste wäre, dem er das Großkreuz wieder aberkennen würde. 2017 hatte Macron
die Auszeichnung des Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein rückgängig
gemacht, dem schwere sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden. Auf der Liste
der einstigen Großkreuzträger findet sich auch der frühere
Tour-de-France-Star Lance Armstrong, dem seine Siege wegen Dopings
aberkannt worden sind. (ap)
## Portugal will drei Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A6 liefern
Der portugiesische Regierungschef António Costa hat der Ukraine drei
moderne [4][Kampfpanzer des Typs Leopard 2A6] zugesagt. Das erklärte der
sozialistische Politiker beim EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel, wie die
staatliche portugiesische Nachrichtenagentur Lusa meldete. Als möglichen
Zeitpunkt der Entsendung hatte Costa schon zuvor im staatlichen TV-Sender
RTP einen auf europäischer Ebene anvisierten Zeitraum „bis Ende März“
genannt.
Sein Land werde der Ukraine „alle Unterstützung für den Kampf“ zukommen
lassen, zu der Portugal in der Lage sei, betonte Costa in Brüssel kurz vor
einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodimir Selenski. „Es wäre
eine Tragödie für die Welt, wenn der Krieg mit einem Sieg“ Russlands enden
würde, einem Land, das als Aggressor „gegen das Völkerrecht“ verstößt u…
„das Recht auf Unversehrtheit der Grenzen, das Recht auf Souveränität der
Völker und das Recht auf Selbstbestimmung jeder Nation“ missachte, zitierte
Lusa den portugiesischen Regierungschef weiter.
Portugal verfügt über insgesamt 37 Leopard 2A6, die vor Jahren gebraucht
den Niederlanden abgekauft wurden.
In Berlin hatte die Bundesregierung am 25. Januar angekündigt, 14 Leopard
2A6 an die Ukraine zu liefern, nachdem Polen schon eine Liefergenehmigung
für ältere Leopard 2A4 beantragt hatte. (dpa)
## Scholz bittet EU-Partnerstaaten um Panzerlieferungen
Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach eigenen Angaben EU-Partner am Rande
[5][des EU-Sondergipfels] gebeten, Zusagen für Panzerlieferungen an die
Ukraine auch einzuhalten. „Ich hoffe, dass dies am Ende gelingt“, sagt er.
Deutschland bemühe sich, die Strukturen für den Einsatz der Kampfpanzer zu
schaffen und kümmere sich um Training, Ersatzteile und Munition. „Mein
Eindruck ist: Das läuft“, fügt er auf die Frage hinzu, ob Deutschland die
eigene Zusage einhalte, 14 Leopard-2-A6-Kampfpanzer bis Ende März zu
liefern.
Die Ukraine hat wieder landesweit Luftalarm ausgerufen. Die Behörden warnen
vor möglichen russischen Raketenangriffen und fordern die Menschen auf,
Schutzräume aufzusuchen. „Es besteht eine große Gefahr eines
Raketenangriffs“, sagt der Chef der Militärverwaltung der Hauptstadt Kiew,
Serhij Popko. Die Luftalarmsirenen dürften nicht ignoriert werden. Die
russischen Streitkräfte haben in den vergangenen Monaten mehrfach massive
Luftangriffe vor allem auf die Energie-Infrastruktur in der Ukraine
gestartet. (rtr)
## Offensive Moskaus im Osten der Ukraine im Gange
Die erwartete neue Offensive Moskaus ist im Osten der Ukraine im Gange. Auf
die Frage im ukrainischen Fernsehen, ob Pawlo Krylenko, Gouverneur der
östlichen Region Donezk der Meinung sei, die russische Offensive habe
bereits begonnen, sagte er: „Ja, definitiv.“ Vor allem in Städten wie
Bachmut, Awdijwka und Wuhledar, die schon die blutigsten Kämpfe des Krieges
erlebt hatten, „eskalieren die Kräfte und Mittel des Feindes mit täglicher
Intensität. Sie versuchen, diese Gebiete und wichtigen Städte einzunehmen,
um neue Erfolge zu erzielen.“ Der Jahrestag der russischen Invasion am 24.
Februar rückt näher, und Voraussagen Kiews entsprechend intensiviert Moskau
seine Angriffe, um mit Fronterfolgen prahlen zu können. (rtr)
## Frühere Nato-Mitgliedschaft für Finnland?
Die finnischen Parlamentsfraktionen werden voraussichtlich am heutigen
Freitag darüber beraten, wann sie die Nato-Gründungsverträge ratifizieren
werden. Dies könnte zu einer früheren Nato-Mitgliedschaft Finnlands führen,
vor der des benachbarten Schweden. Die beiden nordischen Länder hatten sich
kurz nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im vergangenen Jahr um die
Nato-Mitgliedschaft beworben. Während die meisten Mitgliedstaaten die
Anträge der nordischen Länder ratifiziert haben, [6][muss die Türkei dies
noch tun]. Die Regierung in Ankara hat erklärt, sie könne zunächst einer
Aufnahme Finnlands zustimmen, jedoch noch nicht der von Schweden. (rtr)
10 Feb 2023
## LINKS
[1] /Folgen-des-Ukrainekriegs-in-Charkiw/!5909328
[2] /Konflikt-um-AKW/!5900013
[3] /!1098367/
[4] /Panzerlieferungen-an-die-Ukraine/!5913649
[5] /Streit-ueber-Inflation-Reduction-Act/!5911021
[6] /Geplanter-Nato-Beitritt-Schwedens/!5911288
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Ukraine
Charkiw
Leopard 2
Leopard-Panzer
Wolodymyr Selenskij
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Russland
## ARTIKEL ZUM THEMA
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Göring-Eckardt kritisiert „Manifest f�…
Die Bundestagsvizepräsidentin kritisiert das von Sahra Wagenknecht
initiierte „Manifest für den Frieden“. Die Stromversorgung im Gebiet
Charkiw bleibt mangelhaft.
Selenski auf Europavisite: Eine Antwort schuldig
Solidarität mit der Ukraine? Ist im Westen längst zur Floskel verkommen.
Umso nötiger ist eine klare Ansage, was das konkret heißt – und was nicht.
Ukrainischer Präsident in Brüssel: Empfangen wie ein Held
Selenski wird bei seinem Besuch im EU-Parlament gefeiert. Und Meloni ist
sauer, weil Macron sie nicht zum Essen eingeladen hat.
Bauteile für Russland: Verdacht auf Sanktionsverstoß
Der Westen will Russlands Kriegswirtschaft isolieren. Offenbar lieferte
eine deutsche Firma trotz Verbots Elektronikbauteile nach Russland.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.