# taz.de -- Gender Pay Gap: Frauen verdienen 18 Prozent weniger | |
> In Deutschland herrscht keine Geschlechtergerechtigkeit beim Gehalt. Das | |
> liegt nicht nur daran, dass Frauen in schlechter bezahlten Berufen | |
> arbeiten. | |
Bild: Männer verdienen noch immer mehr – auch wenn die Gender Pay Gap langfr… | |
BERLIN rtr | Frauen verdienen in Deutschland knapp ein Fünftel weniger als | |
ihre männlichen Kollegen. Sie erhielten im vergangenen Jahr | |
durchschnittlich 20,05 Euro pro Stunde – und damit 4,31 Euro oder 18 | |
Prozent weniger als Männer (24,36 Euro). Das teilte das Statistische | |
Bundesamt am Montag mit. | |
Wegen einer geänderten Methodik lasse sich die Entwicklung nicht direkt mit | |
den Vorjahren vergleichen. Im langfristigen Vergleich sank der | |
[1][geschlechterspezifische Lohnabstand] (Gender Pay Gap) aber: Zu Beginn | |
der Erhebung 2006 machte er noch 23 Prozent aus. In Ostdeutschland liegt | |
der Verdienstunterschied aktuell mit sieben Prozent [2][weit unter dem im | |
Westen] mit 19 Prozent. | |
Die Unterschiede sind den Angaben zufolge vor allem darauf zurückzuführen, | |
dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und | |
Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. „Zum | |
anderen arbeiten Frauen [3][häufiger in Teilzeit], was auch mit geringeren | |
durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht“, so die | |
Statistiker. Mit diesen Faktoren ließen sich insgesamt 63 Prozent des | |
Lohnunterschieds erklären. | |
Die verbliebenen 37 Prozent „können nicht durch die im Schätzmodell | |
verfügbaren Merkmale erklärt werden“, hieß es. Auch bei vergleichbarer | |
Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie bleibt demnach noch ein | |
Verdienstunterschied: Dieser sogenannte bereinigte Gender Pay Gap wird auf | |
7 Prozent beziffert. | |
„Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Unterschiede geringer ausfallen | |
würden, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für | |
die Analyse zur Verfügung stünden – etwa Angaben zu Erwerbsunterbrechungen | |
aufgrund von Schwangerschaft, Geburt von Kindern oder Pflege von | |
Angehörigen“, so das Statistische Bundesamt. Der bereinigte Gender Pay Gap | |
sei daher „als ‚Obergrenze‘ für Verdienstdiskriminierung zu verstehen“. | |
30 Jan 2023 | |
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