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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Es ist Bewegung in der Stadt
> Was dieses Winterferienwoche alles bringt: Die autofreie Friedrichstraße,
> ein Radnetz-Monitoring und eine Kiezkonferenz der Bewegung Genug ist
> genug.
Bild: Die Friedrichstraße in Mitte ist nun wieder für Autos geschlossen und w…
Berlin taz | Zugegeben, es ist nicht so richtig klasse Radfahrwetter da
draußen. Wenn es nicht gerade regnet, friert man mit dem Hintern am Sattel
fest. Aber sei's drum, allein weil die Autos ab Montag zum wiederholten
Male und nun hoffentlich dauerhaft am Befahren der Friedrichstraße zwischen
Französischer und Leipziger Straße gehindert werden, lohnt sich der Tritt
in die Pedale.
Nur bitte nicht mit zu viel Schwung: Das von Verkehrssenatorin Bettina
Jarasch (Grüne) angekündigte Fußgängerzonenkonzept für die 500 Meter
Friedrichstraße sollen zwar erst nach der Wahl am 12. Februar konkreter
werden. Ein bisschen mehr freiwillige Rücksichtnahme auf die
Fußgänger*innen als beim letzten Feldversuch [1][“Autofreie
Friedrichstraße“] wären aber durchaus erfreulich.
Egal, wie toll diese Fußgängerzone nun irgendwann wird – und mal abgesehen
von der Frage, ob die Berliner*innen überhaupt darauf gewartet haben,
in der Friedrichstraße teure Handtaschen oder Luxusuhren shoppen zu gehen:
Natürlich ist es ein Signal, wenn diese über die Grenzen der Landespolitik
hinaus bekannte Straße eine No-go-Area für SUVs wird. Da geht es nämlich um
grundsätzliche Vorstellungen von autofreien Innenstädten, wie auch die
Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch am Freitag auf einem
t[2][az-Podium zum Wahlkampf ums Abgeordnetenhaus] sagte.
## Drängendere Rad- und Fußwegprojekte
Genauso klar ist: Die Friedrichstraße ist zwar symbolisch wichtig – aber
für viele Berliner*innen dürfte es bekanntlich drängendere Rad- und
Fußwegprojekte geben. Wie viele, oder besser: wie wenige davon realisiert
wurden seit Verabschiedung des Mobilitätsgesetzes vor fünf Jahren, will die
Initiative Changing Cities am Dienstag verdeutlichen. Dann wollen die
Verkehrswende-Lobbyist*innen ihr [3][Radnetz-Monitoring] vorstellen.
Am Sonntag ruft die Initiative zudem zum [4][Marathon-Ride] durch Berlin
mit Start und Ziel am Brandenburger Tor. Eine Woche vor der
Wahlwiederholung zum Abgeordnetenhaus will man das auch als Zeichen
verstanden wissen: „Bis es endlich ein vollständiges Radnetz gibt, nehmen
wir uns eben die ganze Straße.“ Los geht's um 13 Uhr, entlang der Strecke
des Berlin-Marathons; Zwischenkundgebungen sorgen für Pausen.
Wer lieber anders aktiv werden will: Am Montag ruft die vom
links-sozialistischen Jacobin Magazin initiierte und inzwischen von
Gewerkschaften unterstützte Bewegung [5][„Genug ist genug“ zur
Kiezkonferenz] ins City Kino Wedding. Ab 18.30 Uhr will man über steigende
Preise und soziale Spaltung diskutieren – und wie man den Frust, so er denn
noch da ist nach Gaspreisdeckel und Einmalzahlungen, auf die Straße bringt.
– So viel Bewegung in der Stadt: wie schön.
30 Jan 2023
## LINKS
[1] /Autofreie-Friedrichstrasse-in-Berlin/!5911611
[2] /taz-Talk-zur-Berlin-Wahl-mit-Jarasch-3/!5911814
[3] https://changing-cities.org/monitoring-des-berliner-radnetzes-erste-ergebni…
[4] https://changing-cities.org/verkehrswende-durchziehen/
[5] https://www.wirsagengenug.de/rally/
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Friedrichstraße
Verkehrswende
Berlin-Wedding
Bettina Jarasch
Marathon
Wochenkommentar
A100
Paris
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