Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Sorge um emeritierten Papst: Benedikt XVI. schwer krank
> Der Gesundheitszustand des emeritierten Papstes hat sich laut Vatikan
> stark verschlechtert. Nachfolger Franziskus bat um ein „spezielles Gebet“
> für den 95-Jährigen.
Bild: Vatikan, Anfang Dezember 2022: der emeritierte Papst Benedikt XVI
Rom dpa | Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist nach Auskunft seines
[1][Nachfolgers Franziskus] sehr krank. „Denkt an ihn, er ist sehr krank.
Und bittet den Herrn, ihn zu trösten und zu unterstützen in diesem Zeugnis
der Liebe zur Kirche, bis zum Ende“, sagte Franziskus am Mittwoch gegen
Ende der Generalaudienz im Vatikan. Er bat die Gläubigen um ein „spezielles
Gebet“ für den 95-jährigen Benedikt. Weitere Details nannten Franziskus und
der Heilige Stuhl zunächst nicht.
Der gebürtige Bayer Joseph Ratzinger, der 2005 zum Nachfolger von Johannes
Paul II. gewählt wurde, war der erste deutsche Papst seit fast 500 Jahren.
[2][Seit seinem Rücktritt 2013] lebt er relativ abgeschieden in einem
Kloster im Vatikan. Vor seinem Pontifikat war Benedikt langjähriger Präfekt
der Glaubenskongregation und damit oberster Wächter über die katholische
Lehre gewesen.
Zuletzt hieß es seit Monaten, dass Benedikt körperlich schwach sei und kaum
noch sprechen könne. Geistig aber sei er den Umständen entsprechend fit. In
unregelmäßigen Abständen empfing Benedikt, der von seinem langjährigen
Wegbegleiter Georg Gänswein sowie Ordensschwestern betreut wird, auch noch
Besuch.
Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, sagte im
oberbayerischen Bad Tölz bei der diözesanen Eröffnung der Sternsingeraktion
2023, er kenne die Nachricht über den Zustand Benedikts. „Aber für uns
gilt, dass wir im Gebet verbunden sind.“ Er habe Benedikt im September
zuletzt gesehen.
## Nachfolger des Jahrhundert-Papstes
„Die Lage ist sicher sehr ernst“, sagte Benedikts langjähriger Weggefährte
und Theologe Wolfgang Beinert. „Bei einem Mann, der auf die 100 zugeht, ist
das aber nicht überraschend.“ Bis zum Jahresanfang habe er noch
Briefkontakt zu Benedikt gehabt, sagte der emeritierte Theologie-Professor.
Auf ein Schreiben zu dessen Geburtstag im April habe er aber nicht mehr
geantwortet.
Benedikt – der selbst gar nicht Papst werden wollte – hatte es als
Nachfolger des charismatischen Polen Karol Wojtyla, des
„Jahrhundert-Papstes“ Johannes Paul II., nicht leicht. Zu vielen Gläubigen
hatte der scheue Intellektuelle keinen Draht gefunden. Als er fünf Jahre im
Amt war, stürzte die katholische Kirche in eine [3][ihrer schwersten
Krisen]: Schrittweise kamen ab 2010 [4][jahrzehntelanger Missbrauch und
Vertuschung] ans Licht.
28 Dec 2022
## LINKS
[1] /Geruechte-um-Papst-Ruecktritt/!5874734
[2] /Papst-Benedikts-Bilanz/!5073495
[3] /Nach-Gutachten-zu-sexualisierter-Gewalt/!5830084
[4] /Missbrauch-in-der-katholischen-Kirche/!5887089
## TAGS
Papst Benedikt XVI.
Katholische Kirche
Papst Franziskus
GNS
Missbrauchsopfer
Glaube, Religion, Kirchenaustritte
Katholische Kirche
## ARTIKEL ZUM THEMA
Betroffenen-Sprecher über Bischof Bode: „Er klammert sich an sein Amt“
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode steht in der Missbrauchsdebatte
unter Druck. Der Betroffenenrat um Norbert Thewes hat ihn angezeigt.
Deutsche Bischöfe beim Papst: Angst vor Rom
Erneut erreichen den Synodalen Weg enttäuschende Botschaften. Beim
entscheidenen Treffen mit den Bischöfen ließ sich der Papst gar nicht erst
blicken.
Deutsche Bischöfe zu Besuch beim Papst: Bei Franziskus abgeblitzt
Kein Entschluss zu Woelki, keine Annäherung beim Thema synodaler Weg. Die
Reise der Amtsträger war erfolglos. Ein Kirchenrechtler geht den Papst
deshalb heftig an.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.