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# taz.de -- Energieversorgung der Europäischen Union: Gasknappheit 2023 mögli…
> Die EU könnte nicht genug Gas bekommen, warnt die Internationale
> Energieagentur. Rund 30 Milliarden Kubikmeter könnten 2023 fehlen.
Bild: Die EU muss gegensteuern, damit es nicht an Gas mangelt
Brüssel/Dessau/Berlin dpa/taz | Im nächsten Winter könnte es nach
Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) zu wenig Gas in der
EU geben. „Das nächste Jahr – 2023 – könnte sehr viel schwieriger werden
als dieses Jahr“, sagte IEA-Chef Fatih Birol am Montag in Brüssel.
So könnte etwa Russland seine restlichen Lieferungen einstellen und das
globale Angebot an Flüssiggas knapp werden – vor allem, wenn die Nachfrage
in China wieder ansteige, heißt es in einem Bericht der IEA. Zudem könne
man sich nicht auf ähnlich milde Temperaturen wie in diesem
Jahresdurchschnitt verlassen. Alles in allem könnten den EU-Staaten laut
der IEA rund 30 Milliarden Kubikmeter Gas fehlen. Insgesamt benötigt die EU
demnach knapp 400 Milliarden Kubikmeter Gas im nächsten Jahr.
Die IEA hat aber auch Ratschläge parat, wie ein Gasmangel zu verhindern
wäre, ohne die europäischen Klimaziele zu gefährden. Das [1][Erschließen
neuer Gasquellen] ist darin nicht enthalten. Schon frühere Berichte der
internationalen Behörde hatten gezeigt: Solche Investitionen [2][stehen dem
Ziel entgegen], die Welt bis 2050 klimaneutral zu machen.
Stattdessen pocht die IEA zum Beispiel darauf, Programme zur Förderung von
Energieeffizienz auszubauen. Zudem sollten Projekte mit erneuerbaren
Energien schneller genehmigt und etwa [3][Wärmepumpen] finanziell gefördert
werden. Es müsse bessere und mehr Kampagnen zum Energiesparen geben. Zudem
könnte die EU Staaten wie Algerien oder Ägypten Geld dafür geben,
überflüssiges Gas nicht abzufackeln, sondern aufzufangen und in die EU zu
exportieren.
## Investitionen lohnen sich schnell
Laut Birol würden diese zusätzlichen Maßnahmen nächstes Jahr etwa 100
Milliarden Euro kosten, sich durch die Gaseinsparungen aber schon nach zwei
Jahren rechnen.
In Deutschland mahnte fast zeitgleich das Umweltbundesamt einen stärkeren
Ausbau der erneuerbaren Energien an. Nach vorläufigen Daten der
Umweltbehörde wurden im Jahr 2022 zwar etwa 9 Prozent mehr Strom aus
erneuerbaren Quellen erzeugt als im Vorjahr, jedoch liege dieser Anteil
noch unter dem im Erneuerbaren-Energien-Gesetz festgelegten Ziel. Die grüne
Stromerzeugung müsse sich in den nächsten acht Jahren mehr als verdoppeln.
13 Dec 2022
## LINKS
[1] /Deutschlands-Deal-mit-Senegal/!5896251
[2] /Energieagentur-fuer-Aus-von-Kohle-und-Oel/!5772727
[3] /Energieberater-ueber-Waermepumpen/!5889770
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