| # taz.de -- Nach dem WM-Endspiel in Katar: Top Five der besten Finals | |
| > Wann hat es so ein Endspiel einer Männer-Fußball-WM wie am Sonntag schon | |
| > einmal gegeben? Der große taz-History-Check. | |
| Bild: Tor oder nicht Tor? Die deutschen und englischen Spieler sehen das beim F… | |
| ## Platz 5: 1998 Frankreich – Brasilien 3:0 | |
| Die Tore lieferte Frankreich, die Spannung kam von Ronaldo. Der | |
| brasilianische Superstar spielte in diesem Finale bemerkenswert schlecht, | |
| fand überhaupt nicht ins Spiel, und war sogar eine Stunde vor Anpfiff noch | |
| gar nicht im Stadion. Wie man erst später erfuhr, hatte Ronaldo Stunden vor | |
| dem Spiel im Hotel seine Zunge verschluckt – nur die Erste Hilfe eines | |
| Mitspielers rettete ihn. Trainer Mario Zagallo stellte Ronaldo dennoch auf. | |
| Zu gewinnen gab es da nichts mehr für die Seleção. Das Spiel wurde | |
| dominiert von Frankreich, [1][also von Zinédine Zidane], der zwei Tore | |
| schoss. Im Anschluss sprachen viele von der „équipe multiculturelle“, einer | |
| Auswahl, die die Stärke einer Einwanderungsgesellschaft gezeigt habe. | |
| ## Platz 4: 1954 BRD – Ungarn 3:2 | |
| Einen berühmteren Konjunktiv kennt die deutsche Sprache nicht. „Aus dem | |
| Hintergrund müsste Rahn schießen.“ Dabei, wenn es um Wahrscheinlichkeiten | |
| gegangen wäre, hätte „Boss“ Rahn in dieser 84. Minute am 4. Juli 1954 nic… | |
| hätte schießen können. Mit zwei Toren waren die favorisierten Ungarn schon | |
| in der 6. und 8. Minute in Führung gegangen. Deutschland verkürzte in der | |
| 10. und 18. Minute. Dann ging das berühmte Spiel bei Fritz-Walter-Wetter im | |
| Berner Wankdorf-Stadion so richtig los, bis Rahn schießen musste. Und wir | |
| wieder wer waren. In Ungarn demonstrierten Fans und zerstörten die Wohnung | |
| von Trainer Gusztáv Sebes. Historiker sagen: Während Westdeutschland in | |
| diesem Finale die Souveränität erkämpfte, erlebte Ungarn die ersten | |
| Vorzeichen des Aufstands von 1956. | |
| ## Platz 3: 1958 Brasilien – Schweden 5:2 | |
| Sieben Tore, davon zwei von einem 17-jährigen Talent namens Pelé. Und | |
| dessen Treffer zum 3:1 gehört heute noch zu den großen Toren der | |
| Fußballgeschichte: mit einem Heber über seinen eigenen und den Körper eines | |
| schwedischen Verteidigers legte er sich den Ball selbst vor und verwandelte | |
| volley. Die Führung sollte Brasilien nicht mehr aus der Hand geben. Dabei | |
| hatte das Finale früh mit einer schwedischen Führung begonnen: 1:0 durch | |
| Liedholm. Doch dieser Treffer löste eine brasilianische Offensive aus, die | |
| die Fußballwelt selten gesehen hatte. Garrincha, neben Pelé ein weiteres | |
| Genie am Ball, dribbelte sich als Außenstürmer immer wieder nach vorne, um | |
| feinste Flanken zu schlagen. Ergebnis: 5:2 und die erste von mittlerweile | |
| fünf Weltmeisterschaften Brasiliens. | |
| ## Platz 2: 1966 England – BRD 4:2 (n.V.) | |
| Betrogen vom Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst und seinem | |
| sowjetischen Linienrichter Tofik Bachramow. Das etwa ist das [2][deutsche | |
| Narrativ dieses verlorenen Endspiels] im Londoner Wembley-Stadion. 2:2 | |
| stand es nach 90 Minuten, denn noch in der 90. traf Wolfgang Weber zum | |
| Ausgleich. Doch in der Nachspielzeit (101. Minute) traf Geoff Hurst die | |
| Unterkante der Latte, der Ball prallte mehr oder weniger senkrecht nach | |
| unten. „Drin oder Linie?“ ist aus deutscher Sicht bis heute eine offene | |
| Frage. Fußballkennern aus anderen Ländern ist das egal, denn das Spiel ist | |
| ja bekanntlich vorbei. Und außerdem traf Hurst in der 120. Minute noch | |
| einmal. Insgesamt erzielte Hurst in diesem Finale drei Treffer; das bringt | |
| uns zum Top-Finale der Fußball-WM-Geschichte. | |
| ## Platz 1: 2022 [3][ARG – FRA] 3:3 (E: 4:2) | |
| 23. Messi 1:0, 36. Di María 2:0, 80. Mbappé 2:1, 82. Mbappé 2:2. 109. Messi | |
| 3:2. 118. Mbappé 3:3. Elfmeterschießen | |
| 19 Dec 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Martin Krauss | |
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