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# taz.de -- Massenamnestie in Myanmar: Rund 6.000 Freilassungen
> Die Junta hat Menschenrechtler, Politiker und andere Inhaftierte aus dem
> Gefängnis entlassen. Sie waren zuvor zu teils langjähriger Haft
> verurteilt worden.
Bild: Auf dem Weg in die Freiheit: ehemalige Insassen des Insein Prison am 17. …
Naypyidaw dpa | Im Rahmen einer Massenamnestie im [1][Krisenland Myanmar]
hat die Militärjunta mehrere prominente Ausländer aus dem Gefängnis
entlassen. Sie waren von Gerichten, die von den Generälen kontrolliert
werden, zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Menschenrechtler, Politiker und die Familien hatten sich unermüdlich für
ihre Freilassung eingesetzt. Am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) kamen sie
mit rund 5.700 weiteren Gefangenen frei. Anlass für die Amnestie war der
Nationalfeiertag im früheren Birma.
Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen begrüßte die Freilassung,
machte in einem Tweet aber auf die Tausenden anderen Inhaftierten
aufmerksam.
Junta-Sprecher Zaw Min Tun hatte am Morgen angekündigt, dass unter anderem
der australische Wirtschaftsprofessor Sean Turnell, die frühere britische
Botschafterin in dem Land, Vicky Bowman, ihr Mann Htein Lin und der
japanische Journalist Toru Kubota freikämen. Turnell und Bowman seien
zunächst nach Bangkok ausgeflogen worden, sagte eine Quelle aus dem Umfeld
der Freigelassenen der Deutschen Presse-Agentur. Kubota werde am Freitag
zurück in Japan erwartet, erklärte ein Regierungssprecher in Tokio.
Turnell ist der frühere Berater der entmachteten Regierungschefin Aung San
Suu Kyi. Er war kurz nach dem Militärputsch im Februar 2021 festgenommen
worden und musste sich wegen eines angeblichen Verstoßes gegen ein Gesetz
zu Amtsgeheimnissen vor Gericht verantworten. Ende September war er zu drei
Jahren Haft verurteilt worden. Die australische Regierung hat immer wieder
seine Freilassung gefordert. Auch Professorenkollegen engagierten sich seit
Monaten für ihn.
## Junta geht gegen jeden Widerstand vor
[2][Vicky Bowman] war Anfang September wegen mutmaßlicher Verstöße gegen
Einwanderungsbestimmungen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Ihr
myanmarischer Ehemann, der Künstler Htein Lin, wurde der Beihilfe
beschuldigt und ebenfalls zu einem Jahr Haft verurteilt. Er soll nach der
Freilassung weiter in Myanmar sein. Der Filmemacher Kubota war im Oktober
zu zehn Jahren Haft unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt worden.
Er war im Juli inhaftiert worden, als er eine Protestaktion in Yangon
(früher: Rangun) filmte.
Seit dem Putsch und [3][der Entmachtung von De-Facto-Regierungschefin Aung
San Suu Kyi] regiert die Junta mit eiserner Faust. Das Militär geht hart
gegen jeden Widerstand vor. Immer wieder kommt es zu willkürlichen
Festnahmen. Suu Kyi sitzt in einem Gefängnis in Einzelhaft und [4][muss
sich wegen immer neuer Vorwürfe vor Gericht verantworten.] Menschenrechtler
sprechen von Schauprozessen.
17 Nov 2022
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